Während sich Musiker heute bedingungslos auf den Markt werfen müssen, haben sich
Thornium äußerst rar gemacht.
Nachdem man 1995 das Debüt-Album
"Dominions Of Eclipse" veröffentlichte, war es bis zum letztjährigen Comeback
"Mushroom Clouds And Dusk" knasttechnisch bedingt dementsprechend still um Thyph und seine(n) Mitstreiter. Aber auch auf ihrem dritten Album
"Fides Luciferius" erfinden
Thornium das Black Metal Genre nicht neu. Im Gegenteil. Die viel zu langen 58 Minuten glänzen mit handelsüblichen Black Metal Riffs aus dem 1 Euro Shop, klinischem Gitarrensound und getriggerten Drums wohin das Auge reicht. Auch kompositorisch macht sich über Albumlänge hinweg durchaus Langeweile breit, es fehlt den wettstreitenden Klängen die notwendige Tiefe.
Die wenigen Gründe, die
"Fides Luciferius" aus dem modernen Durchschnitts Black Metal Einheitsbrei herausheben, hören auf die Namen
"Qliphotic Raptures" und
"The Void Of Choronzon", in denen Mächtigkeit mit Raserei gekonnt verbunden werden. Ansonsten lässt die Offenbarung auf sich warten. So können auch das
Satyricon-mäßige
"I Am Perfection" und der mäßig spannende Abschluss
"I Am A God" neben der handvoll melodischen Soli, die von
Michael Aberg eingespielt wurden und auf jedes Power Metal Album passen würden, nur begrenzt begeistern, diese gleichen mehr einem lauen Lüftchen als einer Sturmwarnung.
Thornium haben sich mit dem zweiten Teil ihrer Wiederauferstehung achtbar aus der Affäre gezogen, sind aber am Ende gegen Black Metal der Sorte aktuelle
Immortal und
Dark Funeral chancenlos.