Jung und unverbraucht gehen die 2007 gegründeten Deutschen frisch und munter ans Werk.
Metalcore lautet das Motto, das sich
Angels And Enemies auf ihr Banner geschrieben haben und welches sich nach zwei EPs nun in Form des
Debütalbums manifestiert.
Das Album mit dem sperrigen Titel, das frei interpretiert wohl „Gottkomplex“ bedeuten muß, schwankt zwischen
eruptiven Wutausbrüchen und einer Riesenportion Groove und Melodie, gleichzeitig wird fett gebrettert und geshreddert, die Drums bollern kräftig nach vorne. Anspieltipps sind der Opener, das abwechslungsreiche
"Schweigen" oder das im Gesang variierte
"Vollendet". Dass auch abseits des
brutalen Geprügels den feinen Künsten gefrönt wird, beweist die Truppe aus Nordrhrein–Westfalen mit dem ruhigen Instrumental
"Ad Fontes".
Besonders erfreulich ist der weitgehende Verzicht auf den genreüblichen flächendeckenden Growl/Cleargesang, Sänger Marc brüllkreischt sich meist durch die 12 Songs. Das für mich größte Manko sind irgendwie die in Deutsch gehaltenen Lyrics, die vor allem bei den seltenen gesprochenen Songteilen (
"Bei Nacht",
"Im Herzen…") pubertär und provinziell klingen. Optischer Blickfang und Erkennungsmerkmal könnte Gitarristin Stephie sein, die ebenso wie das lässige Albumcover im Gedächtnis bleiben dürfte.
Wenngleich vorliegender Erst-Release naturgemäß noch nicht am Thron der Götter dieser Musikrichtung (
Caliban,
Neaera,
Unearth,
AILD...) kratzen kann, so ist
"GTTKMPLX" doch eine
mächtige Kampfansage, dass in Zukunft wohl mit dieser deutschen MetalCore-Granate zu rechnen ist, vergleichbare deutsche Nachwuchscombos wie etwa
Callejon lassen die Kölner jedenfalls fast hinter sich.