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This Ending - Schwedischer Todesblei-Schlachtplatten-Talk
This Ending - Schwedischer Todesblei-Schlachtplatten-Talk  
This Ending melden mit ihrem fünften Studioalbum "Crowned In Blood" zurück, um sich und ihren Fans eine kräftige Portion (melodischen) Death Metal zu kredenzen. Ich hatte Gelegenheit, mit Marten Hansen und Peter Nagy zu sprechen und freue mich sehr unser Gespräch präsentieren zu dürfen….
TobSta
TobSta
(5 Interviews)
DarkScene: Nach drei langen Jahren melden sich THIS ENDING mit ihrem neuen und fünften Studioalbum "Crowned In Blood" zurück, um sich und ihren Fans eine kräftige Portion (melodischen) Death Metal zu kredenzen, mit dem sie die Negativität "da draußen" kanalisieren, verarbeiten, bewältigen und ihren Unmut aus der Seele schreien können. Ich hatte die Gelegenheit, mit Marten Hansen und Peter Nagy von THIS ENDING über "Crowned In Blood" (hier geht’s zum Review der Scheibe) zu sprechen, das am 26. April über Apostasy Records veröffentlicht wird und ich freue mich sehr, euch heute unser Gespräch präsentieren zu dürfen:

DS: Hallo zu THIS ENDING, hallo zu Martin und Peter! Ich bin Tobi aus Deutschland und schreibe für das österreichische Webzine DARKSCENE.at. Mit "Crowned In Blood" erscheint bald eure neue Platte. Bevor wir ins Interview einsteigen, möchte ich euch zu diesem großartigen Album gratulieren und euch für fast zwei Jahrzehnte Melodic Death Metal vom Feinsten danken. Und nun die "ernsten" Fragen! Wo seid ihr denn gerade unterwegs?

Marten Hansen: Vielen Dank, dass wir uns heute über "Crowned In Blood" unterhalten und das bei DARKSCENE.at! Wir verstecken uns heute im verregneten Stockholm, aber zu wissen, dass dir unser neues Album gefällt, macht den Tag schöner.

DarkScene: …und wie geht es euch in diesen Tagen kurz vor Release des neuen Albums?

Peter Nagy: Wir könnten nicht aufgeregter sein. Mit dem neuen Album, das unserer Meinung nach unser bisher bestes Werk ist, und mit einigen weiteren Live-Gigs, die anstehen, saugen wir derzeit all die großartigen Gefühle auf. Letztes Wochenende haben wir die erste Show mit der neuen Besetzung gemacht und das lief großartig. Die ersten beiden Singles von "Crowned In Blood" kamen wirklich gut an. Wir freuen uns also auf ein Jahr, in dem wir hoffentlich die Chance bekommen, viele Shows zu spielen und unsere Fans endlich wieder zu treffen.



DarkScene: Wann wurde denn mit der Arbeit an "Crowned In Blood" begonnen und wie kam die neue Platte zu diesem Namen – gibt es einen bestimmten Hintergrund oder eine bestimmte Geschichte dazu?

Marten Hansen: Wir begannen einige Monate nach der Veröffentlichung von "Needles of Rust" (2021) mit der Arbeit an neuen Songs und der erste Song, der für das Album geschrieben wurde, war "Hope In Inferno". Das ist ein ziemlich experimenteller Track und vielleicht hat uns das dazu inspiriert, ein abwechslungsreicheres Album zu schreiben!? Wir versuchen immer, uns selbst herauszufordern, wenn wir neue Songs schreiben, aber dieses Mal haben wir versucht, es ein bisschen so zu machen, wie wir es in den 90ern mit "A Canorous Quintet" getan haben. Wir wollten einfach die Grenzen ein bisschen mehr als sonst verschieben und Dinge tun, die hoffentlich unerwartet erscheinen, wenn man sich das Album anhört. Textlich ist es unser erstes Thematic-Album und das war wirklich interessant.

