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1995 - was für ein bewegtes Jahr! Es war der vorläufige Höhepunkt der musikalischen Verschmelzung von Darkwave bzw. Gothic zu den Halden des Metals und umgekehrt, man denke hier nur an Moonspell ("Wolfheart"), dem Erstwerk von Theater Of Tragedy oder "Illusions" von Crematory, um nur ein paar davon zu nennen. The Gathering, die bis dato schon auf zwei eher teils Death Metal lastige, dennoch tendezielle Wegbereiter namens "Almost A Dance" und "Always ..." zurück blicken konnten, belohnten sich selbst um '94/'95 mit einer Sängerin, die dank ihres überproportionierten Talents - heraus ragende Stimme, positive Ausstrahlung und süße Optik ergänzen sich in der Regel ganz gut - ihnen künftig noch sehr, sehr viele Erfolge einbringen würde. Ihr Name: Anneke Van Giersbergen. Als Draufgabe kam dann noch der Vertragsabschluß mit Century Media zustande, der das Sextett vom früheren Underground Dasein endgültig zu den vordersten Rängen der florierenden Szene katapultierten sollte.
Aber der Kern, um nicht zu sehr abzuschweifen ist das prunkvolle Interieur: dieses unbeschreiblich schöne, mystisch und mitunter friedvolle, wie aus einem Guss ertönende "Mandylion", das, um jetzt nochmals kurz abzuschweifen, neben dem Turiner Grabtuch als eines der umstrittensten (christlichen) Artefakte innerhalb der Archäologie gilt - und im Falle der Niederländer in Form eines meditativ zelebrierten Instrumentals (gewidmet war/ist der Song auch einem der Gruppe sehr nahe stehenden, der im August '94 verstarb; so dem Booklet zu entnehmen) zum Zuge kommt, sonst allerdings in den restlichen, stets tiefgründigen (und persönlichen) Texten keinerlei Verwendung mehr fand. Eigentlich ist es ein kleines, aber von unschätzbarem Wert gesegnetes Stück Musikgeschichte, dieses "Mandylion", bei dem es sich weder um Härte, Geschwindigkeit, Komplexität oder Parametern verwandter Natur dreht, nein, viel mehr vermittelt es einen, in sich stimmigen, beinahe stoisch ruhenden Vulkan aus allerlei Gefühlswelten, einem optimalen Soundtrack, um sich - unter anderem - selbst erfahren zu dürfen. Wer schon immer das Fliegen in der Zeitmaschine erleben wollte (ein Funkkopfhörer empfähle sich hierbei sich gut), ist schon mal beim Opener "Strange Machines" bestens beraten, eine sechsminütige, bis zum St. Nimmerleinstag aufwühlende Audiorgasmusflugschau, dem das bombastisch verzückende, dezent Doublebass unterlegte "Elènor" oder ein "Leaves" in Sachen Ausdruckskraft aber schon in gar nichts nachstehen. Und ebenso die beiden "In Motion" Tracks, "Fear The Sea" und "Sand And Mercury" dürfen da keinesfalls unerwähnt bleiben: immenser Pathos, sanfte wie prägnant geformte Phonskulpturen, zwanglose Verführungen ins Zeit und Raum lose in Begleitung eines Engels, dich stets im Auge behaltend, Wärme und Geborgenheit schenkend ... In ähnlichem Stil folgte zwei Jahre später das ebenso empfehlenswerte "Nighttime Birds", bevor The Gathering mit "How To Measure A Planet?" dann im Jahre 1998 ein experimentelleres Kapitel aufschlagen würden, von da an aber die Fans in zwei Lager spaltete - tja, inzwischen muss selbst ich mich zu den Interessenten der „neu“ definierten The Gathering zählen, so sehr hat sich mein Geschmack gedehnt. Und trotzdem: nach so einer langjährigen Abstinenz und tausenden Stunden Knüppelsounds tut es wieder mal verdammt gut, sich von solch harmonischen Klängen eines "Mandylion" einfach nur hinfort tragen zu lassen. Tut euch den Gefallen und holt dies schmucke Teil wieder hervor! Trackliste
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Reviews
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