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Cannibal Corpse, Diablo
09.02.2009, Hafen, Innsbruck
Inzest
Als erstes stehen um Punkt (ganz kurz nach) Acht Inzest am Billing. Und als diese los legen kann ich für den ersten Moment eines Augenblickes nicht ganz glauben was meine Ohren da zu hören bekommen. Iiiieeeh, das klingt nicht nach den Innsbrucker Prollern. Aber vielleicht, denke ich mir, ist das nur ein modernerer Sound, den ich noch nicht zu verstehen gelernt habe. Klingt zumindest nur nach Krocha. Wobei ich mir aber sagen habe lassen müssen, dass diese Generation von Jugendlichen aber komplett andere Musik hört. Gut, gut, dann kann das Problem für mich also nur noch einer (alt bewährten) Fehlerquelle zu Grunde liegen: der Mischer. (wie dem Forum zu entnehmen ist, war dies jedoch nicht das einzige soundtechnische Problem, liest du hier: Forumsbeitrag zum CC-Konzert) Das heißt jedoch auch für den kompetenten Kritiker, dass Arbeit ansteht. Hinter dem „Krachen“ das wahre Potential der Musiker sehen bzw. vor allem heraus hören. Und eigentlich wurde man nicht enttäuscht. Alles wie gewohnt (und durch den aufgestauten Ärger vielleicht sogar um noch eine Spur besser) wird die arg knapp bemessene Spielzeit gefüllt. Wieder mal ein Inzest-Gig, bei dem man eigentlich nur alle drei Daumen in die Höhe strecken müsste, wenn eben nicht die Probleme (für die die Band nichts für konnte) gewesen wären. Diablo Und dann war es soweit und es sollte endlich die Band spielen, für die ich zum Konzert gegangen war, weil C h r i s dachte dass dies mehr meine Musikrichtung wäre: Diablo. Die Bühne wurde schon fleißig umgebaut und etliche Leute im Publikum freuen sich schon auf die Tour-Vorband. Dann jedoch kommt der Manager der Band heraus und erzählt etwas von wegen very, very sorry und dass Diablo nicht spielen können, da der Schlagzeuger extremst Fieber hätte. Als ob man so etwas nicht schon früher wissen müsste und dem Local Support mehr Spielzeit einräumen könnte… Irgendwie kommt mir vor das bei diesem Spieltag/Tourpackage etwas ärger in Denver-Clan stecken würde. Aber bevor euer allseits geliebter eugn noch für die Hauptrolle in einer Neuverfilmung von "Fletcher‘s Visionen" vorgeschlagen wird, will ich jetzt C h r i s weiter rezensieren lassen. (eugn) Vielen Dank, geschätzter Herr Kollege! Tja, wie bereits erwähnt, war dann erst `mal Pause. Ganz gemütlich wurde langsam mit dem Umbau der Bühne begonnen. Macht nichts, denkt der gemeine Banger, kommen doch nur noch zwei Bands, schlürft man eben noch ein bisschen an seinem Bier. Ein kurzer, recht unmotivierter Soundcheck an den Drums... die Umbaupause beginnt bereits zu nerven... und dann eine Ansage, dass irgendwer von Diablo krank ist, scheinbar nicht einmal stehen kann. In aller Ruhe wird wieder mit dem Abbau bzw. Umbau für Cannibal Corpse begonnen... Also wirklich: Was soll das?? Wenn jemand so krank ist, das er nicht einmal stehen kann, dann WEISS man das!! Was auch immer hinter dieser gewollten Zeitverschwendung steckte, es ist eine Frechheit! Und unsere Lokalhelden von Inzest dürfen ganze 20 Minuten spielen... was für eine Verarsche!!?? Danke dafür, das macht Laune... Cannibal Corpse Doch zurück zu freudigeren Themen: Cannibal Corpse entern die Bretter – und die Menge tobt! Was in diesen ca. achtzig Minuten von der Bühne schmetterte, lies einen komplett in eine Welt aus Brutalität und technischer Raffinesse abtauchen, die Fäuste fliegen bis in die hinteren Reihen in die Luft (übrigens ist der Hafen an diesem Montag Abend überraschend gut gefüllt), die Stimmung vor der Bühne ist ausgelassen und schweißtreibend. Ob neueres Material wie das ausgesprochen groovige "Evisceration Plague", mittelalte Granaten wie "Devoured By Vermin" oder uralt Kamellen der Marke "A Skull Full Of Maggots" (hach, wie wunderschön...), „This song goes to all the women out there...” und so ziemlich jeder anwesender Besucher sollte mit einem seeligen Grinser im Gesicht wissen, daß nun nur das grandiose "Fucked With A Knife" folgen kann, yeah, es hämmern Songs aus den Speakern, die es so richtig in sich haben! Zum Ende hin muss dann natürlich der Bandhit angestimmt werden, "Hammer Smashed Face", vor der Bühne bricht die Hölle los, das verschwitzte Bangervolk mobilisiert die letzten Reserven, und als ob das noch nicht genug wäre, hängen die gefräßigen Kannibalen noch das superbe "Stripped, Raped And Strangeled" hinterher, totale Death Metal Macht, ein triumphales Ende dieses Abends, das ist der Stoff, aus dem Death Metal Träume sind! Inzest mit dürftigem Sound und lachhafter zur Verfügung gestellter Spielzeit, die Farce mit Diablo, und trotzdem ließen Cannibal Corpse rundum zufriedene Gesichter zurück, ließen die anfänglichen Ärgernisse vergessen, bescherten den anwesenden Besuchern das Erlebnis einer vollprofessionellen Death Metal Show! |
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