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8.0
"Heliocentric " ist die erste Scheibe von The Ocean die ich mir nun wirklich intensiv zu Gemüte führe und die Begegnung ist alles andere als einfach. Nicht dass die Deutschen zu heftig, zu wirr oder zu wenig nachvollziehbar zu Werke gehen würden. Keineswegs. Die progressiven Post Hardcore Klangkreationen von The Ocean sind schlüssig. Sie sind durchdacht, extravagant, gehen aber dennoch ins Ohr. Befremdend ist eher die Stimmung dieses Konzeptalbums über die Entstehung der Erde, der Menschheit. Einem Album über den Kosmos, über das Weltbild und die Theorien von Hirnakrobaten wie Kopernikus, Charles Darwin oder Richard Dawkins. Der erste Teil eines Doppelschlags dem im Herbst mit "Anthropocentric" der zweite Teil nachgereicht werden soll. Schwer verdauliche Kost würde ich mal sagen. Trocken orchestraler Prog Stoff, der mit Einflüssen aus Rock, Metal, Metal Core, Jazz und Klassik begeistert. Eine intellektuellen Tonmischung die man im Grunde gar nicht, grob jedoch mit Bands wie Voivod, Isis, Neurosis aber auch Tool oder Meshuggah beschreiben würde und die dadurch sicher nicht massenkompatibler wird. "Heliocentric" ist nicht einzuordnen, eigenwillig, clever und nichts für Passanten. Man muss sich schon Zeit nehmen für The Ocean und dann wird man erkennen, dass dieses subtile Album behutsam aufgebaut und hintergründig ist. Richtigen Lärm wird man trotz einiger fast schon brutaler Nummern vergeblich suchen. Vielmehr dominieren düster-eingängige Melodien, abartige aber griffige Hooklines, abstrakte Klangformen und nebst Screams auch einige wirklich packende und schöne Gesangspassagen. Höhepunkte aus einem Album rauszupicken, das meiner Meinung nach von seiner Gesamterscheinung leben muss scheint sinnlos. Wer die Chose dennoch nur kurz antesten will, der soll sich das großartige Finale "The Origin Of Species/The Origin Of God" und das betont ruhige "Catharsis Of A Heretic" anhören um den musikalischen Kosmos von The Ocean abzustecken.
In eine Schublade lassen sich die Berliner auch auf ihrem mittlerweile fünften Album kaum stecken. Dafür ist "Heliocentric" zu unruhig, zu unberechenbar und zu extravagant. Für Liebhaber anspruchsvoll moderner Metal Klänge, für Liebhaber von proggigem Post-Hardcore mit klassischen Fragmenten ist es aber ohne Frage ein nährwertes Stück Musik. Trackliste
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