Wirklich viel verändert hat sich nicht im Hause der Schweizer. Auch am vierten Werk streben sie nach dem Glück, das Bands wie
Nightwish,
Edenbridge & Co. bereits gefunden haben. Und der Ansatz von
"New Shores" ist einmal mehr gut, das Gefühl es wäre mehr drin gewesen stellt sich aber auch wieder zu jedem Moment ein.
Lunatica haben gute Melodien, feine Arrangements und auch einige nette Nummern am Start, trotzdem hat man einfach durch die Band das Gefühl, als würde sich
"New Shores" konstant und relativ untertourig auf Notstrom durch die elf Songs schieben. Wenn die Explosion erhofft wird, kommt ein Handbremspart, wenn die Refrains nach Durchschlagskraft flehen, schafft es Andrea Dätwyle trotz guter Stimme leider zu selten den letzten Funken Hitcharakter aus den Kompositionen rauszukitzeln. Am ehesten wissen die Schweizer bei Nummern wie
"Two Dreamers",
"The Day The Falcon Dies" oder dem wunderschönen
"Farewell My Love" richtig aufhören zu lassen. Das Gesamtergebnis klingt aber einmal mehr zu harmlos, um richtig zu kicken, mitzureisen. Dass dieser Eindruck durch schlicht und ergreifend langweilige Momente wie
"The Incredible" oder
"Into The Dissonane" nicht gerade geschmälert wird, versteht sich von selbst
Unterm Strich muss ich mich also leider wiederholen: Auch wenn jede Ton und jeder Song von
Lunatica einmal mehr Hand und Fuß hat und die Musiker eigentlich gar nicht’s falsch machen, ist ein Album wie
"New Shores" viel zu unscheinbar, viel zu wenig zwingend und einfach viel zu wenig klasse, um in der ersten Liga der symphonischen Melodic Metal Riege mitzuspielen. Genre Freaks werden sicher restlos beglückt, fürn Rest der Welt reicht's aber wohl nicht. Sorry….
"The Chosen Ones"