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Iron Maiden, Avatar
17.07.2025, Ernst-Happel-Stadion, Wien 
Run For Your Lives  
Iron Maiden waren, sind und bleiben die beste Heavy Metal Band aller Zeiten und das, was sie derzeit auf der Run For Your Lifes-Tour zelebrieren, das ist nicht nur beeindruckend und sympathisch, sondern einfach nicht von dieser Welt!
DarksceneTom
DarksceneTom
(147 Live-Berichte)
Von "At Fates Hands" haben die Ausnahmekönner von Fates Warning einst erzählt und genau das ist es auch was mir nicht aus dem Kopf gehen will, wenn ich an die euphorisierende Iron Maiden-Show in Wien zurückdenke.
Ein alter Gefährte musste sein Ticket leider abgeben und so habe ich es kurzerhand also doch noch einmal zu meinen ganz großen Helden geschafft. Dabei war ich vor einigen Monaten nicht gerade hoch motiviert, bei der Run For Your Lives Tour 2025 mitzumachen. Zu wacklig waren manche Performances von Bruce Dickinson in den letzten Jahren und da meine Wenigkeit Iron Maiden in den letzten Dekaden bereits unzählige Male in Topform live erleben durfte, wollte ich mir meine Erinnerungen an meine großen Helden nicht unnötig trüben.

Gottlob kommt es aber oft komplett anders. Bereits die Vorabclips die man von der triumphalen Stadiontour der besten Heavy Metal Band aller Zeiten erhaschen konnte, ließen Großes erahnen und so sollte dieser unerwartete Trip zu einem Iron Maiden Triumphzug auf allen Linien werden. Dass die erste Liebe ewig währt steht ja sowieso fest und hätte es Iron Maiden und ihr "Somewhere in Time"-Album nicht gegeben, hätte es mich letztlich ja auch nie so gegeben, wie es heute ist. Dieses Album war - gemeinsam mit "The Headless Children" von W.A.S.P. - mein Einstieg in die Welt des Heavy Metal.
Iron Maiden haben mein Leben verändert und bis heute begleitet.
Aber genug mit der Vergangenheit!



Im Gegensatz zu einigen ihrer Alterskollegen sind Iron Maiden auch im Hier und Jetzt noch "hot as hell" und in absoluter Bestform. Nie hätte ich mir das erhofft. Nicht in ihrer höchsten Blütephase haben Maiden größere Stadien gespielt als heute und nie mehr hätte ich mir eine Mammutshow in solcher Intensität erträumt.

Allein die Setlist der Tour lässt "echte" Maiden-Fans mit der Zunge schnalzen. Hier ist fast alles dabei was Klasse, Epik und nachhaltige Genialität hat. Hier werden die ersten sieben 10-Punkte Meisterwerke plus das unkaputtbare "Fear Of The Dark"-Titelstück geehrt und alles andere muss ja letztlich auch nicht mehr sein. Natürlich haben Iron Maiden auch nach 1988 noch gute, teilweise sehr gute Musik erschaffen.
Die unsterblichen, zeitlosen Klassiker für die Ewigkeit und jene Songs die ein gesamtes Musikgenre und all unsere Leben geprägt und verändert haben, sind aber zwischen 1980 und 1988 auf Platte gepresst worden.



Dass Iron Maiden im Jahre 2025 nun selbst in Europa die allergrößten Stadien ausverkaufen liegt einerseits zwar auch daran, dass sie mittlerweile zu einer Marke geworden sind und es somit auch für den "Durchschnitts-Ö3-Rocker-Marke AC/DC-Rammstein" cool ist, zu Maiden zu gehen. Andererseits aber natürlich vor Allem an der überdimensionalen Größe, der Beständigkeit und der unbändigen Klasse, der besten Heavy Metal Band aller Zeiten. Verdient ist es allemal, und wenn man sieht, wie sehr Bruce Dickinson die 54.000 frenetischen Fans in Wien im Griff hat, dann gibt es keinen Zweifel daran, dass Iron Maiden nirgends anders als in den größten Stadien der Welt zuhause sind. Über eine Million Tickets wurden für die ersten 32 Shows der europäischen Tourreise dieses Jahres verkauft. Fortsetzung 2026 möglich und zu erhoffen.
Wahnsinn! Wir wären wieder mit am Start, keine Frage!

