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Crowdown - Die einheimische Groove / Hardcore Betonmischung
Crowdown - Die einheimische Groove / Hardcore Betonmischung  
Die erst 2020 gegründete Groove/HC Formation aus dem Großraum Innsbruck möchte wie jeder Newcomer ordentlich durchstarten. In der Hinterhand hat man dazu die E.P. "Horizon". Über die Entstehung der Band und andere aktuelle Dinge erfährt ihr von Frontman Markus "Maggo" Wenzel.
Werner
Werner
(52 Interviews)
DarkScene: Hallo Maggo! Auch aufgrund der Corona-Pandemie ist es schon lange her, dass sich unsere Wege kreuzten. Wir quatschen heute ausnahmsweise nicht über Inzest oder Mastic Scum, nein, es geht dieser Tage um Dein neues Baby namens Crowdown. Erzähl mal über die Entstehungsgeschichte dieser Band, über die Beweggründe und weshalb die musikalische Richtung letztlich in die Hardcore /Groove Metal Ecke tendiert.

Maggo Wenzel: Hallo Werner! Erst mal vielen Dank für deine Zeit. Wir kennen uns jetzt doch schon recht lange und ich muss bei der Gelegenheit jetzt mal das ganze Darkscene Team, allem voran den Tom, loben, am Rande gesagt: den Fetzen beim Kreator/Stench Konzert muss dir erst einmal einer nachmachen, RESPECT meinerseits! Und dass ihr nach so vielen Jahren immer noch sehr aktiv seid und vor allem auch die lokale Szene unterstützt sowie einheimische Bands nicht vergesst, egal in was für einer Größenordnung, ist cool. Von meiner Seite aus mal ein großes Dankeschön.

So, da die einleitende Schleimerei nun vorbei ist kommen wir zu deiner Frage Werner… na, Scherz, hab ich wirklich ernst gemeint. Daumen hoch Burschen°innen! ;-)

Ich war ja immer fast ausschließlich in Knüppel-Bands tätig, was mir auch immer sehr viel Spaß gemacht hat - es macht mir nach wie vor Spaß, aber ich bin auch ein großer Fan von den Stilrichtungen Neo-Thrash, Hardcore und Crossover, (z.B. Pantera, Terror, Downset, alte Machine Head, Exploited, #Rotns etc.) und wollte schon sehr lange was in dieser Richtung machen. Aber entweder hatte ich keine Zeit für eine zusätzliche Band oder konnte keine passenden Musiker dafür finden, die Idee wurde dann wieder auf Eis gelegt. Die Zeit war damals einfach noch nicht reif dafür. Im Sommer 2020 allerdings, ich bin grad' mit an guaten Augustiner auf meinen Balkon gehockt, schaute ich dem schwindenden Licht, wie es sich der Dunkelheit ergab, zu… verdammt, den Satz könnt ich dem Stock Jochen verkafuen ... und dachte mir „jetzt oder nie“!



DarkScene: Wurdet ihr vom Song "Stone The Crow", also von Down und deren Single - zumindest namentlich – inspiriert?

Maggo Wenzel: Da ich ja bis auf diverse persönliche Fehltritte des Herrn Anselmo musikalisch immer ein großer Fan war, wäre es natürlich sehr naheliegend gewesen, mich bei Down zu bedienen. Dennoch war die Namens Findung dann doch nit gaaaanz so sau cool wie "Stone the Crow"!

Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber finde mal einen halbwegs brauchbaren Bandnamen, den weltweit nicht schon mindestens zwei andere Bands verwenden. … Ich bin dann in einer Wikinger Serie auf den Namen Crowsland gestoßen, den ich eigentlich schon recht cool gefunden hab, und begann zu googeln und fand einen Wald in England mit dem Namen Crowdown und dachte mir… „Super, Vogel nieder… koa schass, …aber hat was“ Eigentlich ziemlich fad die Geschichte…. I hätt‘ ja eine viel geilere Story in petto, aber wir wollen hier ja mal bei der Wahrheit bleiben. Nö?

DarkScene: Wie kam diese Bandkonstellation zustande? Kanntet ihr euch schon länger?

