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Accept, Orden Ogan
03.11.2018, Schlachthof, Wiesbaden 
ACCEPT  
$Zum zweiten Teil ihrer "Rise Of Chaos" Tour haben sich Accept eine ganze Reihe interessanter Begleiter ausgesucht. Die NWOBHM Fans von Monument, das Rage Ur-Lineup unter dem namen 'Refuge' und die deutschen Senkrechtstarter Oren Ogan machen das Billing
UwePilger
UwePilger
(11 Live-Berichte)
Der Schlachthof Wiesbaden ist eine tolle Location die schon so manchem Act und vielen Zuschauern eine heiße und ausverkaufte Show geboten hat. Leider bin ich beim Eintritt in die Halle, wo bereits Monument bei ihrem 2. Song sind, doch recht verwundert ob der erstaunlich wenig Zuschauer. Ok, noch sehr früh und es ist bekannt, dass Accept eher dann doch die älteren Herrschaften ansprechen, denen das Vorprogramm oftmals recht egal ist, weil a) nicht bekannt und b) es sich stellenweise doch auch um das berühmt, berüchtigte Eventpublikum handelt.

Im Laufe des Sets und des Abends sollen es dann doch rund 700 Zuschauer werden, was aber immer noch recht überschaubar und auch viel zu wenig für dieses stark besetzte Package ist.


Monument jedenfalls lassen sich nicht beirren und ziehen ihr Ding auch auf der Bühne gnadenlos durch. Ihr, stark an alte Maiden erinnerndes Songmaterial kommt sogar Live nochmal um einiges authentischer rüber als eh schon und die Jungs rennen und bangen als ginge es um ihr Leben. Gespielt werden viele Songs vom aktuellen Album, aber auch einige Songs vom Debut und sogar der EP wird ein Song entlockt. Zwar sind scheinbar die wenigsten Zuschauer mit den Songs vertraut, so sollten es im Anschluss aber doch einige mehr sein, was auch die Menschentraube kurz nach dem Gig am Merchandise Stand der Englänger beweist. Starke Band, toller Auftakt. Zu erwähnen ist noch der wirklich klare und druckvolle Sound, für einen Opener alles andere als selbstverständlich.


Als im Anschluss Peavey, Manni und Efti , das Ur-Rage Line up von 1988 bis 1993, als Refugeauf die Bühne treten ist die Stimmung schon deutlich besser und so einigen ist die Vorfreude anzumerken. Das Trio legt dann auch gleich mit einem der bekanntesten Hits aus der Zeit los: "Don't you Fear The Winter"?...natürlich nieman, und die Post geht direkt gut ab in der Halle. Gleich im Anschluss gibt es mit "The Man In The Ivory Tower" ein Song der aktuellen und ersten Refuge Scheibe "Solitary Men" und wenn man es nicht wüsste, es würde nicht auffallen ob alte Rage oder neue Refuge. Die Songs passen und reihen sich nahtlos in die Klassiker dieser Rage Ära ein. (Review).
Drei weitere Klassiker, darunter "Invisible Horizons", knallen im Anschluss aus den Boxen, bevor mit "From the Ashes" ein weiterer Song des aktuellen Albums folgt. Im Anschluss folgen noch, natürlich, "Refuge" und "Solitary Men" die anhand der Publikumsreaktionen klar belegen, welch Stellenwert Rage damals und auch die Alben nach wie vor heute, haben und hatten.
Warum allerdings während der ersten 3 Songs, bei denen die anwesende Presse fotografieren durfte, die Bühne komplett im dunklen blau gehalten wurde und auch noch Nebel versprüht wurde, nach dem Abgang der Fotografen aber plötzlich alles wunderbar hell erleuchtete, bleibt ein Geheimnis aber auch ein Ärgernis.


