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9.0
Soloplatten haben für mich seit jeher den faden Beigeschmack, dass es sich meist ja um die übrig gebliebene Songideen handelt, die entweder zu schlecht oder unpassend für die Hauptband waren. Resteverwertung eben. Und bei Gitarristen kommen ja dann noch die Egotrips dazu – endlose Soli, die sie im Proberaum nie spielen durften. Fad eben. Aber hallo!? Das hier ist eine Soloscheibe von Herman Frank, dem wohl coolsten Rock’n’Roll Urviech das unser Nachbarland je hervorgebracht hat. Er hat mit Accept auf "Restless And Wild" und "Balls To The Wall" Geschichte geschrieben und stand mit seiner Band Victory kurz vor dem weltweiten Durchbruch. Wäre da nicht das Ego eines anderen Bandmitglieds gewesen…aber lassen wir das. Auf jeden Fall verdanken wir Herman The German Dutzende Klassiker des Metal. Und er ist dabei ein bodenständiges Rock’n’Roll-Urgestein geblieben. Herman ist so unprätentiös, dass er sich - als einer der besten Gitarristen Deutschlands wohlgemerkt – nicht zu schade ist, in Accept die zweite Geige zu spielen und auf seine Soloscheibe kein einziges Instrumentalstück stellt. Kein Gitarrengewichse, keine Soloeskapaden, nur geile Songs. Ich bin beeindruckt!
Nach dem Solodebüt "Loyal To None" aus dem Jahr 2009 sollte die Stilrichtung schon klar sein. Herman kann eh nicht anders: irgendwo zwischen Accept, Victory und Thunderhead mit einem guten Schuss Endachtziger Edelbombast der Marke Blue Murder angesiedelt, gibt es insgesamt einfach dreizehn Mal eine auf die Nuss. Oder eben "Right In The Guts". Ja, ihr habt richtig gehört! Keine Balllade…Und es ist echt unglaublich, was uns der gute Herman da um die Ohren haut. Keines, ich wiederhole keines der Stücke kann auch nur ansatzweise als Durchhänger oder Lückenfüller bezeichnet werden. Kein einziger Ton, für den er nicht sein letztes Herzblut geopfert hätte. Herman haut ein geiles Riff, ein Hammersoli nach dem anderen raus. Aber nie zum Selbstzweck oder um sich in den Mittelpunkt zu spielen. Ganz im Gegenteil. Der Star ist der Song! Und jeder einzelne wird von Sänger Rick Altzi ähnlich virtuos veredelt, wie das Material von Axel Rudi Pell von Johnny Gioeli. Und mit "Waiting" steht sogar ein Song auf "Right InThe Guts", der auch auf der letzten Scheibe der Ruhrpottlegende seine Berechtigung gehabt hätte. Hammer! "Black Star" und "King’s Call" hingegen beschwören die Magie eines Rob Rock in Höchstform, während das Titelstück oder die Abrissbirne "Lights Are Out" auch Accept gut zu Gesicht stünden. Wohin der Laser auch tappt – nur geile Musik! Und mit jedem Durchlauf wird die Hitdichte größer. Was für ein wunder-, wunderschönes Album. Herman is back! Und wie!! Für Freunde grundsoliden Teutonenmetals mit ganz leichter Ami-Schlagseite ist "Right In The Guts" ein Tritt "right in the nuts" und genau so unverzichtbar wie der morgendliche Kaffee zum Munterwerden. Nein, für diese Fans gibt es auch keine zwei Meinungen zu dem Album. Nur eine: kaufen!!! Trackliste
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Reviews
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