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Ryo Okumoto - Coming Through (CD)
Label: Inside Out
Art: Review
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Dass Soloalben von diversen Prog Musikern, deren Hauptbands meist standesgemäss rocken, oftmals zu einem ziemlich massiven Hieb auf die Nervenlandschaft des gemeinen Volkes ausarten, dürfte spätestens seit den mehr oder weniger spektakulären und metal- bis rockunkompartiblen Auswanderungsversuchen einiger DREAM THEATER Musiker auch der Masse bekannt sein.
Noch gröber wird´s aber, wenn einer der Überirdischen von SPOCK`S BEARD, deren Ergüsse ja bekanntlich schon schwer verdaulich und meist mehr 70er lastig als metallisch umherwuchern, auf Solopfaden um sich wütet. Ryo Okumoto, der wahnwitzige Tastenklauber eben jener Dinoaurier schafft es tatsächlich, auch den letzten Nervenstrang meines Körpers zum totalen Durchknall zu treten. Technisch zweifellos auf höchstem Niveau, aber für´s normal sterblich Ohr und Hirn einfach nicht verkraftbar jazzt, rockt und freaked sich der Typ zum Teil in derart abartige Sphären, dass ich beim besten Willen nicht mehr mithalten kann. Allein der Opener "Godzilla vs. King Ghidarah" vernichtet, abgesehen vom schrägen Titel, jegliche Haushaltstauglichkeit der Scheibe und nervt mit abgedrehtem Keyboardgefrickel in Überlänge. Was darauf folgt klingt wie eine besoffene Proberaummette genialer Musiker, die in ihrem Rausch die schrägsten Parts zusammenklimpern und hat aber schon überhaupt keine Tauglichkeit für den normalen Erdbürger. Auch die (zuerst so erfreulich scheinende) Tatsache, dass mit Glenn Hughes, Neal Morse und Bobby Kimball wohl drei der besten Sänger des Planeten auf der Scheibe einchecken, stellt sich als einziges Fiasko heraus, da eben jene Herren ausschliesslich bei brutalo Prog Songs zum Zug kommen, die mir null Freude bereiten. Am ehesten verdaulich erscheinen noch das Hair-lastige "Highway Roller" oder das sperrige aber zumindest annähernd hörbare PINK FLOYD mässige "Close Enough". Im Endeffekt sind aber auch diese Gaben totale Vakuumrümpler und für mich steht fest, dass ich mir freiwillig keine Sekunde dieses Trips mehr antuen werde und diese Scheibe an den nächstbesten Bedürftigen Möchtegernmusiker (von denen gibt´s ja derzeit eh massig) abtrete.
RYO OKUMOTO zelebriert ein psychedelisches Keyboardgemetzel, das wohl musikalisch hochwertigst und erhaben, aber für Normalsterbliche nicht zu verdauen und somit wertlos ist. Okumoto zeigt der Welt was er kann und die einschlägig Verrückten werden es wohl auch lieben – für den Rest der Welt ist "Coming Through" aber als ein nervtötendes Album von Musikern für Musiker anzusehen und zu verdrängen.
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