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Nestor
03.11.2024, Kaminwerk, Memmingen 
The TEENAGE REBEL Tour  
Sind Nestor die 80er Revival Band der Stunde, das Stranger Things der Musikbranche und The Next Big Thing? Wenn es nach mir geht, ist die Antwort klar und deutlich: JA und die "Teenage Rebel Tour" ist ein deutlicher Beweis dafür…
DarksceneTom
DarksceneTom
(142 Live-Berichte)
Sind Nestor die 80er Revival Band der Stunde, das "Stranger Things" der Musikbranche und "The Next Big Thing"? Wenn es nach mir geht, ist die Antwort klar und deutlich: JA! Weil die Schweden ihre Wurzel entgegen vielen Jungspunden tatsächlich in den 80er Jahren haben und man ihnen diese authentische Aura zu jeder Sekunde anhört. Weil sie die beste 80er Jahre Band sind, die nicht in den 80er Jahren groß war und weil die "Jungs aus der Geisterstadt" einfach eine unbändige Hitsicherheit und so unfassbare Attitüde haben, dass ich sie imaginär schon jetzt mit Überaschall am Soundtrack der nächsten "Top Gun"-Fortsetzung hören kann. Somit wäre auch mein heutiger Dresscode erklärt. Midlife Crisis Anyone? Sicher nicht. Ein "Top Gun" Shirt gehört in jedes gute Kleidersortiment und so steht einer genussvollen Zeitreise im sehr feinen Kaminwerk Memmingen auch rein gar nichts mehr im Wege.



Velveteen Queen

Vor Nestor gibt es noch eine Dosis junger NwoShm-Kost zu naschen. Nach einem stilsicherer Alice Cooper Intro zu "Welcome To My Nightmare" lässt sich ein knapp 40-minütiger, couragierter Auftritt der blutjungen Sleaze-Truppe Velveteen Queen verdauen. Die Jungs wissen zumindest optisch mal gleich ganz genau wie der Hase läuft und es ist nur konsequent, wenn alle Musiker außer dem Blondlöckchen am Mikro mit der lässigen Spiegelbrille von der Bühne strahlen. Die Gunners, die L.A. Guns, Crash Diet, die erste Skid Row und Velvet Revolver sind die Paten der kurzweiligen Show. Mit ihrem Debütalbum im Gepäck wissen die 2021 gegründeten Jungs spielerisch auch zu überzeugen und vor allem die beiden Knaller zu Beginn des Sets lassen aufhorchen. Der Rest ist nett, aber doch auch ausbaufähig.
Letztlich bleibt neben einem starken "Trauma" aber jedenfalls ein cooler Auftritt einer weiteren schwedischen Band, die man im Auge behalten darf.

Setlist:
1. Barrel of a Gun
2. Trauma
3. Bad Reputation
4. Concrete Crusader
5. Dreamer
6. Kenny's Blues
7. Take Me Higher
8. Last Sensation



Nestor

Pünktlich zur "PrimeTime" und gerade richtig, um trotz anständiger Heimreise über den Fernpass noch zu einer vernünftigen Zeit zu Bette zu gehen, lassen Nestor ihre treffsicheren Introsongs durch die PA rocken. "Power Of Love", die "Rocky-Training-Montage" und das, immer wieder aufs Neue wie eine Zeitmaschine funktionierende, "Mighty Wings" von Cheap Trick lassen die Hormone der C64-Generation volley in die Höhe schnellen und während ich nun weiß, wieso Sänger Tobias Gustavsson vor der Show so erfreut auf mein Top-Gun-Shirt geschaut hat, legt die beste 80er Band der heutigen Zeit bereits los.

Das wir uns gleich verstehen: Die beiden Nestor-Alben sind absolute Perlen. Meisterstücke und die perfekte 80er-Jahre Reinkarnation großartiger Melodic Metal, AOR- und Hard Rock Klänge. Dass Nestor so unfassbar gut und so zeitlos authentisch klingen ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass die 1989 gegründeten Schweden echte Kids der goldenen Zeit sind. Nicht selbstverständlich ist es aber, dass sie so unfassbar gute Songs schreiben und eine Hookline, Melodie- und Hitdichte an den Tag legen, wie es einst nur Millionensellern vorbehalten war!

