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Memento Waltz - Family-Business!
Memento Waltz - Family-Business!  
All diejenigen, die es leid sind auf "Mathematics" von WatchTower zu warten, dessen Veröffentlichung schon seit Jahren in den Sternen steht, sei ein neuer Stern am Progressive Metal-Himmel ans Herz gelegt: Memento Waltz...
Alex Fähnrich
Alex Fähnrich
(14 Interviews)
All diejenigen, die es leid sind auf "Mathematics" von WatchTower zu warten, dessen Veröffentlichung schon seit Jahren in den Sternen steht, sei ein neuer Stern am Progressive Metal-Himmel ans Herz gelegt: Memento Waltz...
Die beiden letzten, herausragenden Veröffentlichungen "Division By Zero" (zum Review) und "Antithesis of Time" (zum Review) der Band von der schönen Insel Sardinien sind nun endlich flächendeckend erhältlich, nachdem sie bislang nur im Eigenvertrieb unter`s Volk gebracht wurden. Grund genug mit Drummer Gabriele Maciocco (G) und Sänger Marco Piu (M) ins Gespräch zu kommen, was trotz Sprachbarriere unfallfrei geglückt ist.

DarkScene: Hallo Marco, hallo Gabriele! Unsere letzte Begegnung liegt ziemlich genau vier Jahre zurück. Ihr habt damals beim "Prog Power Europe"-Festival im holländischen Baarlo für offene Münder und heruntergeklappte Kinnladen gesorgt. Wie habt ihr euren ersten und einzigen Gig außerhalb Italiens empfunden und wann wird man euch mal wieder hier im Norden live erleben dürfen?

Gabriele: Hi Alex! Wir hatten eine tolle Zeit in Baarlo und es war uns eine Freude dich an jenem Tag kennen zu lernen. Seither hatten wir einige Anfragen aus Deutschland und dem Rest Europas. Leider hatten wir kein Glück und es kam zu keinerlei Buchungen. Wir sind da sehr wählerisch und haben gewisse Ansprüche, insbesondere was die technischen Rahmenbedingungen betrifft. Dazu kommt, dass wir alle unseren Berufen nachgehen, so dass die Zeit immer das Hauptproblem darstellt.



DarkScene: Nun da eure Debüt-EP "Antithesis Of Time" und euer erstes Album "Division By Zero" über Jolly Roger Records erscheinen, wie stehen die Chancen für eine Europatour?

Gabriele: Die Veröffentlichung ist für Italien am 5. Oktober und für den Rest der Welt am 26. Oktober geplant. Nur zu gerne würden wir unsere Musik in aller Herren Länder live vorstellen, aber das ist leider nicht so einfach. Wie schon gesagt, haben wir alle Jobs, so dass wir alle Liveaktivitäten sorgfältig planen müssen, bevor diese umsetzen werden können.

DarkScene: Wo wir schon über euer neues Label sprechen: Wie kam es zu der Kooperation mit Jolly Roger und was erwartet ihr euch von der Zusammenarbeit?

Gabriele: Labelchef Antonio Keller hat uns direkt angesprochen. Die Chemie hat von Beginn an gestimmt, da er es wirklich ernst meint und uns weiterbringen will. Er glaubt an die Band und promotet uns sehr gut.

DarkScene: Zum Track "Omicron" vom "Division By Zero"-Album gibt es sogar einen Videoclip. Wie waren die Dreharbeiten und wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis?

Gabriele: Wir wollten schon seit langem ein Video machen und hatten mit "Omicron" endlich die Gelegenheit dazu. Also haben wir ein Wochenende mit den Dreharbeiten verbracht, was tierisch Spaß gemacht hat. Mit dem Resultat sind wir sehr zufrieden und das ist das Wichtigste.



DarkScene: Euer Proberaum ist winzig. In Anbetracht eurer außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten müsstet ihr ja euer halbes Leben in diesem Loch verbracht haben...