Maggo Wenzel: Es wäre für mich sicher leichter gewesen, einfach im Mastic Umfeld, also in Wien, Musiker zu suchen, aber ich wollte die Band vor Ort haben. Was sich allerdings anfangs als recht schwierig rausstellte, da in Tirol leider wirklich motivierte Musiker, die dazu noch diese Art von Musik spielen wollen, nicht unbedingt auf Bäumen wachsen. Aber ich hab‘ dann den Mattl, den ich schon länger kannte, ein wirklich sehr begnadeter Gitarrist, einfach mal angehaut, ihm erklärt was ich vorhabe und ob er darauf Bock hätte. Er war von Anfang an begeistert. Er kannte noch so einen Redneck Typen, Schildkappl, fetter Pick-up mit Baseball Schläger hinterm Fahrersitz, klassischer Oberlandler halt, mit dem man sich nicht anlegen will, und der spielte Bass! Passte auf Anhieb wie die Faust aufs Aug.

Dann, zufälligerweise, ist da Mattl noch über einen jungen Buam gestoßen der mutterseelenallein in da Workstation einwenig auf den dort vorhandenen Trommeln herum klopfte. Er sah ein bissl verwildert aus, da ich ja aber bekannterweise eine sehr soziale Ader hab, hab' ihn einfach mitgenommen, ihn gewaschen, was zu essen geben und zwei Drumsticks in die Hand gedrückt ... und er spielte ... A bissl schasshaxerd zwar, aber es ist schon besser geworden. Somit waren wir komplett.

Allerdings, nach den Aufnahmen zu "Horizon", wir waren gerade im Proberaum, ging auf einmal die Tür auf und ein Bursch kam rein. Zottel bis zum Oarsch, Vollbart und an uralten Gitarren Koffer in der Hand. … ich hab mir dacht „da schau her, a lediger Bua vom Zakk Wylde“ ….Er hat nicht viel gesagt, hat sich nur a Hülsen aufg‘rissen und steckte seine Gitarre an… ich halt euch diesbezüglich noch auf den laufenden.

DarkScene: Eurer erster Release nennt sich "Horizon", wird über ein Label (Sliptrick Records) promotet und wurde „nur“ eine EP mit sieben Tracks, weshalb habt ihr nicht gleich ein Full-length Album rausgestampft?

Maggo Wenzel: Von der Idee einer Band Gründung, über die Aufnahme der ersten Demo (die wir übrigens im Metalforge Studio mit Mikky Stixx von Mädhouse aufgenommen haben… kurze Schleichwerbung an dieser Stelle) bis hin zur Veröffentlichung der ersten EP über Sliptrick Rec., ist jetzt knapp ein Corona Jahr ins Land gezogen. In der Zeit haut normal jede neu gegründete und gestandene Tiroler Kapellen ein Doppelalbum raus und hat zwei Welt Tourneen hinter sich. Eh klar. Mir sind halt faule Hund. ;-). Na, wir hätten schon noch ein paar Songs in der Hinterhand gehabt, aber die waren noch zu wenig ausgefeilt als dass wir sie für ein Full-length-Album hätten verwenden wollen. Dann hätte sich auch der Release ins nächste Jahr reingezogen und sich vermutlich mit der kommenden Veröffentlichung des neuen Mastic Albums überschnitten, was ich tunlichst vermeiden wollte. (ja bei Mastic kommt nächstes Jahr auch wieder was ... nächste Schleichwerbung).

ABER! Du und da Tom … aaah mach ma glei es ganze Darkscene, ihr richtets jetzt oafach das „Maggo – der Faule Hund“ Spendenkonto ein und überweist mir jeden Monat euren ganzen "Knedl", damit i nimma haggeln gehen muss. Dann hau ich euch Jahr für Jahr zwei Full-length Alben und die „WE PAID IT – MAGGO MADE IT“ Darkscene Bonus CD inkl. musikalische Freiwünsche raus…. Aber bis es soweit ist, gibt’s von Crowdown vorerst „nur“ eine EP mit sieben Songs.



DarkScene: Stimmlich merkt man schon Unterschiede zu deinen anderen Bands, hat sich dein Vibrato im Laufe der Jahre verändert oder hast Du bewusst für "Horizon" die Stimmbänder differenziert benützt?

