Bei
"Higher" muss man glatt zweimal hinhören, wenn man glauben will, dass
ReinXeed nicht mit
Sonata Arctica verwandt sind, so heftig klingen die Schweden nahezu bei jedem Ton nach ihren großen Vorbildern.
ReinXeed setzen also sicher keinerlei Maßstäbe und erinnerungswürdige Ideen spendiert uns die Band um Tommy Johansson definitiv auch keine. All jene jedoch, die Bands wie eingangs erwähnte Finnen oder Gruppierungen wie
Angra,
Rhapsody,
Serenity und
Stratovarius lieben, die könnten hier dennoch befriedigt werden. Für den Ottonormalverbaucher und Teilzeitsymphoniker mit limitiertem Bombastanspruch sind
Reinxeed hingegen zwar nicht lebensnotwendig, im objektiven Focus muss man der Band aber dennoch gewissen Respekt zollen.
"Higher" ist voll von feiner Melodie, voll von symphonischem Bombast und auch gut gefüllt mit einigen feinen Songs. Aufgepeppt durch Soundtrack artige Zwischenspielchen instrumentaler Sorte (in denen immer wieder mal bekannte Hollywood Themen zu entdecken sind) wissen vor allem das eingängige
"Reality", ein sehr saftig und knackiger Titeltrack oder der üppige Opener
"Haunted Manison" zu gefallen und auch wenn der Sound durchaus zwei Klassen heavier und auch die Vocals ein wenig charismatischer und druckvoller sein könnten, lässt sich bei gewisser Toleranz der ein oder andere sehr gelungene Moment entdecken.
ReinXeed haben mit
"Higher" also ein sehr opulentes und im Grunde feines Album am Start, das zwar nicht das Maß der Dinge ist, Genre Freaks und all jene die sich ihren Metal einfach nicht ohne Keyboards, Bombast und massig Melodie vorstellen können, durchaus begeistern wird.
Eigentlich könnte man somit locker Sieben Punkte spendieren, wäre da nicht diese fast schon penetrante Nähe zu
Sonata Arctica und die auf Dauer wenig erfreulichen Mankos in Sachen druckvoller Produktion, die einen Großteil der Gitarren dem Keyboard zum Opfer fallen lässt und den Metal Faktor des harmlosen Gesamtwerks über weite Strecken zunichte machen…