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Cover  
At Vance - Facing Your Enemy (CD)
Label: AFM Records
VÖ: 27.04.2012
Homepage | MySpace
Art: Review
DD
DD
(31 Reviews)
7.0
Zugegeben, trotz einer Hand voll erstklassiger Alben war ich noch nie ein allzu großer At Vance-Verehrer. Zu austauschbar klangen für mich die bisherigen Veröffentlichungen der Band um Bandgründer und Gitarrenzampano Olaf Lenk. Schaffensfreudig ist Lenk allemal, markiert "Facing Your Enemy" nun doch schon das mittlerweile neunte Werk seit dem "No Escape" Debut aus dem Jahre 1999. Von einer zusammengeschweißten Truppe kann man bei At Vance aber nach wie vor nicht sprechen, zumal, Rick Altzi einmal ausgenommen, zum wiederholten Mal ein Line-Up-Wechsel stattgefunden hat und neuerlich mehr als die Hälfte der Besatzung ausgetauscht wurde.

Während der erste Durchlauf noch nicht ganz überzeugen kann und größtenteils für Ernüchterung sorgt, können sich Titel wie der hymnenhafte Titeltrack "Facing The Enemy" oder der Mid-Tempo-Rocker "Fear No Evil" nach mehreren Anläufen immer mehr entfalten. Auch das flott treibende "Heaven Is Calling" sowie das fetzige "Fame And Fortune" können durchaus gefallen. Das verträumt-melodische "See Me Crying" sowie der obligatorische Coversong "Tokyo", ein austro-germanischer Rockklassiker der gleichnamigen Achtziger-Rock-Pop Formation, der äußert gelungen in Szene gesetzt wird und auf keinem At Vance Album fehlen darf, können Anklang finden und kommen gut an.

Die Produktion wirkt insgesamt wieder etwas druckvoller und geradliniger als beim Vorgänger "Ride The Sky", und der rein als Studiomusiker angeheuerte Casey Grillo (Kamelot) verleiht "Facing The Enemy" zudem den notwendigen Punch. Der wiedergefundene Weg, mehr in Richtung klassischer Hard Rock bzw Melodic Metal, bei dem alle Stärken der Band zur Geltung kommen, ist mit Sicherheit nicht der falsche. Handwerklich gibt es wieder einmal so gut wie nichts zu meckern. Lenk masturbiert wie gehabt im Malmsteen-Style seine Gitarre und das dreckig-rauchige Organ von Rick Altzi, das neuerlich stark an Jorn Lande erinnert, kommt erneut kraftvoll und ausdrucksstark zur Geltung.

Übrig bleiben einige Songs mit dem Prädikat „Durchschnitt“, allesamt ganz nett gespielt, denen aber wie so oft das notwendige Hitpotential fehlt. Als Totalausfälle dürfen maximal die beiden belanglosen, meterdicken Schmalzballaden "Don’t Dream" und "Things I Never Needed" bezeichnet werden, die zwar aller Voraussicht nach das eine oder andere Damenhöschen befeuchten können, in mir aber eher Brechreiz als Sympathie hervorrufen. Bei letztgenannter Schlaftablette bezaubert Gitarrist Lenk nicht nur mit seiner Akustikgitarre, sondern beweist vielmehr, dass er durchaus auch mit seiner Gesangessleistung überzeugen kann. Der schwülstige, fad-kitschige Beigeschmack ohne Höhepunkt sorgt dennoch dafür, dass schnell die Skiptaste gedrückt wird.

At Vance bleiben demnach weiterhin der etwas unterschätzte Underdog der Liga, für das vordere Mittelfeld recht es abermals, aber die begehrten Champions League-Plätze bleiben nach wie vor unerreicht, dafür fehlt mir einfach erneut eine konstante Hitdichte.

Wer auf mitreißenden Melodic Metal im Stile Pink Cream 69 steht, dem Gefiedel eines Yngwie Malmsteen auch einiges abgewinnen kann, auf Jorn Lande bzw. Masterplan abfährt und dabei noch keine allzu hohen Ansprüche stellt, kann in "Facing Your Enemy" aber ganz bestimmt Gefallen finden, denn ein schlechtes Album klingt anders.

Trackliste
  1. Heaven Is Calling
  2. Facing Your Enemy
  3. Eyes Of A Stranger
  4. Fear No Evil
  5. Live & Learn
  6. Don’t Dream
  1. See Me Crying
  2. Saviour
  3. Tokyo
  4. March Of The Dwarf
  5. Fame And Fortune
  6. Things I Never Needed
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News
27.04.2012: Starker "Facing Your Enemy" Videoclip.
09.04.2012: Mit neuem Album
15.08.2007: Komplettierung
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