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Crimson Glory, Malice, Satan, Sacrifice, Sledge Leather, Death Dealer, Metalucifer, Saracen, Enforcer, Sign Of The Jackal
30.04.2011, Tauberfrankenhalle, Lauda-Königshofen
Im ersten Teil des ausführlichen KIT - Berichts (zum Bericht) durften wir über den grandiosen Gig von Vicious Rumors und vieles mehr berichten. Hier folgt nur der Erlebnisbericht von Tag 2...
Nach einer geruhsamen Nacht in einer nahegelegenen Pension (auf das von vielen KIT-Besuchern geliebte Campingerlebnis wollte die österreichische Delegation dann doch verzichten, zumal immer noch April war und die Schauerwahrscheinlichkeit doch hoch war) und einer ausgiebigen Stärkung am Frühstückstisch (einige frönten sogar dem Morgensport!) machte sich die Tiroler Keep It True – Fraktion erwartungs- und hoffnungsvoll und beseelt vom Keep It True – Geist auf zur geheiligten Tauberfrankenhalle, um dort mit den anderen Metalsisters und –brothers aus Wien, der Steiermark, Vorarlberg, Deutschland und dem Rest Europas einen weiteren Tag im Zeichen des traditionellen Heavy Metal zu zelebrieren. Abseits des Geschehens auf der Bühne ist das in der Halle ausgeschenkte Distelhäuser – „Bier“ zu bemängeln, das seine Bezeichnung nicht verdient. Da bleibt es leicht, nüchtern zu bleiben, bedeutet aber eine vergebene Einkommensquelle für den Gastronomen/Veranstalter, da z.B. ein bayrisches Bier sicher in Strömen fließen würde. Weiters auffällig das massive Aufkommen von SkullFist-Shirts, der schlussendlich doch einsetzende Regenschauer, die exklusiven Shows von Sacrifice & Death Dealer, die ihre ersten Shows in Europa absolvierten, die metalübliche Frauenquote von ca. 5%, der relativ hohe Altersdurchschnitt der Besucher, die lässigen Parkplatzparties, die Preisgünstigkeit des familiären Festivals, für das lediglich € 43,- zu berappen waren sowie die einzigartige Stimmung, die rationell nicht erfassbar, sondern nur emotional zu erfahren ist. Nachdem ich erst zu Enforcer den Metaltempel betrat, berichtet euch mein geschätzer Redaktionskollege Bruder Cle vom Opener Sign Of The Jackal sowie in weiterer Folge von Metalucifer, Death Dealer und Sledge Leather. TAG 2 @ Keep it True XIV / 30.04.2011: SIGN OF THE JACKAL Es ist ein offenes Geheimnis, dass ausgerechnet die Opener beim KIT immer besonders sehenswert sind. SIGN OF THE JACKAL aus Südtirol bzw. dem Trentino sind genauso wie Alpha Tiger am Vortag eine der großen Überraschungen. Was hat Frontfrau Laura doch nur für eine geniale Stimme. Stücke wie "Head Over Heels" oder "Heavy Metal Demons" hätten durchaus auch auf Warlocks "Burning The Witches" stehen können und mit der grenzgenialen Coverversion von Black Knights "Warlord’s Wraith" beweisen die Italiener auch noch KIT-würdigen Geschmack und sorgen rundum für verblüffte Gesichter. Hammer! Apropos Geschmack: als echter Trentiner verweigert der schon fast ungesund dürre Gitarrist der Band die unterirdische Backstageplörre und saugt lieber beständig an seiner selbst mitgebrachten Weinflasche. Das hat definitiv Stil! (bc) ENFORCER Durch die Tour mit Bullet und Skullfist perfektest eingespielt nützten die 5 jungen Schweden ihr 45minütiges Set auch für die Präsentation ihres letzten Überflieger-Albums "Diamonds" (zum Review). Immer noch hungrig und hochmotiviert entfesselten die Jungspunde einen mächtigen Ball aus Energie und rifften und klopften flotte Abgehnummer wie das tolle "Roll The Dice" oder das beliebte "High Roller" aus den Boxen. Was auf Tonträger eher retro klingt, drückt auf der Bühne vergleichsweise modern aus der PA. Enforcer brachten generell frischen Wind in die teilweise doch angestaubte Metal-Chose und hätten sich schon jetzt einen Platz weiter oben im Billing verdient gehabt! SARACEN Gleich darauf mussten doch einige KIT – Besucher einen ziemlichen Kulturschock verkraften, setzten doch die legendären Saracen an, das Publikum mit ihrem Prog/Epic-Rock auf ihre Seite zu ziehen. Hochemotional und dennoch kraftvoll verzauberten die Engländer das Publikum mit scheinbarer Leichtigkeit und wickelten das doch traditionelle Metalpublikum mit Göttergaben wie "Follow The Piper" oder auch mit dem überragenden "Heroes, Saints & Fools" um den Finger. Was für eine unfassbar tolle Band, die ihren Instrumenten (inkl. Keyboard) mit mächtig Spaß