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Saint Vitus
04.06.2015, Weekender Club, Innsbruck 
 
Wenn die Doom-Urväter aus Los Angeles sich in die Berge Tirols verirren, darf man das getrost als kleine Sensation bezeichnen, die nur einmal in einem Vierteljahrhundert eintritt.
Professor Röar
Professor Röar
(9 Live-Berichte)
Die Innsbrucker Club-Szene hat sich in den letzten Jahren dank PMK und Weekender zu einem absoluten Geheimtipp in Sachen Metal entwickelt. So bescherten uns der Weekender-Host Andy Franzelin und die PMK-Crew in den letzten Jahren Metal-Gustostückchen wie Fates Warning, Flotsam & Jetsam, Helstar, Vicious Rumors und unzählige andere Acts in heimeliger Clubatmosphäre.

Den Höhepunkt an Kultfaktor verdankt Innsbruck in diesem Jahr wohl dem Weekender, der keine Mühen und Kosten scheute, die Doom-Urväter Saint Vitus in den Keller zu holen, wo schon vor Jahrzehnten Legenden wie Henry Rollins spielten, in den 80ern als Frontman von Black Flag übrigens auf SST ein Labelkollege von Saint Vitus.



Wenn eine solche Legende anklopft, darf man natürlich nicht zu Hause bleiben und so fanden sich gut 160 Besucher im Weekender ein, um eine standesgemäße Doom-Messe zu zelebrieren. Kurz vor 22 Uhr war es dann an diesem extrem heißen Frühsommertag so weit und nach Cheech & Chongs "Earache My Eye" als Intro betraten die ehrenwerten Herren Dave Chandler, Mark Adams, Drum-Neuzugang Henry Vasquez und Original-Sänger Scott Reagers die kleine, aber technisch feine Bühne des Weekender. Zwar hätten wohl nicht wenige der Anwesenden lieber Wino am Mikro gesehen, doch schon nach dem Opener "Dark World" vom großartigen 1995er "Die Healing"-Album war klar, dass mit Scott Reagers nicht einfach nur ein Ersatzspieler von der Wartebank dabei war, sondern eben ein vollwertiges Mitglied der Vitus-Familie. Zwar merkte man Reagers an, dass er nicht täglich auf einer Bühne agiert, er zeigte sich aber sichtlich gut gelaunt und auch stimmlich überzeugend. Der eigentliche Mittelpunkt war jedoch Dave Chandler im Godzilla-Shirt, der seiner Gitarre knarzende Zeitlupenriffs und brüllende Gehörsturz-Feedback-Soli entlockte, wie es kein anderer kann. Drummer Vasquez verdrosch sein Kit mit brutaler Kraft und Bassist Adams war einfach nur anwesend, stoisch, beinahe Statuen-gliech, tat er seine Arbeit am rechten Bühnenrand und benötigte dafür einen Bewegungsradius von höchstens 30 cm.



Auch soundmäßig konnte man durchaus zufrieden sein. Zwar war stellenweise der Gesang etwas zu leise – bei der brachialen Gewalt, mit der das Drumkit bearbeitet wurde kein Wunder – doch Chandlers Gitarre und Admas' Bass erzeugten eine unglaubliche Wall-of-Sound, die die Anwesenden Doom-Jünger (und überraschend viele Jüngerinnen) wie ein glühender Lavastrom überrollte. Erstaunlicherweise war auch das sehr beigeisterungsfähige Publikum altersmäßig gut durchmischt, so dass man von Altersgenossen Dave Chandlers bis zum Metalnachwuchs, der durchaus als Chandlers Children of Doom hätte durchgehen können, alles antraf.
Die Setlist enthielt natürlich erwartungsgemäß hauptsächlich Songs aus den beiden Schaffensphasen mit Reagers als Sänger, was leider bedeutete, dass die Anwesenden sowohl auf Material vom "Children Of Doom"-Album (mit Count Raven-Sänger Christian Linderson) als auch auf Songs von Wino großteils verzichten mussten. Trotzdem waren wohl alle letztlich mit der exzellenten Mischung aus Scott Reagers-Songs, von denen eininge auch durchaus im höheren Geschwindigkeitsbereich anzusiedeln sind, mehr als befriedigt. Denn nach einer knapp 1-stündigen Show verlangte das begeisterte Publikum immer noch nach nach mehr und Saint Vitus kehrten mit ihrer ultimativen Hippie-Hymne "Born Too Late", ursprünglich mit Wino aufgenommen, noch einmal auf die Bühne zurück. Chandler ließ es sich am Ende des Songs nicht nehmen, sich mit der Gitarre unters Publikum zu mischen und die Bandkollegen aus dem Auditorium zu beobachten.



Überhaupt zeigten sich Saint Vitus absolut publikumsnah und standen nach dem Gig noch für Selfies zur Verfügung und unterhielten sich an der Bar mit Fans. Einziger Wermutstropfen (zumindest für Dave Chandler) war der Umstand, dass ihm keiner der Anwesenden einen Joint besorgen konnte… als Entschädigung gabs jedoch Hochprozentiges an der Bar. So mussten die Doom-Altväter am nächsten Morgen ihren Weg nach Wien zum Vienna Rock-Festival zumindest nicht vollkommen nüchtern antreten.

Zum Ende noch ein historischer Exkurs in die Metal-Gründerzeit Tirols: Dass Saint Vitus übrigens schon zum zweiten Mal in Innsbruck zu Gast waren, scheint ein gut gehütetes Geheimnis zu sein, von dem weder das Internet noch Chandler und Adams wirklich sicheres Zeugnis abliefern können. Als Professor weiß man jedoch alles und kann beschwören, dass die Doom-Urväter tatsächlich am 21.3.1989 im Bogen 13 vor damals ca. 50 Fans spielten.



Setlist:
Dark World
One Mind
Zombie Hunger
War is Our Destiny
White Magic - Black Magic
White Stallions
Burial At Sea
Look Behind You
Saint Vitus
Born Too Late

HIER gehts zur kompletten Fotogallerie unseres Mr. Barnes auf www.freizeit-tirol.at.



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