Gabriele: Hahaha! So schaut`s aus! Zuletzt haben wir wenigstens ein paar der Eierschachteln durch geeigneteres Material ersetzt. Allerdings ist der Raum jetzt noch kleiner, so dass wir beim Proben öfters eine Pause einlegen müssen, um frische Luft zu schnappen. Eines Tages wird noch mal einer von uns dort verrecken, haha! Aber es ist nun einmal unser Zuhause, in dem wir schon immer proben.

DarkScene: Wie lebt es sich überhaupt als Metal Band auf Sardinien? Wie sieht es aus mit Auftrittsmöglichkeiten, Metal Kneipen, Schallplattenläden und der Szene insgesamt?

Marco: Ich habe Italien vor fast zwei Jahren verlassen. Leider sind die Rahmenbedingungen auf Sardinien alles andere als gut. Trotzdem gibt es dort viele fantastische Bands, aber nur wenige Auftrittsmöglichkeiten und gar keine Metal Kneipen. Die sardinischen Metal Bands hätten bessere Bedingungen verdient, wobei ich insbesondere an einen gewissen technischen Level denke.

DarkScene: Im Booklet der EP bedankt ihr euch bei großen Namen wie Yngwie Malmsteen, Bruce Dickinson, Rob Halford und Ronnie James Dio, während eure Musik eher Parallelen zu WatchTower oder den früher Sieges Even aufweist. Seht ihr Memento Waltz eher als klassische oder Progressive Metal Band?

Gabriele: Wir haben uns bei denjenigen bedankt, die uns am meisten inspiriert haben. Wir begannen als klassische Metal Band, was sehr wichtig für uns war. Gleichwohl wollten wir schon immer etwas Neues machen, also erklärt der Begriff "progressiv" wohl am besten, was wir tun.



DarkScene: Im Frühjahr dieses Jahres hat die wohl bekannteste, italienische Prog Band Adramelch ihre Auflösung bekannt gegeben. Welche Rolle hat Adramelch für eure Entwicklung gespielt?

Gabriele: Wir respektieren Adramelch für das, was sie in ihrer Karriere erreicht haben und wir bedauern sehr, dass ihre Ära nun zu Ende geht. Wir sprechen hier über wirklich gute Musiker, die uns allerdings nicht sehr beeinflusst haben. Unsere Einflüsse liegen eher in den Siebzigern, wie beispielsweise bei Balletto di Bronzo.

DarkScene: Wenn ihr "Antithesis Of Time" mit "Division By Zero" vergleicht, wo liegen Parallelen und Unterschiede? Seid ihr mit den Aufnahmen immer noch zufrieden oder würdet ihr im Nachhinein etwas ändern wollen?

Marco: In Sachen Aufnahmequalität liegen Welten zwischen den beiden, aber sie haben auch viel gemein. Ihr Spirit und der Wunsch dahinter, neue Sounds und Harmonien zu entdecken, ist der Gleiche. Es liegt auf der Hand, dass "Division By Zero" eine Weiterentwicklung darstellt, während "Antithesis Of Time" eher der Prototyp ist.

DarkScene: Eure Cover Artworks und Songtexte offenbaren ein großes Interesse an moderner Technologie, Astronomie und Wissenschaft im Allgemeinen. Wovon handeln Stücke wie "Opus Alchemicum", "Europa (Jupiter II)" oder "Achille`s Paradox"?

Marco: Zum Zeitpunkt als ich diese Texte schrieb, war mein Englisch noch nicht sonderlich gut. Also versuchte ich eher Konzepte zu erklären als Geschichten zu erzählen. 'Opus Alchemicum' handelt von Alchemisten und ihrer dunklen Welt. 'Europa (Jupiter II)' beschreibt den Moment, in dem der Satellit dem Planeten Jupiter so nahe kommt, dass seine Oberfläche bricht. 'Achille`s Paradox' ist über alte, mathematische und philosophische Theorien, die Wikipedia sicher besser erklären kann als ich, haha! Die Musik von Memento Waltz ist die beste Inspiration, wenn du abgedrehte Texte schreiben willst.