Maggo Wenzel: Ich hab' ja auch schon bei Tristwood auf dem "Dystopia et Disturbia" Album teilweise mit anderen, teils etwas schrägen Stimmen experimentiert. (das Album wurde übrigens vor kurzem als streng limitierte Neuauflagen Re-released)… … … immer diese Schleichwerbungen in den Darkscene Interviews ... Ich muss allerdings gestehen, dass ich stimmlich generell nicht gerade der hellste Stern am Brüllhimmel bin. Das macht wahrscheinlich jeder zweite besser als ich…. dafür schau ich halt besser aus als die meisten ;-) Deshalb war die bewusste Entscheidung bei Crowdown größtenteils mit Shoutings zu arbeiten wohl das größte Ei, was ich mir musiktechnisch selber je aufgelegt habe, da ich das zwar ziemlich geil finde, es auch super zu der Art von Musik passt, aber ich halt nicht wirklich gut darin bin, ha ha ...

Im Studio geht’s ja, weil Du da Song für Song gemütlich aufnehmen kannst – aber im Proberaum alle Nummern unter einmal in der Stimmlage durchbrüllen…ui ui ui ui…. Da siehst mich dann schon g‘scheid mit Zauberstab herum fuchteln, damit ich mich durch den Set „daschwindel" – ha ha…. ich brüll dann ich einfach einen Tick brutaler, da tu ich mich leichter und es fällt eh keinem Schwein auf - ha ha...! Von daher hab‘ ich wirklich aller größten Respekt vor solchen Hardcore Brüllbestien wie zum Beispiel Scott Vogel, das ist schon beeindruckend was der – mit einer Leichtigkeit – Abend für Abend aus sich rauskotzt.

DarkScene: Die Songs tönen gnadenlos aggressiv, sind extrem straight und lassen tiefe Einblicke in die Dunkelheit der menschlichen Seele blicken. Sind die Texte alle aus deiner Feder entsprungen? Direkt aus dem persönlichen Leben und seinen netten Geschichten, mal abgesehen vom Track "America the Hateful"?

Maggo Wenzel: Witzig, dass du das mit dem „gnadenlos aggressiv“ erwähnst, das erinnert mich daran, als ich dem Stefan, der bei Inzest damals ein paarmal ausgeholfen hat, ein paar Demosachen von Crowdown vorgespielt hab, der dann meinte: „also Inzest war schon sehr brutal, hatte aber immer einen gewissen Witz dabei, aber dass jetzt, da ist kein Witz mehr, kein bisschen, das ist bitterer ernst und sooo aggro…“ …ha ha… i seh des zwar nicht so extrem aber fass es natürlich als sehr großes Kompliment auf. Was die Texte angeht, hast du das schon sehr gut beschrieben, und um deine Frage zu beantworten, klar, die Texte schreibe ich zum größten Teil selbst und ich hab‘ sicher einen gewissen Hang dazu, ein eher düsteres, melancholisches Szenario zu erschaffen.

DarkScene: "Generation Of The Lost" dürfte wohl das junge Pack hinter uns sein, das uns irgendwann den Hintern auswischen darf, oder? Stehen wir wirklich solch tristen Zeiten gegenüber, oder steht der Titel für ein überzeichnet-plakatives Bild?

Maggo Wenzel: Wie vorhin schon erwähnt behandle ich gerne sehr düstere Zukunftsvisionen dass, wie ich finde, auch gut zu "Generation of the Lost" passt da der Song generell eine eher dunkle Grund Stimmung mit sich bringt das nicht nur durch den Text, sondern auch durch das dazu gedrehte Video nochmal verstärkt wird. Und klar, vielleicht überspitz‘ ich gewisse Sachen dabei auch, aber ganz ehrlich, ich glaub' so realitätsfremd ist des Ganze nicht. Die Welt dreht sich schon lange Richtung Abgrund, und ich mein jetzt damit nicht dass Gasthaus in der Amraser See Strasse, sondern sie rasselt schon wirklich steil ins Verderben und bekommt immer mehr Schwung. Ob wir des noch miterleben werde, weiß ich nicht, aber für die nächste Generation seh' ich da eher schwarz.