Um das Konzept kurz und knapp zu formulieren:
Bei "Crowned In Blood" dreht es sich um den Zustand der heutigen Welt. Der „Bloodking“ soll Anführer repräsentieren, die sich wie Diktatoren verhalten und ihre Macht zum persönlichen Vorteil nutzen. Diese Personen kontrollieren die Medien und nutzen Fake News und alle anderen notwendigen Mittel, um ihre Vision der Welt als die einzige Wahrheit darzustellen. Teile des Albums beschäftigen sich also mit dieser Seite unserer heutigen Welt. Der andere Teil der Texte befasst sich mit kleineren Bewegungen, die versuchen, eine breitere Perspektive auf die Welt zu vermitteln. Menschen, die es wagen, für das einzustehen, woran sie glauben, egal was passiert. Das ist also die Hauptgeschichte, wie diese Ideologien aufeinanderprallen. Wie die ganze Sache endet, werden wir noch sehen und ist bisher noch nicht bekannt.
Aber zurück zum Kern deiner Frage: Der Name "Crowned In Blood" lässt sich am einfachsten durch das Bild eines Anführers erklären, der sein Imperium mit dem Blut anderer aufbaut. Das wollen wir auch mit dem Cover des Albums zu vermitteln.



DarkScene: Wovon oder von wem habt ihr euch hinsichtlich der Texte noch inspirieren lassen und welchen Einfluss haben die Ereignisse in der Welt, die sich seit eurer letzten Platte zugetragen haben?

Marten Hansen: Was um uns herum in der Welt passiert, ist immer eine Inspiration, wenn es um die Texte geht. Bei all den verrückten Dingen, die in den letzten fünf Jahren auf der Welt passiert sind, war es kein Problem, Ideen zu finden, auf denen man ein Konzept aufbauen konnte. Was mich immer wieder überrascht ist, wie man (fast) eine ganze Nation überrumpeln kann. Aber auch, dass Menschen so fest an das glauben, was "ihr" Anführer sagt, sodass alles, womit man sie konfrontiert, in ihren Köpfen nur zu verschwörerischem Schwachsinn wird. Ich würde sagen, dass die Kriege und die Kontrolle der Menschen, die derzeit stattfinden, völlig unverhältnismäßig sind. Wie kann das heutzutage sein? Warum erheben sich nicht mehr Menschen gegen diese Terrorregime? Ich denke, dass alles auf Kontrolle und Einschüchterungstaktiken ankommt. Wie ich in der vorherigen Frage erwähnt habe, war dies die Hauptinspiration für die Texte auf dem neuen Album.

DarkScene: Kannst du stressige Dinge durch das Musizieren besser verarbeiten oder versuchst du, Dinge wie Krieg und Naturkatastrophen nicht zu nah an dich heranzulassen?

Marten Hansen: Ich denke Musik ist definitiv ein Ventil für die Frustration und die ich empfinde, wenn ich sehe, was gerade in der Welt passiert. Aus künstlerischer Sicht faszinierte mich der Versuch, alle Texte des Albums um dieses Konzept drehen zu lassen. Die Texte handeln von beiden Seiten, der diktatorischen als auch der rebellischen Seite. Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte. Wenn ich die Texte schreibe, versuche ich, sie zwischen den Zeilen zu platzieren. Bei den Texten muss man immer ein wenig Kompromisse eingehen, da sie eine Ergänzung zum Rest der Musik sein sollen. Normalerweise versuche ich, den Gesang als das Tüpfelchen auf dem i zu betrachten. Meine Vision ist, dass der Gesang die letzte Schicht sein sollte, die alles zusammenhält und den Songs das gewisse Extra an Gefühl und Einprägsamkeit verleiht.



DarkScene: Was können eure Fans erwarten, wenn sie eure neue Schlachtplatte auflegen? Macht ihr auf "Crowned In Blood" etwas gravierend anders als auf dem Vorgänger " Needles Of Rust"?

