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Alles andere als leicht verdauliche Kost spendieren uns die Steirer von Ekpyrosis auf ihrem neuen Album "All You Can Eat", dem mittlerweile fünften im zehnten Jahr des Bestehens. Ein ausufernder Doppeldecker ist es geworden, dieses Werk das sich ebenso wenig in Schubladen packen lässt wie die bisherige Chose der fünf Herren. Dabei ist die Basis des Sounds ganz klar Heavy Metal, hört man sich jedoch angestrengt und konzentriert durch die 16 Kompositionen kommen einem immer wieder extravagante Einflüsse und mal mehr, mal weniger verwandte Genres von heftigem Industrial bis hin zum Prog Rock oder klassischem Power Metal in den Sinn.
"All You Can Eat" wird über weite Strecken von Atmosphäre bestimmt, mal unterkühlter, steriler, mal wärmer und emotional. Die Soundwand erinnert sowohl im Gitarren- wie im Drumbereich nicht selten an Industrial Größen, die Ideen und kreativen Kraftakte der Band sind allerorts greifbar. Trotz all dem Hang zum Grenzwertigen verfallen Ekpyrosis jedoch nie dem puren Frickelprog. Vielmehr setzten die Herrschaften auf Stimmung und Klangmonumente, die ihre Wirkung langsam aber intensiv aufbauen und verströmen. Wie bei einer hartmetallischen Kneip Kur führen Ekpyrosis ihre Hörer durch ein Wechselbad aus Kalt und Warm. So stehen nebst handfest groovenden Nummern wie dem Monolithen "Behind The Mask", dem thrashigen "Madhouse" oder dem starken "Yellow Eyes" kühl konfuse und schwer zugängliche Kompositionen der Extravaganz ("See You Again") ebenso Spalier wie warme und höchst einprägsame Songs wie ein saftig rockendes "Addicted" oder emotionale Momente wie "Dear Spohie", "My Hands Are Tired" und "Destination". Das technisch versierte Ergebnis klingt ohne Zweifel intellektuell. Die Produktion ist trocken und nicht unbedingt perfekt, aber gut genug um die klinisch trockene Kunst von Ekpyrosis artgerecht zu transportieren. Heftige Momente, emotionale Stimmungswechsel und lange Instrumentalabfahrten machen es dem Hörer nicht leicht, sich mit der Welt der Österreicher zu befassen und der berühmte Rote Faden von "All You Can Eat" hat sich mir persönlich, trotz einiger sehr lichter Momente, auch noch nicht restlos erschlossen, unterm Strich muss man den Steirern aber ohne Frage zu ihrem Mut zu einer selbstbewussten Scheibe gratulieren, die extravagant, eigenständig und glaubwürdig klingt. Trotz all der beschriebenen Attribute wird "All You Can Eat" - nicht zuletzt aufgrund seiner ausufernden Überlänge, die sich durchaus als Handycap herausstellen könnte, zumal die zweite Scheiblette mit der ersten nicht ganz mithalten kann – seinen Weg in die Herzen der unbefangenen Kunden wohl eher schwer finden, denn ob ein sperrig und schwer verdauliches Album wie dieses wirklich die Macht hat Ekpyrosis einem größeren Publikum als bislang näher zu bringen wage ich an dieser Stelle nicht zu behaupten… "See You Again" Trackliste
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