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Dezperadoz - An Eye For An Eye (CD)
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Hatten die Hanseaten Running Wild in den Achtzigern ihr Piratenimage in Musik und Outfit in allen erdenklichen Facetten ausgelebt, so genießen und lieben es die Landsmänner von Dezperadoz ihrerseits, den Wilden Westen abseits unzähliger Filmklassiker mal musikalisch, nämlich im Kontext des gefälligen, groovigen Metal neu zu definieren. Bereits seit 2000 existiert die Rasselbande, damals noch mit einem gewissen Tom Angelripper (Sodom) am Mikro, der aus Gründen des Zeitmangels nach dem Release des Debüt Ausriss nehmen musste.
So übernahm für den Zweitling "The Legend And The Truth" (2006) Klampfer Alex Kraft die vokale Führung, was ebenso auf dem Drittwerk keinen Qualitätsverlust bedeutet – die Pferde stramm gesattelt und gefüttert, den Cowboyhut in der Schädeldecke eingebrannt, den Sechstagebart wildwüchsig belassen und mit Whiskey geölter Stimme wird die Story eines Mannes erzählt, der aus Rache und im Namen der Religion seinen Freund tötet und dann selbst vom Staat gerichtet wird. Das Ganze soll sich im Jahre 1898 tatsächlich in Arizona zugetragen haben. Also textlich wird nicht viel dem Zufall überlassen, wie man auch dem instrumentalen Sektor zugute halten muss.
Dass da emsig Black Label Society bzw. Zakk Wylde durch Dezperadoz' Nüstern effizient hindurch rockten, ist offensichtlich, wohl aber verfügt die Mucke über Entertainmentqualitäten, zumal diese Kombination aus Westernsounds und bratenden Riffs echt was hergibt und immer wieder für dezentes Staunen sorgt. Wuchtig in Szene gesetzt und den Geruch von Staub, Leder und ausrauchenden Patronenhülsen in der Luft verbreitend sind Songs wie das arschtighte Opening Duo "An Eye For An Eye"/"Hate" oder das von einem echt stylischen Adventure-Intro verzierte, alsbald zum Riffmonster mutierende "Days Of Thunder" wirklich satte Geräte mit Ausdruckskraft. Jep, da sitzt der Halfter am Gaul und auch der Patronengurt überm Schulterblatt bombensicher … da fühlst Du Dich manchmal zurück versetzt in Zeiten, als dich so Streifen wie "Spiel mir das Lied vom Tod", "Die glorreichen Sieben" und Co. völlig faszinierten, wo du am liebsten selbst mitten drin statt nur dabei gewesen wärst. Da, wo’s nur echte Männer ohne "leere" Versprechungen am Abzug gab. Aber zurück zu den gegenwärtig Ruhm und Glorie versprühenden Helden von Dezperadoz: äußerst cool auch der dreckige Schrubber "Wild Times", das geil stampfende, von Onkel Tom höchstpersönlich eingerotzte "Here Comes The Pain" wie das atmosphärische, mit brillanten Refrains überzuckerte "May Heaven Strike Me Down", das in Sachen Gitarrenharmonien Queensryche (!) Zitate auffährt.
Doch, doch – diese Lieder können was. Offensichtlich nicht zum konzeptionellen Interieur ob der Story gehören die zugegeben gar nicht so üble Coverversion von "Riders On The Storm" (The Doors) und die Johnny Cash Huldigung "25 Minutes To Go", was alles in Allem aber als gute Auflockerung der Scheibe attestiert werden kann. Dieses Album solltet ihr unbedingt im Lauf, ähhh ... im Auge behalten!
Trackliste
- An Eye For An Eye
- Hate
- Days Of Thunder
- Wild Bunch
- Wild Times
- Riders On The Storm
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- Here Comes The Pain
- Give Up
- May Heaven Strike Me Down
- When The Circus Comes To Down
- A Tooth For A tooth
- 25 Minute To Go
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