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Bonfire, Battle Beast, Ela
16.05.2015, Kaminwerk, Memmingen
"Wanna sing with David?": Der wohl einprägsamste Satz dieses Abends im Allgäu!
Doch der Reihe nach: Bonfire, Hardrockhelden der 80er, haben mit "Glörious" nicht nur eine bärenstarke neue CD am Start, die auch RedaktionskollegenSteffe und meine Wenigkeit zu begeistern wusste ((zum Darkscene Review) und ZUM REVIEW), sondern haben sich anlässlich der freiwilligen Selbstpensionierung des Ur-Sängers Claus Lessmann gleichmal rundum erneuert. Hierfür wurde niemand Geringerer als Ex-Accept-Sänger David Reece an Bord geholt. Der neue Silberling schaffte mit Platz 49 in den deutschen Media-Control-Charts dann übrigens auch gleich den höchsten Einstieg der "Rest-Ingolstädter" Rocker und die Kritiken der Fachpresse waren durchwegs positiv. Ich habe Bonfire bereits 1989 (ja, damals mit mächtig aufgeföhnter Matte und mächtig aufgedrehter PA!) und 2013 in Telfs erlebt, auch vor zwei Jahren hat mir die Band im Vorprogramm von Skid Row gut gefallen (zum Livereview), somit ist für mich klar: auf nach Memmingen. Das Kaminwerk ist mit geschätzten 400 Besuchern gut gefüllt, die gesamte Tour läuft mit durchschnittlich 300 Fans pro Abend ohnehin sehr gut, wenn ich hier an die Auftritte diverser Größen in Tirol denke, sogar hervorragend! Punkt 20.00 Uhr betritt Ela mit Band die Bühne und legt sich mit rauchig-rockiger Stimme mächtig ins Zeug, gilt es doch den aktuellen Silberling "Nervous Breakdown" ordentlich vor zu stellen. Optisch ein absoluter Hingucker fegt Ela über die Bretter, gut und tough unterstützt von ihrer Band. Interessant hier ist der "hauptberufliche" Backgroundsänger David J Esser, der Ela als "zweiter Sänger" zur Seite steht. Links außen mit blonder Wallemähne der Mann an den Keys, Corvin Bahn, neben ihm der Gitarrist Steve Grant, mächtig an den Kesseln Drummer Manuel Stahl. Basser Chris Kolb rundet das Line Up mit viel Bühnenbewegung und Spielfreude ab. Elas Stimme ist wohl irgendwo mit der jungen Joan Jett zu vergleichen, auch musikalisch ordnet sich Ela im Bereich von Lita Ford oder eben Joan Jett mit nicht allzu hartem Hardrock ein, was aber durchaus zu gefallen weiß. Bei "Dynamit" (von der 2011er CD "Make My Day") versucht Ela das altbekannte "Singalong" Spielchen, die Meute ist aber an diesem Samstagabend noch etwas hüftsteif und zieht nicht so richtig mit. "Mr. Mayhem", "In Nomine Patris" und das Cheap Trick-Cover "I Want You To Want Meü wirken da schon besser. üRock`N Roll Heroesü als Hommage an die schon von uns gegangenen Helden (der Konzerttag war genau der 5. Todestag von Ronnie James Dio) verziert mit kurzen Zitaten von "Long Live Rock`n Roll" oder "Rock`n Roll Children" ist aber ebenso ein Kracher der aktuellen CD "Nervous Breakdown" der dankbar angenommen wurde. Insgesamt fast eine Stunde "on Stage" bietet Ela eine wirklich gute Rockshow, die Hoffnung auf mehr macht! Kurzer Umbau und schon starten Bonfire mit "21 Guns" als Opener in den Abend. Richtig druckvoll, was hier aus den Boxen quillt, der Sound ist sauber und die Band zeigt Spielfreude und Hunger. Optischer Mittelpunkt natürlich David Reece, der mit Sonnenbrille bewaffnet über die Bretter turnt, und live