Aus
Tension waren sie einst im Jahre 1994 hervorgegangen:
Wardog die Band um Tom Gattis existierte genau sechs Jahre lang und das just zu jener Zeit, wo traditioneller Metal und Thrash bis auf den harten Kern der die-hard Fans total am Boden der kommerziellen Existenz waren.
Fett vorgetragener US Metal mit thrashiger Note und dem berühmten Sinn für Groove, Druck und pfundige Riffs machten
Wardog aus und all diese löblichen Eigenschaften erreichten auf hier gepriesenen Kleinod namens
"A Sound Beating" ihren Höhepunkt. Das dritte und leider bereits letzte Album der Jungs aus Arizona war und ist ein verdammt cooles Stück amerikanischen Heavy Metals.
Wardog waren immer weit davon entfernt Power Metal im klassischen Sinne zu machen. Unter die Haut gehende Momente und beschwörende Gesangslinien lagen ihnen ebenso fern wie das übliche Bay-Area Thrash Gehabe und wenn man die ohne Frage undergroundige Band jemandem kurz beschreiben müsste, dann könnte man sie am ehesten als eine Mischung früher
Overkill,
Mortal Sin und
Iron Maiden in Worte fassen. All dies tut aber eh nix zur Sachen: Diese Band mixte ihren eigenen Starkstromcocktail aus fetten Gitarrengrooves, treibenden Rhythmen und arschtretenden Vocals. Bereits der Albumopener
"Welcome To The New Underground" stellt all das klar.
Fast-forward lautet die Parole! Voll auf die Glocken wird hier gerattert ohne je monoton oder kopflos knüppelnd zu Werke zu gehen.
Wardog wussten immer wann und wo man die Groovesau freilassen musste, wann man ein Riff einfach bis zum Erbrechen durchrocken und wann man den mitgröltauglichen Refrain in die bangeden Meute schleudern musste um ihnen einen Aufschrei der Erlösung zu schenken, bevor sie ihre Stiernacken weiter gen Boden schleudern.
"A Sound Beating" ist staubtrocken aber geil produziert, Nackenmörser wie
"C.I.A." grooven noch heute wie ein frisch geölter Balzhammer,
"Pain My Prisoner" ist nicht weiter als ein Kracher, der aggressiv fräsende Titelsong drückt wie Sau und spätestens bei
"Sniper" weiß wohl auch der letzt Zweifler, dass
Wardog fernab aller großen Genreacts ihr ganz eigenes, brandheißes Eisen geschmiedet haben. Angeführt von Tom Gattis’ charakteristischen Vocals, die zwischen Melodie, Aggression und Straßenköterattitüde so ziemlich jeder Stückerl spielen geht
"A Sound Beating" am Ende der Reise völlig ohne Durchhänger über die Ziellinie.
Wardog kackten auf Keyboards, auf Epik, auf Bombast oder kopflastige musikalische Dramaturgien: Hier gab’s im Jahre 1999
hart geschmiedeten US Stahl ohne Schnörkel - ein rifforientiertes Album voll fetter Moshattacken das ohne jeglichen Kompromiss auf die Schädel der willigen Banger ballert!
"A Sound Beating" war und ist sicher kein Meisterwerk und
Wardog zu Unrecht für einen Geniestreich zu huldigen liegt mir hier auch völlig fern. Wenn dieses Album etwas ist, dann ein
fetzcooles und fast schon unanständig nach vorne abgehendes Stück gut abgehangenen US Metal mit thrashiger Note, punkigem Spirit und einer Unmenge an arschtretenden Riffs und mitbangtauglichen Rhythmen.
Und für mich ist all das Grund genug es noch heite mit Wohlwollen aufzulegen...