in den Backen Töne der Verzückung und Wonne entlockte! Diese Band, die das 30jährige Jubiläum des "Heroes, Saints & Fools" -Albums zelebrierte, agierte aus purem Spaß an der Freude mit riesiger Spielfreude und hinterließ die begeisterte Menge mit (leider unerfüllten) Zugabe-Rufen. Einmal mehr ist dem Veranstalter für eine solch exzellente Bandwahl zu danken! METALUCIFER Bruder Cle: METALUCIFER sind purer Kult! "Heavy Metal Samurai", "Heavy Metal Hunter" und natürlich "Heavy Metal Chainsaw" sind Hymnen die vom KIT-Publikum begeistert aufgenommen werden. Während Gitarrist (Eliza)Blumi mit seiner tollen Gitarrenarbeit glänzt, versucht sich Sänger Gezol(ucifer) immer wieder an Ansagen auf „Englisch“, die aber wirklich absolut niemand versteht. Macht nichts! Die Leute quittieren jeden Satz einfach mit einem lautstarken „Yeah!“. Absoluter Showhöhepunkt: Bandmaskottchen und Coverstar Neil „Metal Master“ Tanaka „massakriert“ unter lauten Johlen der anwesenden Fans den als Nu Metaller verkleideten Sänger. Alles in allem eine mehr als spaßige Angelegenheit und stimmungstechnisch einer der Highlights des Festivals. DEATH DEALER Nach den genialen Auftritten von Saracen und Metalucifer haben Death Dealer einen schweren Stand, denn viele nutzen jetzt die Gelegenheit der immer dicker werdenden Luft in der Halle zu entfliehen und wenigstens etwas frische Luft zu schnappen. Besondere Höhepunkte gibt es ob des Auftritts der Amis auch nicht zu vermelden. Gutklassiger US-Stahl, dem jedoch leider zumeist der Wiedererkennungswert fehlt. SLEDGE LEATHER Auf Sledge Leather hingegen haben viele gewartet, denn schließlich ist Sängerin Leather Leone (Chastain, Leather, Malibu Barbie) eine Legende und schon beim ersten Song, dem Chastain-Klassiker "Ruler Of The Wasteland" ist klar: die Lady kann sogar Gänsehaut erzeugen, wenn sie Weihnachtslieder singt. Leather sing absolut brilliant, ihre überwiegend weibliche Begleitband rockt amtlich und so wächst die Vorfreude auf einen mit Hits gespikten Set. Doch leider gibt es außer dem göttlichen "Angel Of Mercy" und dem nicht minder kultigen "Voice Of The Cult" nur drei Stücke von Chastain zu hören. Dass schwache Stück von Malibu Barbie hätte man sich sparen können und ihre neuen Solosachen auch. Dafür wiegt das Fehlen von unverzichtbaren Stücken wie Leathers Überhit "All Your Neon" und gefühlter zwanzig Chastain-Klassikern zu schwer. So bleibt die Masse der Fans leider weitgehend unbefriedigt zurück. Schade, denn Leather hat es stimmlich noch absolut drauf. (bc) SACRIFICE Nach diesem doch traditionellen Programm war die Zeit für die Vollbedienung der etwas härteren Art gekommen. Die Kanadier Sacrifice schwangen eine Thrash-Keule, dass es nur so rauchte. Arschtight, oftmals an Tankard oder Exodus, dann wieder an Kreator erinnernd knüppelten sich die Thrash-Haudegen durch ihr aus alten Nummern und Titeln vom Comebackalbum "The Ones That I Condemn" (zum Review) bestehendes Set. Sänger Rob Urbinati kommunizierte mit dem Publikum und die Crowdsurfer glitten zu Krachern wie "Cyanide", "The Ones That I Condemn", "Soldiers Of Misfortune" oder "Pyrokinesis" über die Bangerköpfe hinweg. Sacrifice waren das willkommene Brachial-Brett inmitten truemetallischer Madness! Bitte mehr davon! SATAN Der Gig der reformierten NWOBHM-Kultstars Satan sorgte im Anschluß für einen rappelvollen Bereich vor der Bühne und frenetische Jubelstürme. Die Urgesteine waren angetreten, das komplette 1983er "Court in the Act" – Album durchzuspielen. Die etwas stickige Atmosphäre in der Halle dürfte einige Fans doch ein wenig in ihrem Enthusiasmus gebremst haben, dennoch wurde vor allem auch der Abschlußsong "Pull The Trigger" vom Publikum mitgesungen und die alten Allstar-Band – Helden um Sänger Brian Ross gefeiert. MALICE Von Bruder Cle auf der Bühne als die Band, die Judas Priest in den 80ern „in the ass“ kickte angekündigt, erwartete ich mit Spannung einen meiner Favourites auf diesem Festival. Da Originalsänger James Neal nicht mit an Bord war, half Helstar Fronter und Texas Metal-Legende James Rivera aus, der mit den Malice – Jungs laut eigener Aussage lediglich vier Mal proben konnte. Rivera präsentierte sich wieder mal als kleiner Mann ganz groß, irgendwie wurde man den Eindruck aber nicht los, dass die Band zuwenig Druck und Power für einen