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“…And Now For Something Completely Different…” …so lautete das Motto der Kulttruppe Monthy Python in „MP´s Flying Circus”. Dieses „Andere“ ist im vorliegenden Fall die Erstveröffentlichung von STaMS. Genau so sperrig wie der Bandname ist auch die Musik, der sich Skull Thong And The Magnolian Shine verschrieben haben. Was nun folgt, setzt ein sehr offenes Ohr des geschätzten Darkscene-Lesers voraus, nun folgt ein Versuch der Annäherung an das Phänomen STaMS.
Das zuckerwattige, quietschrosa und picksüß anmutende Albumcover ist die ideale Tarnkappe für den tiefschürfenden und teils wutentbrannten Emotionsklumpen, der sich nach einem tiefen, kehlig-röcheligen Hochziehen alsbald wie ein zäher Brocken Schleim aus den Boxen quält. Dass das Artwork des mir vorliegenden, erstklassig aufgemachten Promotionexemplars eine gehörige Portion Erotik und fleischliche Gelüste suggeriert, sei als bizarres Detail am Rande vermerkt. Das instrumental versierte Kollektiv aus Österreich (die Mitglieder kommen aus Wien, Linz, Graz und Salzburg) ist angetreten der Musiklandschaft Mores zu lehren und bietet auf "Dis_Tanz" eine anspruchsvolle und wüste Mischung aus emotionsgeladenem, rauem (Post-, Noise-)Rock. Es ist wahrlich harter Stoff, den die sechs Burschen unter der selbstgewählten Bezeichnung „Black Hippie Rock“ auf die interessierte Hörerschaft loslassen - Tool Anyone? Die Songs auf der Debut-CD lullen den Hörer mit sanft-schmeichelweichen, fast seichten Tönen ein, die es jedoch mächtig in sich haben. Von einem donnernden akustischen Orkan jäh aus dem zart-sanften Schlummer gerissen, wird der Hörer unweigerlich mit dem mal leidend wimmernden, mal wütend brüllenden Organ von Sänger Oliver alias „Lilo Stern“ konfrontiert, der den Hörer mit seinen verschroben-seltsamen Texten, welche in Deutsch gehalten sind, emotional tief berührt und in Kombination mit der tiefgründigen Musik diverseste Farben der Stimmungspalette erzeugt. Getragen wird "Dis_Tanz" vom aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte der beteiligten Musiker ausgeprägten Sessiongedanken, bei dem der Improvisation sehr breiter Raum eingeräumt wird, herkömmliche Proberaumroutine ist den Betreiligten des Projekts STaMS somit weitgehend fremd, die Songs entstanden anlässlich der gemeinschaftlichen Zusammenkünfte der Bandmitglieder, landläufig auch Jam-Sessions genannt. Das textliche Konzept rund um die menschliche Psyche und zwischenmenschliche Beziehungen rundet das musikalische Konzept nicht nur ab, vielmehr erscheint es oftmals so, dass die Musik das Beiwerk, gleichsam der Soundtrack zum dargebotenen Textkonzept bildet. Die STaMS – Debut-CD ist ein Undergroundwerk voller Tiefe und scheinbar ungezügelter Emotionalität, welches wahrlich nicht wie zerlassene Butter runtergeht und leichtverdaulich ist, sondern ein wahrer Brachialbrocken ist, zu dessen süßem Kern man nur durch langwieriges, beharrliches Kauen vordringt. Wiederkäuen, sprich sich das Debutwerk des Öfteren einzuverleiben / hören soll in diesem Kontext also keineswegs von Nachteil sein und kann zum Teil auf der MySpace –Seite der Band erledigt werden bzw. kann das gesamte Album umsonst auf der Homepage der Band heruntergeladen werden. Music „With An Attitude“ also…dass Livekonzerte von STaMS ein intensives Ereignis sind, muß wohl nicht eigens betont werden! Den offiziellen Videoclip zu "Dis_Tanz", der von Georg Schütz gekonnt in Szene gesetzt wurde, seht ihr hier: Trackliste
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