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4.0
Oh je, aalglatt und satt produziert aber total unnatürlich, künstlich an den Haaren herbeigezogen und absolut langweilig plätschert "Addicted To Metal", das zweite Album DER deutschen Nachwuchsstahlschmiedehoffnung Kissin Dynamite vor sich hin.
Die für mich komplett überbewertete und völlig uneigenständige Teenietruppe aus dem Schwabenland wildert neuerdings konsequent im Fahrtwasser von Manowar, Saxon, Gamma Ray, Priest, Accept und unzähligen anderen 80er Bands, klaut und stiehlt besser als jeder polnische Profiautoknacker und quält den Hörer durch 12 langweilige, ideenlose Schnulzenbanger der Marke Silbereisen. Warum sich gerade Udo Dirkschneider, Deutschlands Metal Gott Nummer 1, zu einem Gastspiel hinreißen lies, dem Titelsong seine unverwechselbare Stimme aufdrückte und so der fad schmeckenden Einheitsbrühe etwas Würze verleiht, bleibt mir ebenso ein Rätsel wie die Tatsache, dass die Schwabenkinder auf Grund nur einer einzigen schäbigen 4-Track Demo-CD einen fetten EMI Majordeal eingesackt haben. Bands, die jahrelang konsequent sehr gute Leistungen abliefern, sich seit Jahren den Arsch aufreißen und unzählige Nebenjobs annehmen müssen, um überleben zu können, verstehen vermutlich die Welt nicht mehr, zumal Kissin' Dynamite den Metal auch nicht neu erfunden haben, geschweige denn nicht einmal ansatzweise qualitativ hochwertig kopieren können. Bringen wir es zusammenfassend kurz, knapp und bündig auf den Punkt: Kissin Dynamit sind mir einfach noch zu brav und ich kaufe ihnen das vom Label oder Rock'n'Roll Daddy aufgesetzte Metal-Rock-Image, das sie zudem noch etwas lächerlich präsentieren zu versuchen, nicht ganz ab. §"Addicted To Metal" ist langweiliger, völlig ausgelutschter, stark Hammerfall-inspirierter 0815 Metal (das Wort Power lass ich bewusst weg) der untersten Stufe, unnötiger als ein durchgenässter Tampon und der Inbegriff für billigen B-Metal, den die Welt so nicht braucht.§ Die Zielgruppe, mit Pickel übersäte Milchbubiwindelbanger, wird "Addicted To Metal" zwar bedingungslos treffen, begeistern und Freudentränen in die Augen versetzen , mich lässt die Truppe und ihr bisheriges Schaffen aber völlig kalt, was aber nicht unbedingt heißen soll, dass ich die Jungspunde schon völlig abgeschrieben habe. Ein paar klitzekleine Lichtblicke wie der Accept-lastige Finalstampfer Metal Nation, das recht annehmbare Damn Yankees Cover "High Enough", die recht stimmungsvolle, melancholisch angehauchte Halbballade "Why Can't You Hear Me" sowie die zugegebenermaßen recht solide Rockröhre von Stimmwunderkind Hannes Braun lassen für die Zukunft aufbauen. Und wer weiß, vielleicht kommen ja die eigenen Ideen im fortgeschrittenen Alter, Kissin' Dynamit zünden als gereifte Männer noch einmal richtig durch und aus der fetten hässlichen Raupe entpuppt sich doch noch ein schöner Schmetterling. Wir wollen es hoffen. Trackliste
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Reviews
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