Aaaaber: tun wir jetzt nicht alles so negativ malen, es gibt natürlich Hoffnung, man soll immer hoffen, das ist es, was einem am Leben hält. Deshalb lieb ich Lars Von Trier Filme wie „Melancholia“ …er erdrückt einen durchgehend mit der Aussichtlosigkeit der Situation. Doch Charlotte Gainsbourg kämpft bis zum Schluss und gibt die Hoffnung nie auf… … ….nützt ihr am Ende natürlich reichlich wenig weil sowieso alle sterben… …aber… …jetzt hab ich den Faden verloren… ahja, Hoffnung bringts natürlich! Und falls sich jemand „Melancholia“ anschauen will dann Vorsicht beim Lesen dieses Absatzes "Spoiler"!



DarkScene: In grauen Vorzeiten hast Du mir mal verraten, dass du dem Reggae ebenso viel abgewinnen kannst. Dieses Genre wäre ja quasi der optimale Gegenpol zu den unmissverständlich pessimistischen Texten von "Horizon" und deinen anderen, bekannten Releases (Mastic Scum), oder nicht (anbei: Reggae muss bekanntlich nicht nur positiver Natur sein … ;-)?

Maggo Wenzel: So viel hat mi noch niemand wegen meinen Texten gefragt. Die haben‘s dir irgendwie angetan, ha? Und jetzt muss ich hier schon auch mal festhalten, dass ich nicht nur ausschließlich pessimistische Texte schreibe, gell? I glaub du siehst das alles nur zu negativ ;-)

Aber um auf deine Frage zurück zu kommen. Stimmt, ich hab‘ mich eine Zeit lang viel mit Reggae Musik befasst, wie ich es auch mit andere Musik Genres getan habe, bzw. nach wie vor noch mache. Auch wenn mich bei weiten nicht alles davon begeistern kann, bin ich dennoch interessiert wie gewisse Musik funktioniert, wie sie aufgebaut ist und um was es dabei geht. Ich finde zum Beispiel Nick Cave oder Woven Hand unglaublich gut gemachte und sehr intensive Musik, und: du wirst nicht glauben, wie viele Metal Shirt Träger ich beim „Cave“ Konzert in München gesehen habe. Meiner Meinung nach hat Reggae, genauso wie auch oft Hip Hop, Punk, Metal, Hardcore oder generell Rock`n`Roll viel mit Auflehnung und Rebellion zu tun, was sich auch immer wieder in den Texten nieder schlägt.

Die Leute wollen gehört werden und singen, rappen oder schreien sich den Frust von der Seele und wenn man beim Reggae mal das ganze Jah, Love and Peace Zeug ausnimmt, dann sind da sehr viel sozialkritische Texte dabei. Natürlich verwende ich bei meinen Sachen eine wesentlich härtere Wortwahl als es zum Beispiel „Black Uhuru“ oder auch ein „Bob Marley“ gemacht hat. Aber Sätze wie „Live is your Right, Stand up for your Rights!“ hallen auch nach Jahrzehnten in sehr vielen anderen Musik Genres in der ein oder anderen Art wieder und zeigen bis heute wie kraftvoll und wichtig sie sind.

DarkScene: Konntet ihr trotz Pandemie und den Lockdown-Perioden die Aufnahmen problemlos durchziehen oder musstet ihr dafür einige lästige Hürden überspringen?

Maggo Wenzel: Na na … des war recht easy going. Weist eh, heut zu Tage musst ja für nichts mehr das Haus verlassen. Willst essen, bestellst es online. Willst was zum Anziehen, bestellst es online. Willst an Porno schauen, musst auch nimmer dreimal am Tag zum Video-Ring hinterm cinaplexx, während der DVD Brenner daheim schon aus den letzten Loch pfeift. Aber wir haben natürlich die Lockdown Pause im Sommer genutzt, um nach Wien ins Grindlab Studio, vom Mastic Oberarbeitstier Harry, zu düsen, um dann anschließend "Horizon" einzutrümmern. Und der Herr Gandler hat uns da auch einen wirklich seeehr fetten Mix gezaubert. Großes Dankeschön nochmal dafür Harry!

DarkScene: Ward ihr bzg. künstlerischer Ausrichtung sofort auf einem gemeinsamen Nenner in persönlicher Hinsicht oder musstet ihr euch erst in der Mitte aller vier Geschmäcker treffen?

