Bei der diesigen Tour von Soulfly steht eine Band mit Namen Incite am Programm für den Posten der Saalaufwärmer. Und genau bei dieser Gruppe singt ein gewisser Richie Cavalera, welcher mehr oder weniger hauptberuflich Sohn von Soulfly's Max ist. Cavalera, der Jüngere, wirkt aber auf der Bühne mehr wie eine junge Ausgabe eines Hybriden aus Phil Anselmo und Burton C. Bell und hat augenscheinlich schon sehr viel an Bühnenacting in seiner Kindheit lernen können. Die restlichen Bandmitglieder übrigens auch. Gespielt wird eine gerade, moderne Form von Thrash Metal, die recht zur Muskulaturaufwärmung für den Hauptact geeignet ist und hier ohralisch angetestet werden kann. Doch die ganze Leserschaft will eigentlich nur wissen, was der Hobbyjournalist jetzt von den Seelenfliegen zu erzählen hat, oder?

Nachdem Incite den Saal für ihre Altvorderen schon angewärmt haben, hat sich die Räumlichkeit schon recht gut gefüllt und als dann bei den ersten Tönen des "Conquer"-Intros die Halle in den "Blood, Fire, War, Hate"-Chor einstimmt, beginne ich zu ahnen was mir bevor stehen könnte. Und wahrhaftig derbe ist der Mob in den nächsten 75 Minuten auch. Soulfly wissen wie sie die Halle vereinnahmen können. Folglich wird eine ausgeklügelte Mischung an Liedgut dahrgeboten. Und als dann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die obligatorischen "Arise" und "Dead Embryonic Cells" gespielt werden, weiß der Verfasser dieser Zeilen, wer den Liedern seinen Geist und sein Herz aufgedrückt hat: Max Cavalera. Hier ist es eine viel größere Freude dieser Performance beizuwohnen und die restliche Halle findet das wohl auch. Und nachdem dann "L.O.T.M." mit Slayers "Raining Blood" beendet wird und auch noch die Napalm Death-Hymne "You suffer" zum Besten gegeben wird, kommt meine Wenigkeit zu dem Schluß dass eine Reunion der alten Sepultura nur ein Rückschritt sein könnte und damit nicht relevant. Und das restliche Publikum weiß meine Gedankengänge immer noch mit Energieausschüttung zu honorieren, oder liegt das immer noch an Soulfly? Auf jeden Fall darf's nächstes Mal ein wenig länger sein.