Subway To Sally zählen wohl zu den bekanntesten Mittelalter Bands im Metal Genre, und ihr neues Album Herzblut hat wieder einmal alle Erwartungen übertroffen. Das war natürlich auch Grund genug für zahlreiche Fans, die Band einmal Live zu erleben und den Charme ihrer Musik hautnah zu spüren.

Als erste Vorband waren mal wieder Sunterra an der Reihe. Nun, da Sunterra ziemlich oft als Opener diverser größerer Bands fungieren war es auch nicht das erste mal, daß ich sie sah. Leider hat mich ihre Show, wie schon so oft zuvor auch diesmal nicht wirklich überzeugt und mal abgesehen vom eigenen Fanclub war auch keine allzugroße Begeisterung im Publikum zu spüren.

Mit Zombie Joe war hingegen ein erstklassiger Stimmungsmacher mit auf Tour, der zwar stylistisch nicht wirklich zu Subway To Sally paßte, sich aber trotzdem mit einem ganz eigenen Flair hervorhob. Es ist schwer zu beschreiben was diese Band eigentlich für einen Styl spielte, vor allem weil es so schien, als ob sie das selber nicht so ganz definieren wollten. Und so hatte man in einigen Songs ein bißchen was von Fear Factory, in anderen wiederum war ein leichter Faith No More Einfluß zu spüren und andere konnte man gar nicht so richtig einordnen, da von schnell bis langsam alles dabei war. Mit großer Spielfreude und einem ziemlich beeindruckenden Sänger, der seine lange Rastamähne in alle Richtungen warf , hinterließen Zombie Joe einen guten Eindruck und schafften es, die Leute so richtig schön anzuheizen.

Endlich war es so weit und Subway To Sally kamen auf die Bühne. Unter tobendem Applaus legten sie gleich los mit einem Stück aus ihrem neuesten Album: Wenn Engel Hassen" und zogen damit von Anfang an ihre Fans in den Bann. Es wurde schnell klar, mit welcher Freude und Energie die Band auf der Bühne tobte, eine gut durchdachte aber nicht überlastete Show gab dem ganzen noch mehr Glanz und natürlich war auch die Playlist ein ausgewähltes Repertoire an Subway To Sally Meisterwerken. Nach ein paar weiteren neuen Nummern ging man dann schon zu den größten Hits über: bei "Henkersbraut" verwandelte sich das Planet Music in ein Meer aus hüpfenden Gestalten und auch "Ohne Liebe" wurde bis zum letzten Wort mitgegröhlt! Es war einfach unglaublich wie Subway To Sally die Meute in Schwung hielt, es gab keine Sekunde Stille und auf der Bühne war immer was los. Natürlich wurden auch ganz alte Songs nicht vergessen, wie etwa "Mephisto" , "Die Hexe" , "Liebeszauber" oder das legendäre "Julia Und Die Räuber", wo Sänger Eric natürlich alle aufforderte mitzusingen. Fast zwei Stunden lang fegten Subway To Sally über die Bühne, spielten dabei sämtliche Songs des neuen Albums und vergaßen dabei natürlich auch nicht auf die obligatorische Feuershow. Und so machte man sich ans fröhliche Feuerspucken, wobei man diesmal den oberen Rand der Planet Music Bühne anbrutzelte. Nach ein paar Nummern wurde das Mißgeschick dann bemerkt und ein Planet Angestellter kletterte mutig richtung Decke , bewaffnet mit einer Mineralwasserflasche um den Übeltäter zu stellen. Angefeuert vom gesammten Publikum schaffte er es letztendlich die kleine Flamme zu löschen und die Show ging weiter. Nach so langer Spielzeit gab es dann sogar noch ein paar Zugaben: "Böses Erwachen" durfte natürlich auf keinen Fall in fehlen und als besonderes Extra gabs dann noch die Akustik Version von "Kleid Aus Rosen", wohl der Hitsong des neuen Albums.

Die Fans konnten gar nicht mehr genug kriegen doch leider gehn auch irgendwann mal die schönsten Konzerte zu Ende und man konnte heimgehen mit dem Gefühl, an dem Abend wirklich was erlebt zu haben. Von Gänsehautsongs bis hin zu fetzigen Krachern, die Show war ein einziges Wechselbad der Gefühle. Das Charisma jedes einzelnen Bandmitglieds, ihre musikalische Begabung, ihre einzigartigen Songs und ihre Schweißtreibende Show machen Subway To Sally wohl definitiv zu einer der besten live Bands!"