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6.0
Mit "Restless And Dead" ('98) verbuchten Witchery wesentlichen Anteil am freudig gefeierten Thrash Revival Ende der Neunziger. Und so sehr auch genanntes Debütwerk oder der dritte und bis dato letzte Longplayer "Symphony For The Devil" (2001) beliebt waren und heute noch sind, musste man kein Prophet sein, um Witchery in der Kategorie Stiefkinder wieder zu finden. Denn mit Arch Enemy (Tiefgreifer Sharlee D'Angelo), The Haunted (Riffspender Jensen) bzw. Opeth (Taktgeber Martin Axenrot) weilen Combos im übermächtigen Schatten, die sich bei jenen Herrschaften ergo als glasklare Prioritäten durch setzten. Da seien die weiteren Betätigungsfelder wie Spiritual Beggars, Sinergy (und wieder trifft es Bass-slut Sharlee!) und Seance (Sänger Toxine, Gitarrist Corpse) nur mal am Rande erwähnt.
Immerhin sind fünf Jahre seit "Symphony For The Devil" ins Land gezogen, wahrscheinlich auch zu lange Abstinenz für Music For Nations, denn "Don't Fear The Reaper" erscheint bei Century Media, dem Label, wo nun auch The Haunted ihre Brötchen verdienen. Sonstige gravierende Veränderungen im Hause Witchery gab's keine: das Bandmaskottchen Ben Wrangler wohnt dem Cover treuherzig inne und der spartanisch betriebene Thrash alter Schule wird konsequent weiter geführt. Aber wie man schon zwischen den voran gegangenen Zeilen entnehmen kann, vermag das aktuelle Werk leider nicht mehr an alte Glanztaten anzuknüpfen, auch wenn Album No. 4 durchaus hörenswerte Momente besitzt: der knackige, von klassischen Heavy Metal Vibes geschmückte Opener "Stigmatized", die Doublebass Tretmiene "Plague Rider", das von typischen Jensen Riffs geschmückte "Styx" oder der fetzige, auf zwei Minuten komprimierte Rausschmeißer "Cannon Folder" stehen vorerst auf der Habenseite. Und ebenso die Neuversion von "Immortal Death" (Original von Vorläuferband Satanic Slaughter) fügt sich - selbst wenn's keiner richtig braucht - nahtlos ein, dafür allerdings wirken Songs à la "The Ritual", "Ashes", "Damned In Hell" oder "Crossfixation" - genannte dümpeln im lahmen Slow/Midtempo Morast vor sich hin - wie der berüchtigte Hemmschuh und hinterlassen sogar nach mehrmaliger Audienz keine nennenswerten Spuren. Zwar nicht grottenschlecht, aber dieses gewisse, ja nötige Etwas misst man, was ich jetzt auch mal als Pauschalurteil für "Don't Fear The Reaper" so stehen lasse - über diese Tatsache täuscht auch die gute Produktion, bei der Tue Madsen als Mixer hinzugezogen wurde, nicht hinweg. Schade, hatten wir uns bei diesem Haufen eingefleischter Routiniers aufgrund der vielen alten geilen Klopfer doch mehr erwartet. Fazit: Plansoll verfehlt! Trackliste
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