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Watain - Watain Interview mit Erik Danielsson.
Scroll down for the english version of the interview!
Im Zuge einer beindruckenden Watain Show in der Kulturfabrik Kufstein (zum Livereview) hatten der Bad Lieutenant und ich die Ehre, Mastermind Erik Danielsson zu einem ausführlichen Interview bitten zu dürfen. DarkScene: Erik, danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten. Euer letztes Album "The Wild Hunt"(zum Review) gehörte zu den besten Releases von 2013, hat gute bis sehr gute Kritiken bekommen und war auch auf internationaler Ebene ein Erfolg. Da wir gerade von Erfolg sprechen, wie würdest Du Erfolg definieren (Albumverkäufe, Größe des Publikums, Anzahl der Leute, die Euch auf musikalischer und spiritueller Ebene verstehen)? Würdest Du Watain, Euer letztes Album sowie Dich selber als Person als erfolgreich bezeichnen? Erik Danielsson: Wenn man im Wörterbuch "Erfolg" nachschlägt, kann man die dort zu findende Definition sicherlich auf uns anwenden. Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass mir das nicht sonderlich viel bedeutet. Ich sehe das Leben als Chance, wichtige Dinge zu tun! Mit Watain gibt es viele Momente, in denen das Leben mehr wird als der tägliche Kampf gegen den Alltag, wie es eben für die meisten Leute der Fall ist. Unser Werk mit Watain baut auf einer Beziehung zu etwas auf, was nicht unbedingt etwas Menschliches sein muss. Bei Watain dreht sich alles um eine Verbindung zu einer höheren Macht. Dieser Moment, wenn diese Verbindung spürbar wird – zB beim Songs schreiben - ist ein sehr direkter Weg um mit Dingen zu kommunizieren, die größer und höher sind als wir selbst. Um genau diese Momente dreht sich alles! Erfolg ist für mich, wenn das Leben dadurch interessant und spannend wird! Erfolg wie die Mehrheit der Leute ihn versteht, also ob man viel Geld verdient oder nicht, oder ob man viele Alben verkauft oder nicht ist für mich das Gleiche wie für jemanden, der eine Tankstelle betreibt und viele Autos vorbeikommen, um aufzutanken. Natürlich, es ist toll, wenn das Ganze auch wirtschaftlich funktioniert. Ich muss beispielsweise nicht mehr einem normalen Job nachgehen wie noch vor zehn Jahren – das ist großartig, aber materialistische Dinge sind mir generell nicht so wichtig. Geld bedeutet mir nicht besonders viel, zumindest ist es nicht das, wonach ich mit Watain strebe. Die Band ist mehr was Spirituelles für mich. DarkScene: Ist es Dir wichtig wie viele Leute heute zur Show kommen? Macht es für Dich einen Unterschied ob sich 50 oder 500 Leute vor der Bühne befinden? Oder allgemein gefragt: Würde es Eure Integrität untergraben, wenn plötzlich tausende Leute zu Eurer Show kommen würden? Erik Danielsson: Natürlich ist es wichtig, wie viele Leute zu einem Konzert kommen! Je mehr Leute bereit dazu sind, ihre Herzen und Wahrnehmung zu öffnen, desto intensiver wird das Erlebnis an sich. Das ist natürlich eine positive Seite des Erfolgs – plötzlich stehen da mehr junge, hungrige und begierige Leute – das steigert natürlich die Wichtigkeit unseres Schaffens. DarkScene: Okay, wir nehmen dann mal an, dass Du auch mit der Art und Weise von Ghost etwas anfangen kannst, oder? Sie verkörpern ihre Musik und ihren Style ebenfalls in einer satanistischen Weise, allerdings doch auch mit einer ordentlichen Portion "Pop", wodurch immer mehr und