In einer dezenten Digipakhülle kommt der re-release des 85er Doom Albums der italienischen
Black Sabbath Jünger
Black Hole. Im Booklet beschreiben die Südländer ihre Kunst als
"metaphysische Essenz innerhalb der dunkelsten Tiefen des menschlichen Bewusstseins" und ich lasse das mal so stehen. Klingt gut und überlegt.
Ich persönlich beschreibe die neun Songs von
"Land Of Mystery" als
völlig verkiffte, höllisch nostalgisch und enorm angestaubte Hommage an die Urväter des Heavy Metal. Eine Ode an die Begründer des Doom in ihrer 70er Phase, als Ozzy noch Franzen am weißen Hemd trug und psychedelische Momente Teil des täglichen Musikerlebens waren.
Dabei mischen
Black Hole ihre sehr weltoffenen Doom Rock Songs zwar mit leicht epischen Zutaten, jedoch mit einer noch viel massiveren Brise Glockenhosenrocks. Junge Musikfans werden
Black Hole definitiv nicht verstehen und auch nicht lieben lernen. So tu sogar ich mir mit Ausnahme von ein, zwei wirklich metallisch und epischen Songs der Scheibe über weite Strecken schon verdammt schwer die
ungeheuer undergroundig und abgedrehten Psychedelic Doom Rock Songs der Veroneser am Stück zu hören, denn abgesehen von der nicht weg zu diskutierenden Hippie Attitüde fleht mein Metal Heart spätestens bei Bläsereinsätzen und Überhand nehmenden Orgeltönen konstant und vehement um Erlösung.
Black Hole sind ein klassischer Fall jener Metal Gattung, die statt Bier zu Gras, statt Wein zu LSD und statt Whiskey zu anderen mir nicht bekannten bewusstseinserweiternden Substanzen greift um ihren Sound auf Kurs zu bringen. Dass sie dennoch doomen und Gottvater Iommi zitieren ist positiv, echte Rock und Metalheads können ihnen dabei aufgrund der unterschiedlichen Treibstoffklassen aber wohl nur bedingt durch ihre psychedelische Welt folgen.
Das war wohl schon 1985 so und ist heute sicher nicht anders.