Dark Tranquillity sind ja eigentlich immer Garant für ein geniales Konzert und somit ein Grund, ins Planet Music zu pilgern. Sie füllten zwar die ehrenwürdige Halle nicht bis aufs Letzte, so wie ihre Landsmänner In Flames einen Monat zuvor, doch ganz leer wars auch nicht.

Den Anfang machten die Lokal-Heroes Vanitas, die von Auftritt zu Auftritt immer besser werden. Leider bekam ich den halben Auftritt der Band nur von hinter den Kulissen mit, da ich gerade mit meinem Lieblings-Interviewpartner Mikael Stanne quatschte. Doch auch von da hinten klang der Sound cool und sogar Mikael zeigte sich begeistert von Vanitas. Zurecht würde ich sagen, denn die Jungs und Dame mit der besonderen Stimme heizten das Publikum für den Rest des Abends gut an!

Von Griffin hatte ich vorher noch nie etwas gehört muß ich gestehen (man möge es mir verzeihen), doch nach den ersten Tönen bereute ich das auch nicht wirklich. So langweilig in doppeltem Sinne, auf der Bühne und vom Sound her war selten eine Band. Anscheinend stand ich auch nicht ganz alleine da mit meiner Meinung, denn das Publikum schien auch nicht sonderlich angetan vom seltsamen Sound, der für mich nicht einmal einzuordnen war.

Sinergy waren zwar musikalisch gesehen auch nicht so mein Fall, doch ihre Show war einfach so voller Energie, die vor allem von Frontwoman Kimberly ausging und sich aufs gesamte Publikum übertrug – egal ob Fan oder nicht-Fan! Der Kontakt zum Publikum war ständig da und Kimberly bedankte sich sogar bei einem Hardcore Fan, der extra aus Kroatien angereist war... und das gleich drei mal. Der Haufen Haare walzte über die Bühne, stand keine sekunde still, sang sich die Seele aus dem Leib und ließ ihre beeindruckende Mähne fliegen... Das nenn ich Power! Als dann auch noch drei Fans auf die Bühne geholt wurden um bei „Lead Us To War“ gesangliche Unterstützung zu leisten war auch das letzte Eis gebrochen. Ich bin zwar immer noch kein Fan von Sinergy’s Musik, aber diese Show wußte zu überzeugen!

Dark Tranquillity waren wie immer großartig, auch wenn sie nach eigenen Angaben einen recht feucht-fröhlichen Vorabend erlebt hatten und sich noch eine Stunde zuvor recht verkatert aus ihren Sesseln schälten. Von Katerstimmung war aber irgendwie nichts zu hören und die Jungs um Rotschopf Mikael legten eine stürmische Show hin, passend zum neuen Album. Das kracht! Von genialen Stücken aus „Damage Done“ wie „Monochromatic Stains“ oder „Final Resistance“ bis zu Nostalgiestücken wie „Zodijackyl Light“ fehlte der Playlist nichts. Und auch auch einer der besten „Projector“ Songs, nämlich „There In“ kam zum Einsatz, wo Mikael wieder beweisen konnte, dass seine Stimme auch im Clear Bereich genial klingt! Nicht zu vergessen das Haven Stück „The Wonders At Your Feet“... Einfach eine mitreißende Show, die wieder mal Mikael Stanne in Bestform zeigte: wie ein Gummimensch bewegte er sich auf der Bühne, suchte auch intensiv den Kontakt zum Publikum und war einfach der Mittelpunkt der Band.