mehr Leute auf sie aufmerksam werden. Sie unterwandern quasi auf subversive Art den Mainstream – gefällt Dir diese Herangehensweise? Erik Danielsson: Ich kann mit dieser Art und Weise genauso viel anfangen wie auch mit den Beatles oder den Rolling Stones. Ich meine Ghost verwenden genauso wie Stephen King oder jeder andere Horrorfilm-Produzent diese Stilmittel, um Leute zu fesseln. Und die Leute hat so was schon immer fasziniert! Am Ende des Tages ist es aber wichtig ganz klar zu unterscheiden. Ghost ist eine Inszenierung, Watain ist viel ernsthafter und tiefgründiger und baut auf einer Ideologie auf. DarkScene: Wie denkst Du über Fans, denen lediglich Eure Musik gefällt? Erik Danielsson: Seien wir uns doch ehrlich: 90% der Leute, die zu unseren Konzerten kommen, setzen sich doch nicht mit unserem spirituellen Konzept auseinander. Aber lass mich einen Vergleich anstellen: angenommen, ich bereite jemandem einen tollen Cocktail mit wirklich feinen Zutaten zu und ich mische einen Tropfen Blut rein – der/diejenige wird diesen Tropfen womöglich gar nicht wahrnehmen, aber er ist da und die Eigenschaften von diesem Tropfen Blut werden den Drink durchziehen, obwohl er immer noch gut schmeckt. DarkScene: Also geht es um den Kern der Sache? Erik Danielsson: Ja, absolut! Bei Watain gehört alles zusammen. Jedes noch so kleine Detail ist durchdacht und ist relevant. Wir tun was wir tun und ob die Leute dafür bereit sind, es verstehen oder in sich aufnehmen, das bleibt ihnen selbst überlassen. Ich würde nicht mal behaupten, dass es frustrierend ist, wenn die Mehrheit unseres Publikums nicht in jeglicher Hinsicht mit uns übereinstimmt. Ich denke, es ist absolut natürlich – wir machen sehr viele Dinge anders und nicht jeder ist dafür gemacht, diese zu verstehen. DarkScene: Glaubst Du, dass Ihr als Band bereits zur Quintessenz des Black Metals vorgestoßen seid oder betrachtet Ihr Eure "Karriere" als unendliche Reise oder Suche? Könnte es in Zukunft einen Moment geben, wenn Ihr denkt, dass Ihr alles gesagt habt und es von da an nicht mehr intensiver oder tiefer geht? Erik Danielsson: Mir gefällt die Idee von tiefen Tälern, die gewissenhaft erforscht werden wollen. Ich glaube jedoch, dass wir niemals deren Sohle erreichen werden – es geht immer noch tiefer und tiefer. Der menschliche Intellekt und Verstand sind ursprünglich sehr schmal und limitiert – bis man diese öffnet und umfangreicheren und ewigeren Dingen zugänglich macht. Ich sehe Watain in diesem Sinne sehr wohl als ewige Reise. Allerdings muss man auch bedenken, dass das Schreiben von Musik auch eine direkte Leidenschaft für die Musik voraussetzt und das ist etwas anderes als einer spirituellen Eingebung zu folgen. Die Liebe zur Musik und der Hang zur Kreativität ist die eine, das Spirituelle hingegen die andere und viel tiefgründigere Seite. Ich bin überzeugt, dass meine spirituelle Reise immer voranschreiten wird. Ob man das auch von der musikalischen Kreativität behaupten kann, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Viele hat die Kreativität und Leidenschaft irgendwann verlassen. Ich jedenfalls fühle mich im Moment so inspiriert wie nie zuvor. DarkScene: Könntest Du Dir vorstellen, Eure doch komplexe und mächtige Musik in reduziertem Rahmen, beispielsweise "unplugged", aufzuführen? Würde Euer Werk auch als Kammermusik funktionieren? Wäre so etwas eine Herausforderung, die