Maggo Wenzel: Na ja, Das treffen in einer Band meistens unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Geschmäckern aufeinander. Aber wir haben uns ja nicht zusammengefunden und mal erst geschaut, wohin die Reise geht, sondern die Richtung war von Anfang an klar. Natürlich probiert man manchmal etwas herum und versucht sich bei unterschiedlichen Meinungen, sich in der Mitte zu treffen, aber ich hab‘ schon eine sehr genaue Vorstellung, wie Crowdown klingen soll und wie nicht. Ich bin da sicher ein ziemlich sturer Schwein, was das angeht und das haben die anderen Bandmitglieder auch schon hin und wieder zu spüren bekommen. Aber die haben auch leicht lachen, das sind ja alles noch junge Hupfer. Bei mir dagegen tickt die Uhr, ich hab keine Zeit mehr für langes kennen lernen, Händchen halten und vielleicht noch zum Essen einladen. Willsch? DO BIN I! TUA! ....Zefix ;-)

Es ist natürlich für mich auch ein neuer Lernprozess. Gerade beim Songwriting bin ich noch nicht ganz da, wo ich eigentlich hin möchte Aber fürs erste kann ich sagen, dass das, was wir mit "Horizon" und vor allem mit den Songs wie „Adrenaline“ oder „Scars“ hier vorgelegt haben, schon mal in die richtige Richtung geht.

DarkScene: Gibt es schon Tourpläne (abgesehen von den politischen Entscheidungen was Veranstaltungen betrifft) oder bleibt es vorerst bei einzelnen Gigs?

Maggo Wenzel: Ich glaub' auf Tour oder auch Festivals auf zu springen ist momentan recht schwierig für uns da sich durch Corona natürlich alles nach hinten verschoben hat und Festivals teilweise bis 2023 ausgebucht sind. Aber wir werden schauen, was nächstes Jahr geht und sind auf jeden fall dran. Ansonsten machen wir halt noch schnell a Full-length, nö?

DarkScene: Die Mutter aller Fragen: Wenn dürfen wir die erste volle LP und den Durchbruch von Crowdown erwarten?

Maggo Wenzel: Hmmm… gute Frage, habt ihr das „Maggo - der Faule Hund“ Konto schon eingerichtet?

DarkScene: Hast Du noch Kontakte zu früheren Musikerkollegen, also zu den Leuten von Lost Dreams und Watch Me Bleed? Welche spontanen Erinnerungen kommen hierzu gerade hoch?

Maggo Wenzel: Das ist jetzt eine Fangfrage, gell? Aber darauf fall ich natürlich nicht rein, weil du genau weißt, dass ich öfter mit den ursprünglichen bzw. dem Original Lost Dreams Sänger, den WIBS, verwechselt wurde. Aber ich kann mit Stolz behaupten, wirklich zwei ehemalige Langzeit Mitgliedern von LD zu kennen und sogar Kontakt zu ihnen hab, nämlich den MARCO ELLER und den THOMAS AUER. Vor allem mit dem Marco triff ich mich immer wieder und hör gespannt seinen Erzählungen von den turbulenten und aufregenden Zeiten bei den alten Haudegen. ….na, eh alles nur Scherz. LD haben, wie viele andere Bands auch, viel Zeit und Arbeit in ihre Musik investiert und immer professionelle Releases rausgehauen. Das respektier ich natürlich. Und einmal einen kleinen Seitenhieb meinerseits heben sie schon, glaub ich halt ;-)

Zu den Jungs von WMB hab ich leider keinen Kontakt mehr. Die sind auch genug mit ihrem neuen Projekt eingespannt…. Mehr darf ich aber dazu nicht sagen weil das ja geheim ist. Na, ich muss sagen, dass die Zeit bei WMB sehr interessant und spannend war und ich dabei viel lernen konnte. Vor allem auch mit einem Gitarristen wie dem Markus Pohl (Mystic Prophecy) einmal zusammen arbeiten zu dürfen, war für mich eine Ehre. Von daher, lasst es krachen mit den WARK….. verdammt, jetzt wärs mir fast raus gerutscht.



DarkScene: Was läuft im Moment bei Mastic Scum ab?