Sowohl "Kid In A Ghost Town" (zum Review) wie auch "Teenage Rebel" (zum Review) sind Knaller vor dem Herrn und gehören in die Stadien dieser Erde und genau das beweisen Nestor auch live! Die Schweden haben Hits im Köcher, die in den 80er Jahren allesamt die Billboard-Charts gesprengt und jeden zweiten Actioner-Soundtrack bestückt hätten: Nestor liefern auf Platte, wie auch auf der Bühne absolut alles, was ein 80er-Jahre AOR-Melodic-Headliner allererster Qualitätsgüte zu liefern hat!



Es ist überragend, welche Fülle an Hits die Schweden auf ihren bislang zwei Alben geparkt haben. Das reicht schon jetzt für einen Set ohne Filler und das gipfelt schon jetzt ist unfassbaren Höhepunkten. die ihren Weg in die Stadien dieser Erde unweigerlich finden müssen und finden werden. Nach dem coolen "The Law Of Jante"-Intro ist man bereits mittendrin in der nostalgischen, aber zeitgemäß klingenden 80er Welt von Nestor.
Man kann den Delorean Zeitsprung förmlich fühlen, während die Nordlichter mit dem superben "We Come Alive" und ihrem autobiographischen "Kids In A Ghost Town" zwei maximale Hits abfeuern. Die 80erKeyboards fliegen ebenso tief, wie die herrlichen Harmonien, die grandiosen Hooklines und die Millionenseller-Refrains. Das gipfelt dann im AOR-Chartbreaker "Addictet To Your Love", beim einen die imaginären Samantha Fox-, Kim Wylde- und Cindy Lauper Poster links und rechts vorm geistigen Auge auf und abwandern, während einem einfällt, dass der City Cobra-Starschnitt einst dem Bon Jovi-Mannschaftsfoto die Stirn bieten durfte.

Mehr Zeitreise geht kaum und allein dafür muss man Nestor einfach mögen!
Ich wiederhole mich hier gern, wenn ich erzähle, dass hier im Multiplatin-Gefilde der 80er Jahre brilliert wird und dabei keine Sekunde irgendwas aufgesetzt klingt.

Nestor feuern jene zeitlosen Stadionhits ab, die man von den Originalen der Zeit nicht mehr erwarten darf
. Sowohl das Debüt, wie auch das gnadenlos gute "Teenage Rebel" triumphieren in ihrer Live-Darbietung und beweisen nachdrücklich, dass hier von den Songs über das Artwork bis hin zu den kultigen Videos absolut zeitlose Weltklasse regiert. Dabei sind die fünf gestylten Schweden auf der Bühne sympathisch, gut gelaunt, ausnahmslos lässig und musikalisch absolut makellos.
Am beeindruckendsten ist dabei wie erwartet die Performance von Tobias Gustavsson, der mit seiner unfassbaren Stimme jeden Ton trifft nicht selten für Gänsehaut sorgt und dabei trotz High-Heels vom lässigen Hüftschwung bis zum David Lee Roth-Karate-Kick alles raushaut, was man cool finden kann. Dass er darüber hinaus immer wieder charmante Anekdoten zu den Songs und der ungewöhnlichen Bandhistory erzählt, macht die Show kurzweilig und die locker rüberkommende Band authentisch und höchst sympathisch.



Nestor sind Billboardgeschmeidigkeit par excellence und "Last To Know" ist nicht nur, der perfekte Song für die Fahrt in den Sonnenuntergang, sondern immer noch der beste Def Leppard-Hit, den Def Leppard heute nicht mehr schreiben. Das geht alles runter wie Öl. Die Stimmung ist überragend, die Band optisch, wie musikalisch exzellent, sympathisch und höllisch spielfreudig. Genau so haben wir es uns erhofft!

Nestor sind auf Platte und auch live die größte "neue" Melodic-AOR-Band unserer Tage und ihr Weg wird steil in die großen Arenen führen. Wer weiß, ob man die Schweden nochmals in solch einer intimen Atmosphäre vor 800 Leuten sehen darf. "Perfect 10 (Eyes Like Demi Moore)" ist jedenfalls auch live ein unfassbarer Hit, das erstmals auf dieser Tour eingebaute "These Days" geht mit seinen Van Halen-Vibes runter wie Öl und die Ballade "The One That Got Away" erfüllt alle Parameter, die ein Schenkelspreizer der seligen 80er Jahre benötigt hat, um die Charts und Höschen gleichermaßen zu knacken. Das extrem starke "Unchain My Heart" und "Signed In Blood" lassen danach natürlich auch zu keiner Sekunde Luft zum Durchatmen.
Hier sind sie wieder, die Bon Jovi- und Europe-Starschnitte, die wir uns im zarten Grundschulalter neben die Miami Vice- und Rambo-Poster an die Kästen geklebt haben.