Euch reizen könnte? Erik Danielsson: Eine der Grundideen von WATAIN ist Unabhängigkeit und Freiheit. Mit diesem Konzept im Kopf ist es für uns wichtig, dass wir neuen Ausdrucksweisen gegenüber immer aufgeschlossen sind. Metal-Musik diente bis jetzt aber immer als perfekte Plattform, um uns ausdrücken zu können. Wichtig ist uns die spürbare Kraft der Musik, nicht das Genre an sich. Unser Song "They Rode On" vom "The Wild Hunt" Album ist ein gutes Beispiel. Wir haben uns bei diesem Song von allen Fesseln des Genre-Denkens befreit und uns nur auf die Atmosphäre konzentriert. DarkScene: Weil Du gerade "They Rode On" erwähnst hast: Was sagst Du dazu, wenn Dir Fans, Label Manages etc. aufgrund solcher Songs (unter anderem auch mit dem Titelsong "The Wild Hunt") den Ausverkauf von Black Metal vorwerfen? Ist es für Dich wichtig, Erwartungshaltungen zu erfüllen? Erik Danielsson: Die einzigen, denen wir uns gegenüber rechtfertigen müssen, sind wir selbst! Natürlich wird man leichter frustriert und es erschwert einiges, wenn Leute Entwicklungen nicht nachvollziehen können. Aber man muss sich davon lösen können! Man gibt zu viel von sich selber auf, wenn man immer nur daran denkt, was andere von deiner Arbeit halten könnten. Es wird dann alles schnell langweilig und vorhersehbar. Mir gefällt die Vorstellung, dass ich ein freier Künstler bin, der außerordentliche Dinge machen kann! DarkScene: Bist Du eigentlich während eines Konzerts in einem trance-ähnlichen Zustand und kommunizierst mit dunklen Mächten? Oder interagierst Du auch mit deinen Bandmitgliedern und dem Publikum? Wie wichtig ist das Publikum während einer Show? Erik Danielsson: Das Publikum ist natürlich nicht unwichtig! Interessant wird es, wenn wir irgendeine Reaktion hervorrufen: wenn sich jemand beispielsweise die Pulsadern aufschneidet, wie ein Irrer headbangt oder sich in einen ähnlichen Zustand wie wir auf der Bühne begibt. Es beeindruckt und beeinflusst mich nicht, wenn Leute ruhig dastehen, weder positiv noch negativ! Im Grunde geht es eben immer nur um die Reaktion: wenn sich wer übergibt, zu schreien beginnt oder komplett durchdreht – darum geht es! Das Watain Publikum ist aber generell eher ruhig und still. Die meisten wollen einfach beobachten, was auf der Bühne passiert. Viele tun sich auch einfach schwer zu begreifen, was da vor sich geht. Sie sehen aber auf der Bühne auch etwas, das vielleicht etwas überwältigender und authentischer ist als alles, was sie so bei anderen Extrem-Metal Shows sehen. Jedenfalls fühlt es sich aber so an, als hätten sie eine ordentliche Portion Respekt vor dem, was wir tun – und das gefällt mir! DarkScene: Wie soll eigentlich in Deinen Augen ein idealer Watain -Fan / Watain -Verehrer aussehen? Erik Danielsson: Hmm, gute Frage, allerdings habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Natürlich ist es immer einfacher Leute beispielsweise vor oder nach der Show zu treffen, wenn sie möglichst viel mit uns gemeinsam haben. Wir mögen Leute, die sind wie wir - gesetzlose Grenzgänger: starke Persönlichkeiten, die wissen, was sie wollen, für einander einstehen, mit einem Lodern in den Augen! Aber generell: solange Leute kommen, die der Band Respekt und Bewunderung entgegenbringen, soll es mir recht sein: egal ob Oma oder Metal-Fan! DarkScene: Sehr Ihr Euch eigentlich wie ein Wolfsrudel – eine Einheit gegen den Rest der