DarkScene: Marco, wie schwer fällt es dir solch komplexe Ideen in Englisch auszudrücken und wer oder was hilft dir dabei?

Marco: Um ehrlich zu sein, fällt es mir leichter seit ich in England lebe. Es ist fast ein wenig schmerzhaft, wenn ich meine eigenen Songs höre, aber die Leute versichern mir, dass mein Akzent okay ist, womit ich leben kann. Was die Texte betrifft, ist es natürlich nicht immer einfach, aber es würde mir auch nicht viel einfacher fallen über diese Dinge in meiner Muttersprache zu schreiben. Ich habe alle Texte selbst geschrieben. Hier und da haben ein paar Freunde drüber geguckt, aber heutzutage ist das gar kein Thema mehr.

DarkScene: Matt Johnsen von Pharaoh spielt zwei Gitarrensoli auf "Divison by Zero". Wie kamt ihr in Kontakt?

Gabriele: Im Jahre 2009 kontaktierte Matt uns über Myspace mit einer Nachricht voller Komplimente. Wir fühlten uns geehrt und blieben seither in Kontakt. Als wir ihn fragten, ob er auf "Divison By Zero" dabei sein wolle, sagte er sofort zu. Wir sind immer noch sehr froh darüber, denn seine Soli sind großartig.



DarkScene: Tiziana F. Ruiu zeichnet sich für die beiden brillanten Cover Artworks verantwortlich und ist zudem als Background Sängerin auf der EP zu hören. Könnte man sie als fünftes Bandmitglied bezeichnen?

Gabriele: Tiziana ist mit Sicherheit das fünfte Bandmitglied. Sie ist nicht nur für die beiden großartigen Cover verantwortlich sondern auch für unser Bandlogo. Sie ist immer dabei, sei es beim Proben, bei den Aufnahmen oder den Konzerten. Sie ist weit mehr als nur unsere Illustratorin, sie gehört zur Familie.

DarkScene: Die Band scheint mir eh wie eine große Familie zu sein...

Marco: Wir sind quasi ein 3+1-Ensemble. Gabriele, Giuseppe und Livio sind wie Brüder. Sie spielen schon seit ihrer früher Jugend zusammen. Ich kam später dazu, aber ich denke, dass es nie ein vollwertiges viertes Bandmitglied geben wird.

DarkScene: Marco singt ja noch bei Negacy. Gibt es noch mehr Nebenprojekte im Memento Waltz -Lager?

Marco: Ja, ich bin auch Mitglied bei Negacy, die sich vorher Red Warlock nannten. Ehrlich gesagt wäre jedes Projekt der drei anderen Jungs hoch interessant. Aber sie bringen sich einfach zu hundert Prozent bei Memento Waltz ein, so dass kein Raum für weitere Projekte bleibt.

DarkScene: Meine letzte Frage richtet sich auf die Zukunft: Was plant ihr für 2016 und wann dürfen wir ein neues Album erwarten?

Gabriele: Wir werden uns erst einmal an den aktuellen Veröffentlichungen erfreuen, bevor wir etwas Neues aufnehmen. Natürlich arbeiten wir permanent an neuen Songs. Auf unserer Homepage www.mentowaltz.com und über unsere Facebookseite könnt ihr euch auf dem Laufenden halten.

DarkScene: Das werden wir mit Sicherheit, denn von dieser Band ist noch einiges zu erwarten. Und in der Zwischenzeit tanzen wir den MEMENTO WALTZ!

www.mementowaltz.com

Memento Waltz @ Facebook



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19.03.2016: Division By Zero (Review)
19.03.2016: Antithesis of Time (Review)
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