Nach einem kurzen, aber durchaus ausführlichen "Budweiser-Rundkurs" im nahegelegenen Prater und nachdem auch die fiese Regenfront endlich abzieht, ist der Weg für einen der beeindruckendsten Heavy Metal Triumphzüge der letzten Zeit geradezu perfekt geebnet. Das Praterstadion füllt sich zügig, die pro-aktiven € 7,50 für eine halbe Bier exklusive Becherpfand sind eine gründliche Ansage und unser Stellplatz direkt am ersten Wellenbrecher verspricht eine gelungene Nacht. Kann gut sein, dass der Wind im hinteren Bereich des Happel-Ovals für schwierige Soundverhältnisse sorgen sollte. Im vordersten Bereich der Arena ist der Sound jedenfalls von Beginn an kristallklar, transparent, anständig laut und absolut perfekt!



AVATAR

Davon darf man sich bereits bei der erwartet guten Avatar-Freakshow überzeugen. Die Schweden mit "The Crow"-Lookalike Johannes Eckerström und der grimmig coolen Bandoptik fahren sogleich das erwartet fette Brett auf. Nachdem der Pennywise-Ballon kurz vor dem breiten Grinsen des Frontman aus der Kiste steigt, lassen die Schweden keine Zweifel daran aufkommen, dass sie für „Passanten“ im Publikum kein Mitleid haben.
"Dance Devil Dance" und das großartige Groove-Monster "Let It Burn" frisieren mit voller Wucht durch die Arena. Die Performance ist mitreißend, top-professionell und sympathisch zugleich. Auch, wenn manch einer im Stadion vielleicht nicht davon wusste: Avatar sind alles andere als Newcomer. Die Schweden brettern ihren frenetischen Mix aus System Of a Down und Slipknot mit skandinavischem Unterton schon seit einem knappen Vierteljahrhundert durch die Hallen des Globus und haben sich dabei auch schon einen guten Namen erarbeitet.



Mit witzigen Ansagen in Deutsch und der kurzweiligen Show und Performance aller Bandmitglieder machen Avatar mit ihrem freakigen und teils sehr brachialen Sound auch heute eine gute Figur. "Smells Like a Freakshow" und das unverzichtbare "Hail The Apocalypse" sind Highlights einer sehr unterhaltsamen Show, die Eckerström mit einem ehrlich coolen Eingeständnis krönt, dass es eigentlich nichts Geileres für ihn geben könnte, als 15 Mal mit Iron Maiden zu spielen und dabei 15 Shows einer der besten und bedeutendsten Bands seines Lebens und der gesamten Musikgeschichte erleben zu dürfen!
Chapeau! Cooler Set.

Zeit Bier zu holen…unser Giggi erledigt das…




IRON MAIDEN

Noch lange vor dem Bier erschallt "Doctor Doctor" und dann gehen bereits kurz von Neun die Lichter aus.
„Something old, something new, something from a Jurassic period…” hat Bruce mal gesagt. Heute heißt es zum Glück “Something old, something jurrasic…“ und passend zur 50-Jahre-Jubiläumstournee gehen Iron Maiden gleich zu Beginn für das legendäre "Killers"-Intro und vier Songs zu ihren beiden ersten Geniestreichen zurück und starten in einen old-school Set, der nicht von dieser Welt ist.
Mit herrlichen "The Ruskin Arms"-Visuals und coolen East-End-Grafiken, lassen uns die Jungfrauen tief in ihre Frühphase und die damit verbundenen Erinnerungen eintauchen. Das grandios groovende "Wrathchild" und das unwiderstehliche "Killers" lassen das Stadion mit ihrem rauen Charme gleich zu Beginn erbeben. Schon jetzt steht uns, deren Jugend von den Klängen dieser Nacht lückenlos begleitet wurde, die Gänsehaut bis zum Nacken.

Nach den großartigen "Early Days-Backings" darf die Bühne mit ihren stolzen Projektionen beim genialen "Phantom Of The Opera" erstmals ihre volle Tiefenwirkung offenbaren. Was früher tonnenschwere Aufbauten benötigt hätte ohne derart zu wirken, das wird heute mit brillanter Technik zum größten und beeindruckendsten Bühnensetting, das Iron Maiden je hatten. Hier stimmt alles. Die Videosequenzen, die herrlichen Eddie-Animationen, die Tiefenwirkung der Backings und die physischen Bühnenaufbauten bieten die Szenerie für Bruce Dickinson’s Schauspiel, das angesichts der Rahmenbedingung theatralisch und facettenreich wie selten zuvor scheint.