Welt? Oder könntest Du Dir auch vorstellen, ein Solo-Ding zu machen? Du hast neulich bemerkt, dass Du die Band The Swans magst? Was wäre zum Beispiel, wenn Michael Gira von The Swans Dich frägt, ob Du mit ihm ein Nebenprojekt starten möchtest? Wäre so etwas vorstellbar oder wäre es eine Entscheidung gegen Watain ? Erik Danielsson: Ach, wir kennen uns schon so lange und wir haben eine sehr sehr starke Verbindung untereinander. Wenn jemand von uns ein Soloprojekt machen möchte, würden die anderen es verstehen und auch respektieren. Wir hatten diese Situation ja auch schon: Ich habe ja mal Bass bei Dissection gespielt. Ab und wann machen wir auch Sachen neben der Band. Ich denke, dass das auch in Ordnung und gut ist, solange dabei wieder etwas zurück in Watain fließt, was Watain letztendlich nur noch stärker macht. Ich würde aber niemals etwas machen, was gegen Watain's eigene Ideale wäre. Watain selber ist aber so stark, nichts könnte diese Band je zu Fall bringen. DarkScene: Inspirieren Dich eigentlich auch andere Kunstformen wie Literatur, Filme oder sogar TV-Serien? Wenn ja, welche? Du hast schon mal den Schriftsteller Cormac McCarthy als Referenz erwähnt, kannst Du uns dazu was sagen? Erik Danielsson: Ich habe in den letzten 12 Jahren kein TV-Gerät besessen – ehrlich! Deshalb kann ich zu Filmen und TV-Serien gar nicht viel sagen. Allgemein werde ich aber nie durch eine Story oder eine einzelne Figur inspiriert, es geht mir immer nur um die Atmosphäre. Mit Watain kreativ zu sein, bedeutet für mich Sachen und Grenzen in mir niederzureißen. Es geht um den Kollaps und um die totale Loslösung von gewohnten, äußeren Einflüssen. Es geht darum, einen bestimmten Platz/Raum zu finden, wo das Chaos regiert, wo es kein richtig und falsch, kein oben und unten gibt. Diesen Raum wollen wir kreieren. Alles, was bei mir selber einen Eindruck hinterlässt, wie zB Cormac McCarthy’s Bücher sauge ich auf und nehme es auf gewisse Art und Weise mit in diesen gesetzlosen Raum. Aber es inspiriert mich niemals in direkter Art und Weise, dass daraus ein einzelner Song resultieren könnte – das passiert einfach nicht! Für mich hängt Kreativität eben mit diesem innerlichen Einreißen und Zerstören zusammen. DarkScene: Also schaust Du nie TV! Liest Du Tageszeitungen? Erik Danielsson: Nein, ich schaue weder fern, noch lese ich Zeitungen! Ich vertraue anderen, die werden mir schon erzählen, wenn was wichtiges passiert. Ich halte mich bei ein paar Dingen am Laufenden, aber die allgemeinen Probleme der Welt und alles worüber Zeitungen schreiben, das hat mit meiner Realität sehr wenig zu tun. Ich sehe mich da ziemlich isoliert von dieser Welt und ich genieße diese Abgeschiedenheit, denn ich sehe wie andere daran zugrunde gehen. Für mich ist es eindeutig, dass Zeitungen und TV Stationen ihre eigene Wahrheit kreieren, sie überlegen genau was sie schreiben/senden und was nicht. Ich mache da aber nicht mit – ich habe einen anderen Weg gewählt! DarkScene: Vielleicht ist genau das der Grund, warum Eure Musik so zeitlos ist? Unserer Ansicht nach kann man Eure Musik auch in 20 Jahren noch hören und sie ist gleich relevant wie heute. Jeder kennt das wohl: es gibt zahlreiche Platten, die zwar immer noch Spaß machen, die aber einfach schlecht gealtert sind. Oft liegt es daran, dass diese einen bestimmten Zeitgeist reflektiert haben, der mittlerweile als überholt angesehen wird. Erik Danielsson: Das ist ein nettes Kompliment, vielen Dank! Ich selber bin ja auch eine eher nostalgische Person. 