wirklich ausgezeichnet singt. "Nothing At All", ebenfalls von "Glörious" wird nahtlos nachgereicht, bevor mit "Never Mind" ein Klassiker der 80er hier die Live Premiere der "neuen" Bonfire feiert. An der rechten Bühnenseite souverän an der Gitarre Hans Ziller, letztes verbliebenes Gründungsmitglied, dem man ansieht, dass ihm die Wiederbelebung seines Lebenswerkes und der heutige Abend sichtlich Spaß machen. US-Boy Nummer Zwo, Ronnie Parkes am Bass und Frank Pane‘ an der zweiten Gitarre sind ebenso neu mit dabei, Harry Reischmann bearbeitet die Drums für Bonfire ja bereits seit 2012. Die Band wirkt gut aufeinander eingespielt, gemeinsames Bühnenposing inklusive. "Hard On Me" und "Don´t Touch The Light" ebenfalls aus den 80ern machen endgültig dem letzten Ketzer klar, dass auch hier, wie bei Accept und Mark Tornillo, der Sängerwechsel eine mehr als positive Wirkung hat. So sehr ich Claus Lessmann als Sänger mochte, so toll finde ich auch David Reece und seine Stimme! Nebenbei ist David auch ein Entertainer erster Güte, der alle Posen perfekt beherrscht, immer wieder kommt "Wanna sing with David?" und nun ist auch das Publikum voll dabei! Der Titeltrack der neuen CD "Glörious" kommt live ebenfalls mächtig rüber, ebenso die Halbballade "Remember". Nach dem Klassiker "Give It A Try", meiner Meinung nach eine weitere gelungene Bewährungsprobe für David Reece, gibt`s das unvermeidliche Drumsolo (ja, ich gestehe immer wieder, ich hasse es!), Harry Reischmann gestaltet es aber insofern interessant, dass die Drumsticks ständig zwischen ihm, dem Publikum, Basser Ronnie Parkes und einem Roadies hin und her geworfen werden, während er spielt. "American Nights" beendet die sieben Minuten Einlage dann doch, und kann wie die zweite Klassiker-Neueinspielung auf "Glörious", "Sweet Obsession", meiner Meinung nach live weitaus mehr punkten als auf der CD. David Reece zeigt bei "S.D.I." Selbstironie, als er eine fehlende Textzeile mit "I forgot the fuckin` lyrics again" einfach weg singt, das kommt gut und sympathisch rüber. Ein interessantes gemeinsames Gitarrensolo von Hans Ziller und Frank Pane´ offenbart die technischen Stärken der beiden Axtschwinger, bevor "Sweet Obsession" und "Ready 4 Reaction" den offiziellen Teil des Sets beschließen. Als Zugaben gereicht werden der Allzeit-Befeuchter "You Make Me Feel", das meiner Meinung nach nicht so gelungene Cover "Sweet Home Alabama" (hier wäre "Easy Living" weitaus geiler gewesen! ) und als Abschlusskracher "Champion+. Fazit: Wow, ich bin trotz hoher Erwartungen positiv überrascht, Bonfire sind lebendiger denn je und sind live momentan eine echte Bombe. Der zweite Teil der Tour startet Ende Juni, ein Konzertbesuch ist dringend an zu raten! Gerne wieder! Setlist Bonfire: 1. 21 Guns 2. Nothing At All 3. Never Mind 4. Hard On Me 5. Don`t Touch The Light 6. Glörious 7. Remember 8. Shooting Star 9. Sword And Stone 10. Give It A Try 11. Drumsolo 12. American Nights 13. Can´t Break Away 14. S.D.I. 15. Guitar solo Hans & Frank 16. Sweet Obsession 17. Ready 4 Reaction --- 18. You Make Me Feel 19. Sweet Home Alabama 20. Champion HIER geht's zur Ela Fotogalerie und HIER zu den Bonfire Bildern auf Freizeit Tirol.at. |
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