Es ist schön wieder mal von Dirk Thurisch zu hören, der uns mit
Angel Dust einige der besten und zeitlosesten deutschen Power Metal Alben und zumindest mit
"Bleed" einen amtlichen Überklassiker hinterlassen hat. Nach
"Why", seinem guten aber mehr oder weniger erfolglosen ersten Ausflug mit
Mercury Tide vor knapp zehn Jahren, steht der Mann mit der charismatischen Stimme nun also zum zweiten Mal auf der Matte.
Die Band ist eine komplett neue, der Sound und die Ideologie sind unverändert. Will heißen,
Mercury Tide stehen weiterhin für modern gearteten Power Metal fernab allen Kitsches. Sehr auf Melodie bedacht, trotzdem schön knackig und angenehm bombastisch, ohne aufdringlich zu werden, oder die Roots des Mainman zu leugnen. Prägnante Keyboards, eine dezent düstere Aura und natürlich vor allem der Gesang von Thurisch prägen
"Killing Saw". Die kompakten und schnörkellosen Songs kommen allesamt auf den Punkt, leben von ihren superb in Szene gesetzten Refrains und gelungener Stimmung. Richtig große Ausrufezeichen bleiben trotz einiger wirklich bärenstarker Nummern wie
"Home",
"You Cannot See Me",
"Searching",
"Have No Fear" oder dem feinen Titelsong, sowie gelungener Halbballaden Marke
"Lord Of Memories" und
"World Of Pain" zwar leider aus, und gerade in der Mitte der Scheibe lässt die Spannung ob einiger sehr platten Momente kurzfristig auch arg nach, Freunde von
Angel Dust oder eben Dirk Thruisch sollten sich
"Killing Saw" aber dennoch zu Gemüte führen, da es genügend überdurchschnittlich guter Songs offenbart und viele feine Erinnerungen an alte Tage weckt.
Interessant übrigens, dass ich beim der Melodieführung von
"In The Shame Of The Trust" an
Boney M denken muss, und mir die Gitarrenvibes des Titeltracks unweigerlich
Pearl Jam’s
"Ten" Meisterstück vors imaginäre Auge führt.
Kann aber natürlich auch Zufall sein, und macht das sehr zeitlos klingende Album keineswegs schlechter….