Als Special Guest wurden die derzeit scheinbar sehr angesagten Orden Ogan verpflichtet, diese starten dann auch gleich mit einer imposanten Bühneshow und Aufsteller im Westernstyle, der Sound ist aber alles andere als gut. Gitarren sind erst mal totale Fehlanzeige, der Bass und die eingespielten Keyboards kleistern alles zu, der Gesang klingt recht kehlig und auch für meinen Geschmack viel zu dünn. Da ich aber mit dem Songmaterial von Orden Ogan nur sehr wenig vertraut bin, fällt es mir auch schwer zu beurteilen ob die Songs gut umgesetzt werden. Die Meinungen nach dem Gig gehen aber meist in Richtung "suboptimaler Auftritt". Festzustellen ist aber, bei Orden Ogan handelt es sich um eine hochprofessionelle Abnd die sehr routiniert auch diese technischen Klippen umschifft und auf der Bühne Alarm macht. Viele Fans feirn die 4 Mann dennoch und auch die üblichen Mitsingspielchen erfüllen ihren Zweck.


Über Accept und ihren mittlerweile schon 8 Jahre anhaltenden x-ten Frühling, noch irgendwelche Worte zu verlieren kann man sich sparen. Es wird wohl immer so bleiben, die einen (dazu zähle ich mich) lieben und mögen die Accept -Tornillo-Ära, die anderen laufen lieber Udo hinterher. Beides mag seine Berechtigung haben.

Im Vergleich zu vielen Altgedienten, haben Wolf Hoffmann, Peter Baltes und Co. es aber geschafft, 4!! Alben zu veröffentlichen die sich ALLE keinen Millimeter hinter den Klassiker zu verstecken brauchen. Und genau dies zeigt die Band von Tour zu Tour auch immer mehr mit einem neuen Selbstvertrauen, was man anhand der Setlisten toll und eindrucksvoll ablesen kann.
Von den ersten 8 Songs, los gehts mit demTiteltrack der aktuellen Scheibe "Rise of Chaos", befindet sich mit "Restless And Wild" sage und schreibe nur ein einziger Klassiker der Dirkschneider Ära. Das war beim ersten teil der ROC Tour noch anders und steht als Beweis des oben erwähnten Selbtbewusstseins.
Mit dem Hauptaugenmerk auf dem letzten Album, befinden sich aber aus allen drei vorhergegangen Werke Songs im ersten Teil der Show.
Erst danach folgen mit "Princess Of The Dawn", "Monsterman" (wieder neu im Set) und "Metal Heart", drei Klassiker, wieder gefolgt von einem Tornillo Song und dem sonst als Zugabe verwendeten "Fast As A Shark" .
Accept sind mittlerweile mehr Band als sie vielleicht sogar zu seligen Udo Zeiten waren. Klar, Hoffmann und Baltes sind die Stars, Tornillo singt und war noch nie der große Entertainer (was auch TT Quick-Live Tapes beweisen). Uwe Lulis wird z.B. aber immer mehr in die Show eingebunden, spielt überraschend sogar Solis die normalerweise einem Wolf Hoffmann "gehören" und Drummer Christopher Williams haut präzise wie ein Uhrwerk auf sein Arbeitsgerät und macht nebenher noch richtig was fürs Auge.
Immer wieder ergreift auch Peter Baltes die Gelegenheit, das Publikum zu animieren und die Stimmung hoch zu halten. Aber es ist schon auffällig, dass diese bei den alten Hymnen doch ausgelassener ist.
Da viele der alten und üblichen Verdächtigen für den Zugabenteil bereits im regulären Set verschossen wurden, frage ich mich was wohl neben "Balls to The Wall" da noch folgen wird.

Stampede vom 2016er Album eröffnet den Block, gefolgt von "Balls.." und als Rausschmeisser "I'm A Rebel", toll gesungen von Mark Tornillo. Accept haben mich, wie eigentlich immer, nicht enttäuscht und sogar etwas überrascht. Die Meinungen sind aber gespalten, ich finde, wenn man solch starke Songs und Alben hat, dann darf und MUSS man als Band auch dahinterstehen (siehe ebenfalls Maiden). Bands die nur noch ihre alten Hits runterspielen gibt es genug.
Mir persönlich ist es so weitaus lieber. Toller Auftritt, tolle Support Bands, toller Abend, der aber auch etwas mehr Zuschauer verdient gehabt hätte.



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