Dazwischen grinst sich ein sichtlich zufriedener Steve Harris konstant einen blendend weißen Ast, während die unantastbaren Herren Smith und Murray so filigran und grandios ihre unabnützbaren Jahrhundertmelodien offenbaren, als ob es die letzten 50 Jahre nicht gegeben hätte.
Das ist traumwandlerisch, makellos und genial bis in alle Ewigkeit.
Auch wenn das ein oder andere kurze Timing nicht restlos auf den Punkt kommt. Das ist großes Kino.

Das Mutterschiff aller großen Gitarrenharmonien, zweistimmiger Leads, Wechselsoli und in perfekter Ergänzung zweier göttlicher Gitarren einfach immer wieder zum Niederknien. Natürlich ist die "Run For Your Lives Tour" leider auch die erste Maiden-Reise seit 1982, auf der der legendäre wie auch geniale Nicko McBrain aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei ist. Der sympathische Simon Dawson macht seine Sache aber perfekt und kommt gut und demütig bescheiden rüber. Das kann so noch problemlos einige Jahre weitergehen meine Herren. Mit oder ohne Herrn J.Gers natürlich, dessen Input völlig verzichtbar und dessen Hampelmann-Schwachsinn noch immer blöd, unnütz und zum Fremdschämen ist. Egal. Ausblenden.



In Bild und Ton hat man Iron Maiden jedenfalls seit der sagenhaften Maiden England 2.0 Tour (zum Livereview) selten besser erlebt. Gemeinsam mit der "The Early Days 2005" und der "Somewhere Back in Time World Tour 2008" ist nun die aktuelle Reise die vierte Tournee, in der man ausschließlich die Übersongs der 80er Jahre Phase plus FOTD erleben darf. Dementsprechend ist es eben auch noch eine Stufe genialer, erhabener und heiliger Iron Maiden zu erleben, als bei einer regulären Albumtour.

Was hier und heute passiert, ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben und wer bereits in der ersten halben Stunde mit "The Number Of The Beast" einen der größten Heavy Metal Songs aller Zeiten in die feiernde Menge ballern kann, der sitzt zurecht am Thron. Bruce ist ständig in Bewegung, die Zeitreise wird durch eine superbe Melange aus technischem Top-Niveau, üppigen Lightshows mit nostalgischen Gimmicks und klasse Eddie-Figuren untermalt. Hier bleibt aber auch schon gar kein Grund zur Kritik. "The Clayrvoyant" ist und bleibt einer der größten Stadionhits aller Zeiten und die "Powerslave"-Maske sitzt auch über vier Dekaden danach wie angegossen, während die spektakulären Sphinx-Bühnenbilder jeher mit der Genialität des gleichnamigen Songs um Heiligsprechung rittern.



Bei "Two Minutes To Midnight" brüllen über fünfzigtausend Kehlen fast genauso laut und inbrünstig den Stadionrefrain, wie beim überdimensionalen "Run To The Hills", während das übermächtige "Rime Of The Ancient Mariner" eine knappe Viertelstunde lang sowohl musikalisch, wie auch visuell zu einem der erwarteten Höhepunkte der Show wird. Die Inszenierung um das sinkende Geisterschiff ist genauso atemberaubend, wie der Song ansich und die Vocals von Dickinson. Besser wurde Heavy Metal nie erschaffen, nie gespielt.

Eigentlich müssten 54.000 Menschen niederknien und Iron Maiden für ihr Schaffen danken. Die Gänsehaut jedenfalls steht uns mittlerweile jedenfalls bis in die letzten Nervenenden. Iron Maiden indes machen weiter mit ihrer maximalen Machtdemonstration!

Der Set verwandelt sich in die legendäre Eislandschaft und mittendrin erscheint der ebenso legendäre Eddie mit pumpendem Herz in der Hand. Das ist nicht nur mein erster Rückenaufnäher von damals, sondern der nächste epische Fingerzeig der Hand Gottes: "Seventh Son Of A Seventh Son" ist der nächste Mammutsong. Zehn Minuten, die nicht von dieser Welt sind und die emotionale Frischzellenkur und Zeitreise weiter intensivieren.
Eigentlich müsste man heulen, so genial ist die Kunst und so schön ist diese Show.


