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8.5
Puh, ein derart starkes Debüt der klassischen Hardrockschule ist mir schon lange nicht mehr ins Haus geflattert. Man muss einmal mehr den aberwitzigen Querverweis zu Maggo’s Review vom The Poodles Debüt anbringen, denn seine These, in den nordeuropäischen Regionen müssten Sänger ihr Talent mehr oder weniger mit der Muttermilch empfangen, wird hier ein weiteres mal bestätigt.
So ist es im Falle Coldspell Frontman Niclas Swedentorp, der dank seiner fantastsischen Stimme, die übrigens an John Sykes (Blue Murder) und an D.C. Cooper (Silent Force) erinnert, jenen durch die Bank solide bis brillant arrangierten Songs einen besonderen Stempel aufzudrücken vermag. Aber Moment mal, hier sind an allen Positionen hervorragende und erfahrene Musiker am Werk: Gründer und Gitarrist Michael Larsson verdiente bei R.A.W. (zwei Lps in den Neunzigern) seine Sporen, während die anderen Akteure aus dem Dalton/Kicken/The Poodles Dunstkreis stammen. Und diese Abgeklärtheit und Coolness ist hörbar. Und spürbar. Großer Wert wird da auf prägnante Melodien gelegt, die sich vermehrt an die Achtziger Heldentümer orientieren; aber auch ein feiner Hauch Seventies Rock in Form gelegentlicher Hammondspielerein sowie groovige und kraftvolle Rhythmen der modernen Machart präsentieren in ihrer homogenen Fusion den Sound der Nordschweden so gut wie zeitlos und lassen nicht den geringsten Zweifel daran erkennen, welch Passion hinter jeder einzelnen Note steckt. Zu den Highlights der perfekt produzierten CD zählen der zu Whitesnake schielende Opener "Keep On Believin'", der Gute Laune Rocker "Raving Mad", das selbstredende, förmlich nach Gotthard schreiende "Straight Things Out", das noch Ohrwurmbetontere und immens Sehnsucht auslösende "Greed", das stampfend-epische "Eye Of The Storm" und der bombastische Titletrack am Ende. Fazit: Coldspell decken mit ihrem Erstling ein breites Spektrum des Hardrocks ab, kombinieren dabei Traditionelles und Modernes in einer völlig lockeren, legeren Art und bieten ballaststoffreiche Vollkost, die nicht nur Fans erwähnter Kapellen, sondern ebenso Leute, die sich zu Deep Purple, Europe, Rainbow, Royal Hunt oder Y&T hingezogen fühlen, durchaus imponieren könnte - korrigiere: imponieren wird! Trackliste
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Reviews
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