Sänger vom Format von Rivera machte und auch sonst (trotz des Einsatzes von Gitarrist Jay Reynolds) eher hüftlahm wirkte. Trotz Fixpunkten wie "Air Attack" oder "Sinister Double" waren nicht wenige eher enttäuscht über diese irgendwie unpassende Kombination. Dass der größte Bandhit "Licence To Kill" vom gleichnamigen Album nicht gespielt wurde, erwies sich ebenso nicht als stimmungsfördernd und die Show darf als eher fragwürdig gewertet werden. Setlist Malice: -Against The Empire- -Vigilante -Air Attack -Tarot Dealer -Hellrider -No Haven For The Raven -Circle Of Fire -Sinister Double -Chain Gang Women -The Unwanted -Godz Of Thunder CRIMSON GLORY Dass Crimson Glory eine Ausnahmeband sind, steht außer Zweifel, dass die Amerikaner aber einen Live-Auftritt in einer derartigen Güte wie am heutigen Tage auf die KIT-Bretter legen, durfte man selbst in seinen kühnsten Träumen nicht erwarten. Gleich vorweg: Die auf den eher durchwachsenen Malice - Auftritt folgende, überragende Headlinershow trösterte so manches Heart of Steel über die vorangegangene Enttäuschung hinweg. Mit "Valhalla", dem geilen "Dragon Lady" und einem Ausnahmesänger wie Todd LaTorre war das Publikum im Nu auf Betriebstemperatur gebracht und konnte sich an einem stimmungsvollen Auftritt einer Ausnahmeband delektieren. Trotz des fulminanten Auftritts machten sich nach 2 Festivaltagen dennoch die üblichen Abnützungserscheinungen im Publikum bemerkbar, das dieser Weltklasseperformance nicht den Applaus zukommen ließ, welche diese verdient hätte. Davon unbeirrt krönten Crimson Glory ihren meisterlichen, mit Hits wie "Red Sharks", "Masque Of The Red Death" oder "Lady Of Winter" gespickten Auftritt mit Perlen wie "In Dark Places". Der mit genialen Momenten ausgestattete Auftritt erreichte teilweise Intensitätsgrade, die einen den verstorbenen Midnight auf der Bühne wähnen ließen. Vor allem bei der ersten, mit der an die klassischen CG-Masken erinnernde Larve gesungene Zugabe "Lost Reflection" erinnerten die Floridianer hin und wieder an die göttlichen Queensryche, der Singlehit "Lonely" und "Eternal World" beschlossen ein Konzert der Extraklasse, das vielen KIT-Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Crimson Glory waren der erhofft würdige Headliner, der den fulminanten Schlusspunkt eines traumhaften Keep It True – Wochenendes markierte. Setlist Crimson Glory: -Valhalla -Dragon Lady -Angels of War -Azrael -Mayday -Queen of the Masquerade -Lady of Winter -Where Dragons Rule -Painted Skies -Masque of the Red Death -In Dark Places -Burning Bridges -Red Sharks --- -Lost Reflection -Lonely -Eternal World --- Klare Publikumsgewinner des Festivals waren Satan und Crimson Glory, die Überraschung Vicious Rumors mit Sohn von Carl Albert am Mikro, Sacrifice sorgten für soundtechnische Abwechslung, Saracen für die soundtechnische Farbe, Enforcer für frischen Wind, Metalucifer für den Spaß, Betsy Bitch & Leather Leoni hoben den Erotikfaktor, trotz James Rivera waren Malice ebenso enttäuschend wie das das Fehlen von Cyriis bei Masters Of Metal/Agent Steel. Die ersten Bands sowie als einer der Headliner Psychotic Waltz für das KIT 2012 (zur KIT – Homepage) wurden schon bekannt gegeben, viele traditionsbewußten Fans haben sich die (nunmehr fälschungssicheren) Tickets bereits quasi-blind gekauft. Die aus Tirol angereisten Metalheads betrauerten das Ende eines KIT – Wochenendes, das wieder viel zu schnell verflogen war, nicht wenige wünschten sich eine Zeitmaschine. See You am KIT XV, 85% der 2000 Tickets sind bereits verkauft! Großes Lob und Dank geht an die KIT – Veranstalter Oli und Tarek, die den Metallern aus ganz Europa wiederum stilsicher und fachkompetent mit einer gelungenen und runden Bandauswahl den Metalhimmel auf die Erde holten und unermüdlich weiter das machen, was sie am Liebsten tun….einfach ihre Lieblingsbands in ihrer Nähe live auftreten zu lassen! Tempel des traditionellen Metals - die Tauberfrankenhalle: Photocredits: RedStar & Edgar Rauch (5) - danke! Timetable: CRIMSON GLORY 22:45- 00:15 MALICE 21:25 –22:25 SATAN 20:05 – 21:05 SACRIFICE 18:45 – 19:45 SLEDGE LEATHER 17:25 – 18:25 DEATH DEALER 16:20 – 17:05 METALUCIFER 15:15 – 16:00 SARACEN 14:10 – 14:55 ENFORCER 13:05 – 13:50 SIGN OF THE JACKAL 12:00 – 12:45 |
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