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Aborted, Behemoth, Kataklysm, Lyfthrasyr 04.10.2007, Hafen, Innsbruck
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Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk läuft der Schreiber im Innsbrucker Hafen ein...
C h r i s (7 Live-Berichte)
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...gerade als die ersten Klänge des Intros von LYFTHRASYR erklingen. Der Eröffner des metallischen Abends hat sich dem Black Metal verschrieben, was vielleicht nicht so recht zu den restlichen Bands passen mag, dennoch zogen die Deutschen unbeeindruckt ihr Ding durch. Auffällig zeigte sich sogleich der druckvolle Sound, den die wenigsten Opener zu bieten haben, auch wenn`s ein bisschen leiser auch getan hätte. Die Musik des Trios ist wohl mit atmosphärischem Black Metal ganz gut umschrieben, allerdings entpuppt sich in diesem Zug auch gleich das größte Manko des Auftritts: Wenn die Musik schon sehr viel auf Keyboard aufgebaut ist, und dieses Instrument auch recht dominant zu hören ist, sollte doch auch ein Keyboarder aus Fleisch und Blut auf der Bühne stehen! So bleibt immer der bittere Nachgeschmack, was wohl noch so alles vom Band kommen könnte...
Egal, LYFHTHRASYR machten ihre Sache ganz gut, auch wenn sie eben nicht so recht ins Bild passen wollten.
ABORTED
Sodann enterten ABORTED die Bretter, und ein Orkan brach los...
Die Belgier verströmten von Beginn an reinste Brutalität, prügelten bei astreinem Sound was das Zeug hielt, zelebrierten somit technischen Death/Grind wie er besser nicht sein könnte, was auch sogleich die ersten Moshpits entfachte, mit ganz schön beachtlichen Ausmaßen (man bedenke - Innsbrucker und Bewegung...).
Das kurze gitarrentechnische Problem juckte keine Sau und war bei soviel Energie und Druck auch bald vergessen: Die Breaks sitzen so was von punktgenau, der Drummer ist sowieso von einem anderen Stern, Solos zerfetzen die massive Soundwand, ein Shouter der schreit und brüllt wie ein abgestochenes Schwein - was für ein Brett!!!
Man sah nicht gerade wenige Leute mit erstauntem Gesichtsausdruck das Treiben auf der Bühne verfolgen, und viele waren am Ende des Abends der Meinung, mit ABORTED den Gewinner dieses Packages gesehen zu haben.
GRUNZ!! GRUNZ!! GRUNZ!!
BEHEMOTH
BEHEMOTH waren nicht zum ersten Mal in IBK, sind sowieso eine recht tourfreudige Band, die wohl schon die meisten anwesenden Besucher das ein oder andere Mal live gesehen haben dürften. Auch werden mir die Meisten zustimmen müssen, das es wohl in den letzten Jahren keine wirklich schlechte Show der Polen gegeben hat. Und trotzdem zählte dieser Gig mit zu den beeindruckendsten, die ich je von ihnen gesehen habe. Zwar war Nergals Gitarre - gerade bei seinen Solos - etwas zu leise, doch fiel das nicht weiter ins Gewicht, weil die BEHEMOTH-Maschinerie einfach zu perfekt funktioniert! Das Quartett feuerte präzise Mördersong um Mördersong ins Auditorium, mit einer unglaublichen Präzision und Leichtigkeit, die schon fast frech ist! Einzig die Frage, ob es wirklich ein Drumsolo braucht, sollte noch mal überdacht werden...
Auch optisch wurde einiges von den, etwas bleich um die Nasen wirkenden Mannen geboten, wie den dämonischen Outfits, dem stylischen Mikroständer (der zwar nicht wirklich stabil war, aber Hauptsache cool...) oder auch der Maske bei „Chant for Eschaton 2000“, dem eigentlich schon obligatorischem Rauswerfer einer BEHEMOTH- Show. Gut, das die Silhouette Nergal`s mit dieser Maske eher an ein niedliches Bärchen oder Mickey Mouse erinnerte, war vielleicht nicht ganz so evil...
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch, das BEHEMOTH auch nach wie vor zu ihren Black Metal Wurzeln stehen, was auch mit gleich 2 alten Songs unterstrichen wurde, leider wieder keiner von „Grom“ -wird wohl nicht leicht sein, diese Nummern an das heutige spieltechnische Niveau anzugleichen?!
Fazit: Intensiv ohne Ende!
KATAKLYSM
Glaubte man nach dieser Volldröhnung von ABORTED und BEHEMOTH, es könnte eigentlich nur noch bergab gehen, erwies sich das als großer Irrtum: Das erste Gastspiel KATAKLYSM` in Innsbruck mutierte zu einem Scheiß Triumphzug!! Die Kanadier zerlegten den Hafen nach allen Regeln der Kunst, ballerten einen Hit nach dem Anderen in die Menge und steigerten die Stimmung im Minutentakt.
Noch deutlicher als auf Tonkonserve waren die sehr in den Vordergrund gemischten Drums, anfänglich etwas irritierend, doch gewöhnt man sich recht schnell daran. Der größte Unterschied zu den vorherigen Bands liegt sicher in der Eingängigkeit: KATAKLYSM sind eine verdammte Rhythmusmaschine! Hier bekommen keine Solos Platz, nur erbarmungslose Riffs und Drumattacken drücken wie Sau, wie sie in solcher Live-Intensität sonst eigentlich nur BOLT THROWER hinkriegen – Walze!
Leider haben bei so einem Soundwall keine Uralt-Nummern Platz, schade, aber natürlich auch nachvollziehbar.
Der Vierer hatte offensichtlich seinen Spaß auf der Bühne und inne Backen, zeigte sich sehr Fanfreundlich und Kontaktfreudig und man nahm ihnen ihre Begeisterung auch ab, denn trotz der gewohnt zurückhaltenden Stimmung zwischen, war während den Songs ordentlich Bewegung vor der Bühne, speziell als gegen Ende „Shadows and dust“ angestimmt wurde brach in den vorderen Reihen die Hölle los!!
Nach einer Zugabe war dann endgültig Schicht im Schacht, man blickte rundum in verschwitzte, zufriedene Gesichter und hatte zudem das Versprechen Maurizios, baldmöglichst nach Innsbruck zurück zu kehren!
Wenn das `mal keine gute Nachricht ist!!
3 Bands, von denen jede jeweils in ihrer Sparte zur absoluten Spitze zählt, und eine jede für sich Headlinerstatus hat - ja, der gut gefüllte Hafen erlebte eine Vorstellung oberster Güte, der eigentlich nur von dem unnötigem und für Unmut sorgenden „One-Way-Ticket“ und (einigen Berichten zufolge) etwas übereifrigen Securities leicht getrübt wurde. Ansonsten war der Abend seinen doch stolzen Eintrittspreis wirklich wert!
(Noch ein Extradank an - mighty Namensvetter - Chris für die Fotos!)
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