Kurz, knackig und für Stadien geboren, schwingt Bruce danach bei "The Trooper" schnell mal die Österreich-Fahne. Ekstase und Megastimmung inklusive, bevor mit "Hallowed Be Thy Name" sowohl visuell wie klanglich der nächste Höhepunkt ansteht. Die heutige Aufführung des Gefangenen der Todeszelle auf seinem Weg zu seiner Erlösung ist beeindruckend und klasse. Weltklasse gesungen und gespielt und der perfekte Rahmen für einen der besten Metal Songs aller Zeiten. Einmal mehr nicht von dieser Welt und vielleicht ist es nach all diesen emotionalen Peaks nicht schlecht, dass "Iron Maiden" nach knapp 100 Minuten den obligatorischen Schlusspunkt unter den Hauptset setzt.



"We shall go on to the end, we shall fight in France, we shall fight on the seas and oceans, we shall fight with growing confidence and growing strength in the air, we shall defend our island, whatever the cost may be, we shall fight on the beaches, we shall fight on the landing grounds, we shall fight in the fields and in the streets, we shall fight in the hills: we shall never surrender."

Man weiß was kommt. "Live After Death"-Vibes inklusive.
Es kracht, es blitzt, es ballert atemberaubend. Kriegsflugzeuge und Geschütze knallen uns um die Ohren, während der legendäre Churchill's Speech erschallt und das geniale "Aces High" einleitet. Großartig gespielt, noch viel großartiger gesungen und mit herrlichen Eddie-Kampfpilot-Visuals vom Singlecover veredelt, ein weiteres absolutes Highlight in Bild und Ton. Ein weiterer, aber nicht der letzte, lässig dargebotene Beweis für die Übermacht dieser Band.

Das Stadion kocht, die Band ist sichtlich gut gelaunt, dankbar und sympathisch wie immer.
Dickinson führt, Wien folgt und feiert.
Die Bühne verwandelt sich in eine nächtliche Horror-Waldlandschaft. Der Vollmond geht auf, während Bruce mit Mantel und Laterne zum legendären Intro ansetzt. Über 50.000 Menschen singen mit. Die kurzzeitig abgespeckte Gänsehaut ist wieder überall, wo sie nur sein kann. "Fear Of The Dark" hat es sich verdient, im Reigen der ersten sieben Alben mitzuspielen. Der Song und bleibt großartig und live ist er absolut unsterblich und auch heute wieder ein Genuss.
Dass danach das futuristische "Somewhere In Time"-Setting die Bühne zum Raumschiff macht ist zwar ebenso großartig, wie es das unsterblich geniale "Wasted Years" eben auch ist, gleichzeitig ist es nach knapp 130 Minuten aber auch das Zeichen für den letzten Song der Nacht und das gefühlt viel zu frühe Ende einer der besten Iron Maiden-Shows , die wir je erleben durften.



Natürlich würden uns auch von den ersten sieben Alben noch locker 15 Songs einfallen, die wir gerne gehört und die das Niveau keine Sekunde geschmälert hätten. Letztlich muss man aber mehr als zufrieden und dankbar, ja geradezu begeistert und ehrfürchtig sein, wenn eine Band 50 Jahre nach ihrer Gründung einen über 2-stündigen, vollkommen brillanten Jahrhundertset im größten Stadion der Republik und in absoluter Bestform abfeuert.
Ich könnte hier noch unzählige Superlative vortragen. Will ich aber nicht. Nicht nötig.

Iron Maiden waren, sind und bleiben die beste Heavy Metal Band aller Zeiten. Ihre ersten sieben Alben sind ausschließlich makellose Heiligtümer. Genial bis in alle Ewigkeit und das, was sie derzeit auf der "Run For Your Lifes"-Tour zelebrieren, das ist nicht nur beeindruckend und sympathisch, sondern einfach nicht von dieser Welt!

Up the Irons.
Best metal band of all time!
Thanks for the music!
Made My Life!




Iron Maiden Setlist:
1. The Ides of March
2. Murders in the Rue Morgue
3. Wrathchild
4. Killers
5. Phantom of the Opera
6. The Number of the Beast
7. The Clairvoyant
8. Powerslave
9. 2 Minutes to Midnight
10. Rime of the Ancient Mariner
11. Run to the Hills
12. Seventh Son of a Seventh Son
13. The Trooper
14. Hallowed Be Thy Name
15. Iron Maiden
16. Encore / Churchill's Speech
17. Aces High
18. Fear of the Dark
19. Wasted Years











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