Unglaublich. Nestor liefern wie selbstverständlich und wie aus einem Guss ein perfekt abgemischtes Hitprogramm ab. Mit all dieser Klasse, mit all dieser Inbrunst und all dieser unbändigen Attitüde und dem herrlichen Flair unserer Jugend, ringen Nestor Kind der 80er Jahre wie uns, schlicht erbarmungslos nieder. Wenige Bands unserer Tage schaffen es derart makellos, den Geist, den Charme und den Zauber der 80er Jahre so perfekt ins Hier und Jetzt zu transportieren und dafür darf man den Schweden endlos applaudieren .
Spätestens, wenn Tobias das unsäglich gute "Victorious" anstimmt weiß man, dass der Weg von Nestor weiter steil nach oben gehen muss. Das sind Songs für die Ewigkeit und "Caroline" ist danach eben auch nicht mehr als der nächste Hit, bevor Nestor mit "Firesign" den Hauptset betont knackig und heavy beenden.



Nach knapp 70 Minuten lassen sich Nestor dann nicht lange zur Verlängerung bitten. Im Zugabenblock rinnt dann nochmals sprichwörtlich der Schweiß von den Wänden und eigentlich dürfte man auch gerne die ein oder andere Träne drücken, wenn die Jungs unsere seligen 80er Jahre großartigsten Art und Weise zitieren. Nestor setzen dem heutigen Meisterstück nun endgültig die Krone auf.
Die perfekte Reinkarnation großartiger Melodic Metal, AOR- und Hard Rock Klänge gipfelt mit "On The Run" in einem der besten Songs der letzten Dekade. Die Gitarren gehen runter wie Öl, die Gesangslinien und die Hooklines sind einfach nur grandios. Gänsehaut pur und weil mit "Teenage Rebel" gleich danach auch noch mein persönlicher Hit des Jahres durch das Kaminwerk rockt, geht eigentlich kaum mehr. Das ist der maximale Jungbrunnen in Wort und Ton und schlicht grandios!

Näher an die 80er-Großtaten von Titanen wie Bon Jovi, Dokken, Europe, Treat, Survivor, Foreigner oder Robert Tepper kann man heute nicht mehr kommen und mir läuft angesichts der herrlichen 80er-Nostalgie und der unfassbaren Hitdichte einmal mehr die Gänsehaut über den Rücken!
Viel mehr muss man einfach nicht mehr sagen: Chapeau und danke für den herrlichen Zeitsprung, der im Song zum Gründungsjahr "1989" leider etwas zu früh und nach knapp 80 Minuten sein umjubeltes Ende findet!

Setlist Nestor:
"Intro: Cheap Trick - Mighty Wings"
1. The Law of Jante
2. We Come Alive
3. Kids in a Ghost Town
4. Addicted To Your Love
5. These Days
6. Last to Know
7. Perfect 10 (Eyes Like Demi Moore)
8. The One That Got Away
9. Unchain My Heart
10. Signed in Blood
11. Victorious
12. Caroline
13. Firesign
---
14. On the Run
15. Teenage Rebel
16. 1989
"Outro: St. Elmos Fire"



Nestor sind nach über 30 Jahren erstmals auf Europa-Tour und sie genießen es sichtlich! Die Zufriedenheit und Spielfreude passen perfekt zu den Hits und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn es die letzte Tour der Schweden wäre. Ganz im Gegenteil. Es ist ihnen zu wünschen, dass die Venues größer werden und Nestor den verdienten Erfolg für ihre großartigen Songs einfahren. Die Teenage Rebel Tour war und ist jedenfalls die Reise wert, weil Nestor die erwartet hochklassige und höchst berauschende 80er-Party liefern und ein letztes Mal darf ich mich selbst zitieren:
Nestor sind ein Muss, haben makellose Songs am Start und mit dezenter Nostalgie und endlosem Charme in Ton und Text absolut alles zu bieten, was die seligen 80er-Jahre bis heute so unerreicht, so großartig und so anbetungswürdig macht. Mehr Charme, mehr Flair und mehr Attitüde geht kaum!

Scheißt auf das konstruierte, dumme und kalkulierte Steel Panther-Perücken-Kabarett. Nestor sind besser und Nestor sind echt und JA: "One The Run" und "Teenage Rebel" sind wahrscheinlich die größten Hits und die beiden unbändigsten Hookline-Monster der letzten Jahre!
CU next time!


Für die Fotos bedanken wir uns herzlich bei Christian Glöckler aus dem Allgäu!



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