Ein unbarmherziges Trio ist es, das sich von Rhode Island aus aufgemacht hat die Welt mit mystisch nostalgischen Doom Klängen zu verdunkeln.
Pilgrim wollen nichts von der Welt von heute wissen. Sie scheren sich einen Dreck um Moderne, um Soundstandards oder gar um kommerzielles Gedankengut. Die
finster und zermürbend musizierenden Herren
"Krolg, The Slayer of Man ",
"Count Elric the Soothsayer" und
"The Wizard" klingen uralt, sind aber blutjung! In ihrer
inbrünstigen Darbietung unverfälschten Doom Metals fernab allen Ohrenschmeichelns und Massentauglichkeit, gehen
Pilgrim zu Werke, als ob sie seit Dekaden nichts anderes getan hätten, als den Spirit von
Count Raven,
Saint Vitus,
Reverend Bizarre,
Pentagram oder den early
Black Sabbath zu inhalieren.
Die
Atmosphäre von
"Misery Wizard" ist dermaßen
dicht und vernichtend, dass es fast schon unverschämt wäre, dieses Album bei Tageslicht zu entjungfern. Ausufernd langsame Doom Gerölle zerstören jegliche positive Stimmung. Weinerliche Vocals und staubtrocken rohe Klänge dominieren fünf der sechs wuchtigen Tracks, aus deren slow-mow-Konzept einzig der flotte Raser
"Adventurer" ausbricht. Man höre sich
erbarmungslose Zeitlupenmonster wie
"Quest",
"Pilgrim" oder
"Forsaken Man" an. Hier wird jegliche Hoffnung auf Sonne nach wenigen Sekunden zunichte gemacht.
Die mystisch und hoffnungslose Atmosphäre, die Pilgrim verbreiten ist nasskalt und dunkel, wolkenverhangen, Angst einflößend und trostlos.
Freundlichkeit wäre auf diesem Album das personifizierte Böse und hat in der stickig beklemmenden Welt von "Misery Wizard" ebenso wenig verloren wie übertriebene Eingängigkeit, jegliche Nuancen von Moderne oder gar Hoffnung.
"Misery Wizard" ist keineswegs ein Album für Soundfetischisten oder Musikintellektuelle.
Es ist auch kein Album für zart beseitete mit Hang zur Selbstjustiz, denn es ist ohne Frage eines der intensivsten, beklemmendsten und düstersten Stücke Retro Doom, das ich seit langer Zeit gehört habe und genau deshalb für die Genre Freaks ein absoluter Pflichtbegleiter für ihrer weiteren Reisen durch Frust, Elend und Trauer.
Pilgrim haben ein absolut packendes und verdammt starkes Debüt am Start!