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6.5
Ich kann mich noch gut an die Tage und Wochen im Jahre 1998 erinnern, in denen mir "Oceanborn" (das neben "Once" vielleicht wichtigste und beste Nightwish Album) erstmals in die Quere kam und den Kopf verdrehte. Man war entzückt, man war begeistert und man besorgte sich sofort das nicht ganz so ausgereifte, aber bis heute charmante Debüt "Angels Fall First". Der Rest ist Geschichte, aber warum erzähle ich eigentlich solchen Topfen?
Naja, weil Amberian Dawn ziemlich genau so klingen wollen, wie die Finnischen Überflieger zu jener Zeit. Ohne jeden Qualitätsabstrich kann solch eine Behauptung zwar nicht gemacht werden, ein Band wie Nightwish gibt’s schließlich nicht alle Tage, "River Of Tuoni" ackert aber doch sehr vehement im üppigen Feld der unantastbaren Suomi-Größe. Hochmelodischer und noch symphonischerer Bombast Metal, bereichert mit dominanter Gitarrennote, typisch skandinavischen Keyboardläufen der Marke Stratovarius und Co. und dem sehr tauglichen, selbstredend klassisch ausgebildeten Sopran-Organ von Madame Heidi Parviainen ist es, der das Album ziert. Zudem haben Amberian Dawn eigentlich alles, was den Fan oben genannter Titanen glücklich machen sollte, liegt nebst feiner Produktion und all der filigranen Klasse alles im grünen Bereich, wissen die fünf Herren und Dame über ihr Handwerk bescheid. Auch können Songs wie der starke Titeltrack, das pompöse "Sunrise", ein eingängiges "Valkyries" oder das bombastische "Lullaby" durchaus überzeugen. Und dennoch: So richtig packen und fesseln will einen "River Of Tuoni" nicht wirklich. Es fehlt einfach am Songwriting, an Eigenständigkeit, an Größe. Amberian Dawn sind fast nie wirklich spannend, nie gänsehautfördernd und somit sehr austauschbar und verzichtbar. Mal plätschert man zu identitätslos durch die Kompositionen, mal den großen Vorbildern zu aufdringlich nacheifernd, mal einfach nur langweilig. Alles was wirklich gefällt klingt bekannt, genau deshalb kann die Chose trotz aller Kompetenz der Protagonisten nicht wirklich überzeugen, nie wirklich im Ohr hängen bleiben und viel zu selten mehr als ein anerkennenden Nicken provozieren. Amberian Dawn haben sicher Potential, wohl weit mehr als sie auf ihrem Debüt zeigen. Für’s nächste Album heißt’s nun alle Stärken bündeln, ein wenig mehr Eigenständigkeit forcieren und Songs mit dem letzten Etwas schreiben, denn dann kann aus dieser Band wirklich was werden. Ansonsten wird sie gnadenlos im Morast der Nachahmungstäter untergehen, die durch Tarja’s Abgang entstandene Lücke sicher nicht füllen können und außer den die-hard Genre Fans niemanden erreichen. Diese Freaks von symphonischer Metal Kunst mit opernhafter Frauenstimme können allerdings trotzdem ruhig mal reinhören... Trackliste
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