Texas Hippie Coaliton – was für ein Bandname! Die 2003 in …natürlich!… Texas gegründete und hierzulande weitgehend unbekannte Bande von wilden Rockern dürfte lediglich Insidern vom 2008er
"Pride Of Texas" - Album bekannt sein.
"THC" ( ;-) ) werfen ihren Schatten weit voraus…halt, das ist vorerst nur der Schatten des fülligen Leibs von Frontmann Ritch (aka „Big Dad“). Doch der erste Eindruck, dass hier nicht nur ein massiger Frontmann zu Werke geht, sondern dass mit
"Rollin´" etwas
Großes und Fettes auf uns zurollt, machen die Rednecks mit dem Opener
"Intervention" umgehend klar.
Das Quintett aus Dallas mischt in bester
Hellyeah oder
Black Label Society – Manier
harten Metal der Marke Pantera mit Southern/Classic/Stoner Rock-Einflüssen (a la
Lynyrd Skynyrd,
Molly Hatchet) und stattet die
fett-harte Soundmischung mit einem bluesigen ZZ Top – Element und der
cool-melancholischen Atmosphäre der göttlichen
Down aus.
Mit einer Riesenportion Spielfreude riffen sich die Texaner breitbeinig durch ihr zweites Langeisen.
"Flawed" ist ein fetter Riffrocker und erinnert gitarrentechnisch ein wenig an
Prong,
"Groupie Girl" gar ein wenig an die Weirdos
Insane Clown Posse. Generell klingen die 10 Songs auf
"Rollin´" hart und fett. Kein filigranes Gefrickel, keine emotionalen Intermezzi, nur geradliniger, extrem grooviger Metal/Rock mit dicken Eiern. Es ist eine Wonne, zur stampfenden Videosingle
"Pissed Off and Mad About It" (bereits auf dem ersten Album zu hören!) abzurocken. Die Qualität des Songmaterials wird auch locker über die ganze Spielzeit gebracht, schließlich nimmt der
THC-Hobel mit dem Schlußtrack
"Beg" noch einmal kräftig Fahrt auf.
Wichtig für
THC ist auch die
Südstaatenattitüde, die einem nicht nur plakativ-offensichtlich förmlich auf´s Auge gedrückt wird (Cowboyhüte, riesige US-Flaggen etc.), sondern auch hinsichtlich Weltbild und Textierung (Stichwort
Southern Pride) keine weiten Interpretationsspielräume offen läßt, schließlich will das
wilde und großspurige Outlaw – Image rund um Party, Staub, Motorräder, Frauen, Strip-Schuppen, Benzin, Trucks und Bier gepflegt sein. Die
Texas Hippie Coalition um die Gitarristen Crawfish und Randy Cooper sowie John Exall (b.) und Drummer „The Kid“ bedient somit sämtliche US/Südstaatenklischees und ist auch stilecht mit Endorsementdeals mit "Dean Guitars" und "Jägermeister" ausgestattet.
Ehrlicherweise sei trotz der großen Klasse der Coalition allerdings festgehalten, dass wenn „Big Dad“ der Südstaaten-Combo nicht sein originelles Organ leihen würde, die Rednecks wahrscheinlich gnadenlos im Veröffentlichungswust zwischen Volbeat, Black Label Society, Spiritual Beggars, Avenged Sevenfold und Disturbed untergehen würden. Das
straighte Songmaterial wird maßgeblich von Big Dad getragen, würde allerdings auf jedem Dimebag Darrell - Tribute-Konzert die schweißgebadeten Wände eines Südstaatenclubs erbeben lassen.
Die neue
THC ist ein
fetzgeiles Album zum Abrocken geworden. Ein Album für Biker, Rocker und Metaller, die auf
schweren, fett-bluesigen Southern Rock/Metal stehen. Wichtig und maßgeblich prägend für die Band ist Fronter Big Dad, der dem geradlinigen Songmaterial die nötige Würze und Variabilität verleiht.
"Rollin´" entspricht 2 Fehlschüssen auf der 10teiligen Texas-Winchester-Jahrmarkt-Schießbude, für den Enthusiasmus des Quintetts und das versprühte Good-Time-Metalfeeling gibt´s ein in eine riesige US-Flagge gekleidetes Rinder-Brandeisen als Bonus, was in Summe
fette 8 1/2 Cowboyhüte für die Texas-Rasselbande ergibt.