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Nach erdigen (Blues-)Rock-Großtaten in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern ("Earthshaker", "Meanstreak",…) deuteten es Y&T auf den grandiosen Alben "In Rock We Trust" (1984) und "Down For The Count" (1985) schon an, auf ihrem glamourösen Zenit "Contagious" von 1987 war es vollbracht:
Mit ihrem achten Studio-Album lieferten die ursprünglich aus San Francisco stammenden Yesterday & Today ein mitreißendes, auf Hochglanz poliertes Glam-Rock-Meisterwerk ab, mit dem sie scheinbar mühelos in die Fußstapfen früherer Hardrock-Ikonen wie Kiss, Van Halen, Dokken oder Whitesnake traten. Mit spielerischer Leichtigkeit führten sie deren virtuose 80er-Jahre-Grundideen und -schemas zur bunt gefärbten Spitze der damals ausufernden Bombast-Gegenwart. Monumental-Chöre und Keyboard-Teppiche bis zum Abwinken, eine Multi-Millionen Dollar Produktion von Kevin "was für ein Gitarrensound!!" Beamish, Frisuren bis zur Zimmerdecke und Sunset-Strip erprobtes 24/7 Paarungs-Verhalten ließen keinen Zweifel daran, dass man es der hart rockenden Meute und vor allem der eigenen Geldtasche auch kommerziell endlich zeigen wollte. "Contagious" ist ein monumentaler Kraftakt von einem hochgradig attraktiven, perfekt arrangierten, präzisen und überlegten Album, das trotzdem so unbeschwert und kurzweilig wirkt, als bliebe die Zeit einfach stehen. Es setzt nahtlos da an, wo die Band mit ihrer Ohrwurm-Parade "Down For The Count" drei Jahre zuvor aufgehört hat und erweitert ihren Stil noch mehr in Richtung MTV, Chicks & Money, ohne dass der Wiedererkennungswert verloren gegangen wäre. Ganz im Gegenteil! Auf insgesamt zehn Nummern schickt der Gott der Gitarren-, Gesangs- und Kompositions-Dreifaltigkeit Mr. Dave Meniketti mit seinen noch verbliebenen Originalmitgliedern Phil Kennemore & Joey Alves, unterstützt vom späteren Alice Cooper/White Lion/Megadeth/Suicidal Tendencies Drummer Jimmy De Grasso seine stets treue Fangemeinde auf unzählige Reisen in faszinierende Klang- und Songwelten des Rock`n`Rolls. Emotional und druckvoll bricht der eröffnende Titelsong schon nach wenigen Sekunden den Bann. So fett, hymnisch und voller Wucht hat der Nord-Westen von LA noch nie zuvor geklungen! Und die darauffolgenden, unglaublich druckvollen, knackig-dreckigen Riffgranaten von "LA Rocks" oder "Rhythm Or Not" lassen noch in alle Ewigkeit ein jedes ewig traurige Huhn zu einem unwiderstehlichen Party-Animal aufblühen. Das wahrlich "ansteckende" (=contagious) Spektrum reicht von sehnsüchtigen Melodien, die immer gerade noch genug Leichtigkeit und entwaffnende Aufrichtigkeit besitzen, um Kitsch und Pathos zu vermeiden, über schnelle, an den Bombast von Blue Murder erinnernde Hymnen ("Bodily Harm"), vorbei an sphärischen Balladen ("Temptation"), deren subtile Arrangements Def Leppard alle Ehre machen würden bis zu intensiv harten Rocknummern wie "Fight For Your Life", "Eyes Of A Stranger" oder "Armed And Dangerous". Lediglich das "Hot For Teacher" -mäßige "The Kid Goes Crazy" fällt mit seinem unruhigen Rhythmen ein wenig aus dem Glitzer-Rahmen und stellt den einzigen "Schwachpunkt" dar, wenn man von einem solchen überhaupt sprechen kann. "Contagious" ist für mich nach wie vor der Heilige Gral des Hair Metals, schürft schlüpfrig tief ohne zu nerven, alles fließt, nichts ist in Stein gemeißelt, und wenn das abschließende "I`ll Cry For You" nicht der größte Gary Moore-Moment ist, den die Kalifornier je hatten, dann haben wir umsonst gelebt. Wie man einem Meisterwerk ein zweites folgen lässt, bewiesen sie nach gewohntem Drei-Jahres Rhythmus 1990 mit dem ebenfalls phantastischen "Ten", und nimmt man alleine "Contagious", "Down For The Count" und "Ten" zusammen, hat man in Summe mehr Hits geschrieben, als z. Bsp. Kiss in ihrer gesamten Karriere und dabei sind die übrigen acht Alben noch gar nicht mit eingerechnet. Die unrühmliche Bezeichnung Yesterday & Today stammt übrigens von Ur-Drummer Leonard Haze, dem während eines Telefonates mit einem Booking Agenten kein Bandname für die damals noch unbenannte Truppe einfiel und der kurzerhand einem zufällig im Raum befindlichen Poster des Beatles Albums "Yesterday and Today" dessen gesichtslosen Titel entlehnte… Trackliste
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Reviews
17.05.2010: Facemelter (Review)News
13.09.2016: Original Drummer Haze verstorben!07.06.2012: Kündigen besondere Doppel Live CD an 07.01.2011: Phil Kennemore im Alter von 57 Jahren verstorben. 04.05.2010: Präsentieren uns den "I'm Coming Home" Videoclip. 26.04.2010: Neues Werk "Facemelter" im Komplettstream online. 03.04.2010: Kommen nach 13 Jahren mit "Facemelter" zurück! 14.01.2010: Mitten in den Studiosessions 02.12.2008: Erstes Album seit über zehn Jahren! Interviews
28.12.2010: Interview mit Dave Meniketti |
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