Peter Nagy: Wenn man sich die beiden vorherigen Alben "Garden of Death" und "Needles Of Rust" angehört hat, wird man definitiv hören, dass "Crowned in Blood" ein Upgrade ist, besonders wenn man das Album in seiner Gesamtheit betrachtet. Wir entwickeln uns als Songwriter ständig weiter und lernen viel voneinander. Es ist eine Stärke für uns als Band und eine gemeinsame Leistung, die Zeit braucht, da man ein Gefühl für die Songs bekommen muss, um herauszufinden, was man zum Besseren verändern kann. Wir haben die Songs für "Crowned In Blood" so lange überarbeitet, bis wir die - unserer Meinung nach – beste Version gefunden hatten.
Wir haben viel experimentiert und neue Dinge ausprobiert. Wir bekamen durch unsere Art der Arbeit auch eine neue Perspektive aufgezeigt. Wir schickten uns gegenseitig Demos von Songideen und überarbeiteten so die Songs im Laufe der Zeit gemeinsam. Wenn ihr THIS ENDING kennt, werdet ihr Elemente hören, die sich deutlich von dem unterscheiden, was wir bisher gemacht haben. Für uns als Songwriter war interessant festzustellen, dass das Album dieses Mal besser klingt, wenn man es in der Reihenfolge hört, in der es konzipiert wurde. Die Songs sind als eigenständige Songs großartig, aber sie werden noch besser, wenn man sich das Album als Ganzes anhört.

DarkScene: Wenn ihr die einzelnen Lieder im Kopf durchgeht, welches liegt euch besonders am Herzen?

Marten Hansen: Das ist eine wirklich schwierige Frage, aber für mich wäre es entweder "Hope In Inferno" oder "Awakening". Ich tendiere aber am ehesten zu "Hope In Inferno", weil es sich so sehr vom Rest des Albums unterscheidet. Es ist ein herausragender Song mit viel Verzweiflung. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Liedtext und wie er rhythmisch zusammengestellt wurde. "Awakening" mag ich wegen seiner hymnischen Rhythmen und Melodien und weil es mit überraschenden Wendungen in den Arrangements überrascht.

DarkScene: Auf der Platte gibt es einen Bonustrack namens "Light The Flame", warum wurde daraus nicht einfach "Song No. 10"? Was macht das Lied zu einem Bonussong?

Peter Nagy: Weil wir ihn bereits im Jahr 2022 auf allen digitalen Plattformen veröffentlicht haben. Er wird also nicht auf der digitalen Albumveröffentlichung enthalten sein, sondern nur auf den physischen Medien (LP, CD, Kassette). Anschließend wurde er im Mastering-Prozess klanglich verbessert, um besser hineinzupassen zur Albumproduktion. Ein toller Song, der ein typisches Werk des This Ending in the 20’s-Sounds ist.

DarkScene: Ein Lied, das mir besonders am Herzen liegt und mir absolut gefällt, ist "Hope In Inferno" und während meiner Hörsessions musste ich ständig an die verschiedenen Kriegsgebiete denken und bekam Gänsehaut. Wie haltet Ihr den Song (der gerade wieder auf meinem Plattenspieler läuft!)?

Marten Hansen: Interessant, dass du diesen Song zu einem der herausragenden Songs gewählt hast. Ich denke, du hast das Wesentliche in deiner Frage ganz gut erfasst. Es ist ein wirklich stimmungsvolles Lied, und dass wir einem beim Anhören verschiedene Kriegsgebiete vor Augen führen, ist für mich ein Zeichen dafür, dass wir etwas richtig gemacht haben. Das war eines der Gefühle, die wir mit "Hope In Inferno" vermitteln wollten. Wenn alles am schlimmsten und dunkelsten ist, scheinen manche Menschen im Inferno einen Weg zu finden, gemeinsam nach Hoffnung und Stärke zu suchen. Gänsehaut zu bekommen, wenn man ein Lied hört, ist das größte Gefühl! Also vielen Dank, dass du deine Gefühle mit uns teilst.



