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Cover  
Texas Hippie Coalition - Rollin´ (CD)
Label: Carved Records
VÖ: 06.07.2010
Homepage | MySpace
Art: Review
RedStar
RedStar
(243 Reviews)
8.5
Texas Hippie Coaliton – was für ein Bandname! Die 2003 in …natürlich!… Texas gegründete und hierzulande weitgehend unbekannte Bande von wilden Rockern dürfte lediglich Insidern vom 2008er "Pride Of Texas" - Album bekannt sein.

"THC" ( ;-) ) werfen ihren Schatten weit voraus…halt, das ist vorerst nur der Schatten des fülligen Leibs von Frontmann Ritch (aka „Big Dad“). Doch der erste Eindruck, dass hier nicht nur ein massiger Frontmann zu Werke geht, sondern dass mit "Rollin´" etwas Großes und Fettes auf uns zurollt, machen die Rednecks mit dem Opener "Intervention" umgehend klar.

Das Quintett aus Dallas mischt in bester Hellyeah oder Black Label Society – Manier harten Metal der Marke Pantera mit Southern/Classic/Stoner Rock-Einflüssen (a la Lynyrd Skynyrd, Molly Hatchet) und stattet die fett-harte Soundmischung mit einem bluesigen ZZ Top – Element und der cool-melancholischen Atmosphäre der göttlichen Down aus.

Mit einer Riesenportion Spielfreude riffen sich die Texaner breitbeinig durch ihr zweites Langeisen. "Flawed" ist ein fetter Riffrocker und erinnert gitarrentechnisch ein wenig an Prong, "Groupie Girl" gar ein wenig an die Weirdos Insane Clown Posse. Generell klingen die 10 Songs auf "Rollin´" hart und fett. Kein filigranes Gefrickel, keine emotionalen Intermezzi, nur geradliniger, extrem grooviger Metal/Rock mit dicken Eiern. Es ist eine Wonne, zur stampfenden Videosingle "Pissed Off and Mad About It" (bereits auf dem ersten Album zu hören!) abzurocken. Die Qualität des Songmaterials wird auch locker über die ganze Spielzeit gebracht, schließlich nimmt der THC-Hobel mit dem Schlußtrack "Beg" noch einmal kräftig Fahrt auf.



Wichtig für THC ist auch die Südstaatenattitüde, die einem nicht nur plakativ-offensichtlich förmlich auf´s Auge gedrückt wird (Cowboyhüte, riesige US-Flaggen etc.), sondern auch hinsichtlich Weltbild und Textierung (Stichwort Southern Pride) keine weiten Interpretationsspielräume offen läßt, schließlich will das wilde und großspurige Outlaw – Image rund um Party, Staub, Motorräder, Frauen, Strip-Schuppen, Benzin, Trucks und Bier gepflegt sein. Die Texas Hippie Coalition um die Gitarristen Crawfish und Randy Cooper sowie John Exall (b.) und Drummer „The Kid“ bedient somit sämtliche US/Südstaatenklischees und ist auch stilecht mit Endorsementdeals mit "Dean Guitars" und "Jägermeister" ausgestattet.

Ehrlicherweise sei trotz der großen Klasse der Coalition allerdings festgehalten, dass wenn „Big Dad“ der Südstaaten-Combo nicht sein originelles Organ leihen würde, die Rednecks wahrscheinlich gnadenlos im Veröffentlichungswust zwischen Volbeat, Black Label Society, Spiritual Beggars, Avenged Sevenfold und Disturbed untergehen würden. Das straighte Songmaterial wird maßgeblich von Big Dad getragen, würde allerdings auf jedem Dimebag Darrell - Tribute-Konzert die schweißgebadeten Wände eines Südstaatenclubs erbeben lassen.

Die neue THC ist ein fetzgeiles Album zum Abrocken geworden. Ein Album für Biker, Rocker und Metaller, die auf schweren, fett-bluesigen Southern Rock/Metal stehen. Wichtig und maßgeblich prägend für die Band ist Fronter Big Dad, der dem geradlinigen Songmaterial die nötige Würze und Variabilität verleiht.

"Rollin´" entspricht 2 Fehlschüssen auf der 10teiligen Texas-Winchester-Jahrmarkt-Schießbude, für den Enthusiasmus des Quintetts und das versprühte Good-Time-Metalfeeling gibt´s ein in eine riesige US-Flagge gekleidetes Rinder-Brandeisen als Bonus, was in Summe fette 8 1/2 Cowboyhüte für die Texas-Rasselbande ergibt.
Trackliste
  1. Intervention
  2. Flawed
  3. Rollin'
  4. Jesus Freak
  5. Pissed Off And Mad About It
  1. Groupie Girl
  2. Saddle Sore
  3. Cocked And Loaded
  4. Back From Hell
  5. Beg
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