Eingeleitet von einem gesprochene Intro entführen uns die nach isländischer Sagendichtung benannten
Dyrathor stimmungsvoll in ihre heidnische Welt Hel. Die Deutschen fegen auf ihrem durch und durch stilvoll verpackten Debüt drauflos als ob’s kein Morgen gäbe, wissen im Laufe der Scheibe aber einen wohligen Einklang aus Raserei, stimmungsvollem Midtempo und atmosphärischem Sound zu kreieren. Schwarzmetallische Strukturen paaren sich mit typischen Paganmomenten, traditionelle Sounds mit fetzigen Gitarren, mehrstimmigen Gesängen, eingängigen Melodien und heftigen Screams.
"Sacred Walcraft Of Hel" ist perfektes Futter für Freizeitwikinger, für Vollzeitheiden und für Pagan Metal Anhänger. Für Fellträger, für Menschen die ihr Bier aus Hörnern trinken und die sich im Fasching keine zwei Sekunden überlegen müssen, als was sie sich verkleiden.
Die Paten des Gebotenen heißen deutlich
Equilibirum,
Ensiferum oder frühe
Thyrfing. Keine Frage und daraus machen
Dyrathor aus gar keinen Hehl. Es werden Geschichten in Englisch und in Deutsch vorgetragen. Lagerfeuerromantik und heftige Wutausbrüche geben sich die Hand.
Stimmungsvolle Sprechmomente, Flötenklänge, Violinen, soundtrackartige Keyboardarrangements und tanzfreudige Melodien, wissen im Einklang mit düster hartem Metal zu funktionieren. Die Burschen aus Nordrhein Westfalen bieten eigentlich so ziemlich alles, was die Pagan- und Rollenspielgemeinde hören will und auch wenn sich vielleicht auf Dauer ein wenig die Abwechslung der Kompositionen abnützt, muss man
Dyrathor zu einem absolut beeindruckenden Debüt gratulieren.
In ihrem Genre sind die Jungs ein Versprechen für die Zukunft und wenn ich sage, dass schon weit schwächere Bands als
Dyrathor bei Pagan- und Heidenfesten aufspielen haben dürfen, dann ist das an dieser Stelle durchaus ein Kompliment…