DarkScene: Apropos Plattenspieler: Was haltet Ihr von den drei Vinyl-Versionen und welche gefällt Euch besser? Ich musste die schwierige Entscheidung zwischen Weiß und Pink treffen, Weiß hat das Rennen gewonnen – obwohl ich Pink auch wirklich genial finde.

Peter Nagy: Das ist natürlich Geschmackssache. Aber wenn wir ins Detail gehen, stimme ich dir zu, denn da das Artwork einen großen Teil in weißer Farbe gehalten ist, passt das weiße Vinyl möglicherweise besser. Aber das Rosa ist auch der Hammer!

DarkScene: Wann werden wir euch in Deutschland wieder auf der Bühne sehen, denn "Crowned In Blood" muss live gespielt werden, insbesondere der brutale Hammer "Will Of Iron" - Zusatzfrage: Kann man am Ende von "Will Of Iron" die Geräusche marschierender Soldaten hören oder täuschen mich meine Ohren?

Peter Nagy: Wir werden am 06. September 2024 beim Metal Embrace Festival in Barleben, Magdeburg spielen. Und wir prüfen derzeit einige Veranstaltungsorte für den 07. September. "Will of Iron" wird definitiv auf der Setlist stehen. Wir sind immer auf der Suche nach Shows, die wir spielen können, und hoffen, dass das neue Album einige Aufmerksamkeit erregt, sodass wir für weitere Shows in ganz Europa gebucht werden können. Wir freuen uns sehr darauf, die neuen Songs live zu spielen und euch mit der gesamten Energie zu begeistern, die wir als This Ending auf die Bühne bringen können.
Und ja, man kann den Lärm marschierender Soldaten hören, deine Ohren täuschen dich also nicht…

DarkScene: Zusatzfrage II: Ist der sehr spannende Instrumental-Song "Blood King" Teil eines Songs oder steht der Track für sich allein?

Peter Nagy: "Blood King" ist ein Lied für sich, es ist ein perfekter Abschluss für Seite A auf der Vinylplatte. Der Zweck des Liedes besteht darin, eine weitere Ebene der Emotionen hinzuzufügen, die man beim Hören des Albums empfinden kann und kraftvoll und sehr traurig zugleich. Am besten ihr lasst den Text auf euch wirken und seht euch das tolle Artwork an.



DarkScene: Wenn ihr "Crowned In Blood" jemandem empfehlen wolltet, der THIS ENDING nicht kennt, was würdet ihr sagen?

Marten Hansen: Wenn du melodischen Death Metal magst, dann ist THIS ENDING definitiv etwas für deine Ohren. Bei "Crowned In Blood" handelt es sich um ein Konzeptalbum und man sollte es sich von Anfang bis Ende anhören und die Texte verfolgen. Du wirst scharfe Kontraste zwischen Fast/Slow-Parts, Heavy/Soft-Riffs und Speed/Doom erleben. Du wirst alles haben und uns als Band erleben, die ihre eigene Sichtweise darauf hat, wie melodischer Death Metal klingen kann.

DarkScene: Ich bin durch mit meinen Fragen an euch und bedanke mich bei euch beiden für das coole Gespräch und für ein richtig starkes Album. Möchtet ihr zum Ende des Interviews noch ein paar Worte zu unseren Lesern sagen?

Peter Nagy: An die Leser von DARKSCENE.at: Hört euch "Crowned in Blood" unbedingt von Anfang bis Ende an. Folgt uns in den sozialen Netzwerken auf Instagram und bei Facebook.
Wenn euch unsere Musik gefällt, dann teilt sie unbedingt weiter und empfehlt uns bei euren favorisierten Locations, damit wir für eine energiegeladene Show vorbeikommen dürfen! Danke!
Und an dich Tobi: Vielen Dank für das Interview und deine Unterstützung.

DarkScene: Tobias Stahl!


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