Maggo Wenzel: Wir haben sehr fleißig am neuen Album geschraubt was nächstes Jahr erscheinen wird…. Ich glaub', das hab i heute schon mal angedeutet. ;-). Des Weiteren steht jetzt natürlich der Mix und das Mastering des Albums an und diverse Videodrehs sind schon in Planung. Und jetzt ohne die üblichen Floskeln raus hauen zu wollen, kann ich euch nur sagen: das Teil wird FETT werden, Leute! Und wir werden euch damit nächstes Jahr auch wieder live die Rübe weg BLASTEN. Unter anderem beim kultigen Kaltenbach Open Air mit Sodom oder am Rockstadt Extreme Fest mit Lamb Of God, Carcass uvm. Des weiteren sind einige Clubshows in Wien, Salzburg, Graz oder auch in Innsbruck in Planung. Be prepared and spread the SCUM!

Bei der Gelegenheit möcht ich mal erwähnen, dass die zwei Gandler Bros hier seit nun knapp 30 Jahren die Zahnräder der Mastic Maschinerie ungebrochen am Laufen halten. Wenn man weiß wieviel Arbeit, Aufwand und Durchhaltevermögen dahinter steckt ist das einfach nur beeindruckend. Ich ziehe davor echt meinen Hut und bin stolz, inzwischen über 13 Jahre Alkoholvernichtung mit ihnen erlebt und vor allem überlebt zu haben und nicht nur eine Band sondern auch Freunde fürs Leben gefunden zu haben. CHEERS BROTHERS!

DarkScene: Kannst Du Dich eigentlich noch an das Waldstock Festival in St. Johann im Walde (Anmerkung: in Osttirol) vom Sommer 2007 erinnern, als wir alle gefühlt 3,5 Promille intus hatten und von der ersten Sekunde weg nur unfassbare Scheiße bauten, (ich sage nur: Zaun, Isel-"Wurf"-Griller, Kotzsessions, Schwanzfotos …. haha)?

Maggo Wenzel: Des is wie bei dem Film „Melancholia“, den ich heute schon erwähnt habe. Man steigt in den Bus vom Hons … man ist voller Hoffnung…. und mit jedem Kilometer fuhren wir mehr und mehr in unser Verderben… bzw. zum Waldstock Festival…. Kannst dich erinnern? Für ein paar Sekunden war es, als stünden wir mitten im Auge des Tornados, es war so still, fast schon friedlich… doch dann begann der Wahnsinn. Wir wollten "es" ja aufhalten aber "es" war einfach unmöglich. Das „Blanke Chaos“ nahm seinen Lauf…. "Es" lief straight to the Absperrzaun… und "es" schrie! Wir standen alle wie angewurzelt da, waren starr vor Schock…. „Macht er‘s? ….klar macht er‘s…. Nit im ernst….“ !WUUUUUM!

Alter, Werner, es gibt im Leben Momente, die ziehen einfach an einem vorbei und das war‘s, UND es gab das eine Waldstock Festival, was sich so ins Gedächtnis brannte, dass der fortgeschrittenste Alzheimer nicht dagegen ankommt… DAS werd' ich wohl mein ganzes Leben nie vergessen… und du hast einen nicht gerade minderen Beitrag dazu geleistet… ha ha…! Da warst ziemlich am Zenit deines… … ..nennen wir‘s mal „Schaffens“, ha? … ich möchte keine Sekunde davon je missen. Das war der HAMMER!

DarkScene: Wem möchtest Du bei der Gelegenheit was sagen, also etwas, was Dir grad am Herzen liegt?

Maggo Wenzel: hmmm… wem möchte ich in einem Interview was sagen was mir am Herzen liegt… bei dem ich sonst keine Gelegenheit habe es ihm persönlich zu sagen…. oder bei dem es eh sinnlos ist, wenn ich mit ihm spreche…. …. …. Oh ja, dann wohl am ehesten meinen Hund AMON… Bitte lieber Hund, du Vollpfosten, speib‘ doch nicht immer auf die Couch, ha? Der Parkettboden wäre wesentlich leichter zu reinigen.

DarkScene: Danke Dir für deine Zeit, ich hoffe, wir sehen uns bald live!

Maggo Wenzel: Super cool! Wer spielt denn?



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