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Graveworm, Darkwell, Vanitas, Dawn Of Dreams, Zerberus
26.07.2002, Hafen, Innsbruck 
Kein Bild vorhanden.
 
Wow! Wer hätte damit gerechnet, dass schon am Warm-Up 400 Schwarzröcke zum Abfeiern anrücken würden...
DarkScene
Zum Haupttag des Skeleton Bash

Warm Up zum Skeleton Bash: 26.Juli 2002
Wow! Wer hätte damit gerechnet, dass schon am Warm-Up 400 Schwarzröcke zum Abfeiern anrücken würden. Das Gothic-lastige Vorabendprogramm zum ersten großen richtigen Metalfestival in Innsbruck war aber auch tatsächlich attraktiv genug, um allerhand dunkle Seelen aus ihren Verstecken zu locken. Gerahmt von äußerst partytauglichen Nebenattraktionen, wie einer Jack Daniels-Bar, einer Absynth-Bar, einem Open-Air-Biergarten und einer Videoanlage im überdachten, großzügig angelegten Foyer des Hafens, konnten Herr und Frau Schwarzkittel glänzend Hof halten und im Glanz bereits angereister Rock`n`Roll-Helden ihre extravagante Ausstaffierung präsentieren. Unter dieses erlesene Volk mischte sich bereits der eine oder andere Normal"-Metaller, staunend, schluckend und durchaus headbangend.
Bereits ZERBERUS, die den Reigen eröffneten, boten nämlich nicht nur Slow-Motion-Romantik im Sargdeckeltakt sondern wussten gekonnt, ihre Heavy Metal-Asse in Form von Guitar-Wizard Stefan Graf auszuspielen. Die virtuose Leistung seiner flinken Finger bot den passenden Kontrast zum souveränen, coolen Stil der Geschwister Lepuschitz. Sound, Licht und Songmaterial vereinten sich an diesem Abend zu einem stimmigen Ganzen, sodaß die Höllenhunde obgleich in undankbarer Openerrolle deutlich mehr als einen Achtungserfolg verbuchen konnten. Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Band von Auftritt zu Auftritt weiterentwickelt und steigert.
Das so bereits durstig nach mehr Bier und mehr geiler Musik schnappende Publikum bekam nun den nächsten Gang vorgesetzt: DAWN OF DREAMS. Die Unterinntaler Dark Metal-Veteranen mögen zwar schon einige Alben veröffentlicht haben und auch durchaus talentierte Songwriter sein, aber wer livehaftig mit einem seelenlosen Drumcomputer antanzt, muss schon showmäßig einiges zu bieten haben, um die fehlende Dynamik auszugleichen. Um es kurz zu machen: sie hatten nicht! Und so ernteten sie was sie säten: Langeweile!
VANITAS aus Oberösterreich konnten daher eigentlich nur mehr punkten und in gewissen Rahmen gelang es den Gothic-Metallern auch, für etwas Stimmung zu sorgen. Zwar war auch hier Stageacting Mangelware, aber zumindestens kreierte man eine angenehme und stimmige Liveathmosphäre, die sich deutlich von der sterilen Darbietung ihrer Vorgänger unterschied.
Die nachfolgenden DARKWELL waren sowas wie der heimliche Headliner des Abends und es verwunderte nicht, dass sich schon beim ersten Song die Stimmung ...entschuldigung!...aufhellte! Darkwell klingen anno 2002 wesentlich härter, dynamischer und reifer als je zuvor! Der erste Song vom aktuellen Mini-Album "Conflict Of Interest" wurde von der Gitarrenfraktion in venezianischen Masken dargeboten, was die mystische Athmosphäre der Musik deutlich unterstrich. Frontfräulein Alexandra Pittracher, mit ihrer unglaublich leidenden und anklangenden Stimme ohnehin schon gesegnet, lieferte mit ihrem dezenten aber effektivem Bühnengebahren sogar den ersten optischen Leckerbissen des Abends. Alles in allem ein sehr cooler Gig, der mangelhafte Liveberichte der Vergangenheit vergessen lässt.
GRAVEWORM war es überlassen, den Abend zuzudeckeln. Und sie taten es gründlich. Mit der Präzission einer computergesteuerten Kreissäge zerfetzten sie eventuell noch in der Luft hängende romantischen Gedankenblasen und ließen dem Bösen selbst freien Lauf. Stefan Fiori wird von Mal zu Mal ein besserer Frontmann und wusste die Massen mit seinen majestätischen Gesten stets zum Mitmachen zu animieren. Sein unvergleichlich brutaler Gesang und die meisterhafte Mannschaftsleistung des Rests der Musikanten zauberten eine Klangwand, an der sich jeder kräftig seinen Schädel anstoßen konnte. Das volle Brett, gebastelt aus einem Querschnitt aller bisherigen Veröffentlichungen, sorgte für zufriedenes Grinsen allerorts und es war wohl kein Wunder, dass so mancher Besucher das dringende Bedürfnis verspürte, an den Bars vor Ort kräftig die soeben erlebten Auftritte revue passieren zu lassen.

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