90% der Musik, die ich privat höre, wurde vor 1993 veröffentlicht. Watain wurde auch ganz offensichtlich mehr von den 80er- als von den 90er-Jahren beeinflusst. Die 80er werden immer das goldene Jahrzehnt des Black Metal sein! DarkScene: Wenn Du Dir den momentanen Zustand der Welt und Gesellschaft ansiehst, könnte man dann sagen, dass Watain's Verehrung der "bösen" und dunklen Seite ein Spiegelbild der menschlichen Grausamkeit und der brutalen Geschichte der Menschheit ist? Erik Danielsson: Nein!!! Watain ist ein Rückzug aus dieser Realität. Wir leben in unserer eigenen Welt, die wir uns aufgebaut haben und die nichts mit dieser Welt da draußen gemeinsam hat. Viele Leute fragen immer, wie wir es geschafft haben, uns als Band solange gemeinsam zu behaupten. Es ist wunderbar in einer erfolgreichen Band zu spielen und Musik zu machen, aber der Hauptgrund warum Watain überhaupt existiert, ist unser unbändiges Verlangen dieser Welt den Rücken zu kehren und unser eigenes Universum zu schaffen. In diesem haben wir unseren eigenen Pantheon, unseren Tempel und unsere eigenen Gesetze – das ist alles, was wir brauchen. Ich liebe beispielsweise Punk, bereits seit jungen Jahren. Vor allem das radikale In-Fragestellen des Status Quo. Watain ist aber losgelöst von sozialen Werten sowie ethischen und moralischen Vorstellungen. Es ist einfach was anderes! DarkScene: Lass uns noch mehr über musikalische Einflüsse sprechen! Was war Deine erste wegweisende Erfahrung mit Heavy Metal bzw. Rock’n’Roll? Erik Danielsson: Für mich war es Metallica! Metallica hatten einen hochgradigen Einfluss in meinem Leben. Generell war es immer die Musik, die bei mir im Mittelpunkt meiner Interessen stand. Als ich neun oder zehn Jahre alt war, saß ich immer zu Hause bei meinem Kassettenrekorder und hörte The Beatles und die Stones. Als ich dann in der Schule war, bekam ich irgendwann 1993 die "And Justice For All" Kassette in die Hände und ein Jahr später konnte ich Metallica dann live sehen und das war meine erste große Heavy Metal Show und es veränderte alles! Ich war so tief beeindruckt von dem Ereignis, dass 30.000 Leute zur gleichen Zeit an den gleichen Ort kommen, um einem Ereignis beizuwohnen, das sich wie eine Abscheulichkeit anfühlte. Es war als ob alle Horror-Filme, die ich bisher gesehen habe, auf einen Schlag auf einer Bühne abliefen. Es klang als etwas, das ich vorher noch nie gehört habe – ich zehre immer noch von dieser Erfahrung! Und in dem Moment habe ich mir geschworen, dass ich solchen Erfahrungen bis an mein Lebensende widerfahren möchte. Es ist nach wie vorher eines meiner intensivsten Erlebnisse, wenn sich das Leben plötzlich dahingehend verändert, dass man sich in einen höheren Zustand der eigenen Existenz begibt und sich dadurch alles verändert: Dinge wie Gewalt, Grausamkeit, Chaos und Aggression, aber auch Leidenschaft rücken plötzlich ins Zentrum der Aufmerksamkeit – und sie übermannen dich schlichtweg. Das ist etwas wirklich Wundervolles! DarkScene: Gab es eigentlich einen speziellen Moment, in dem Du realisiert hast, dass Du eine spezielle Begabung hinsichtlich der eben beschriebenen Dinge hast? Dass Du Leute mit dieser Fähigkeit anstecken kannst oder einige dazu bringen kannst, Dir zuzuhören? Erik Danielsson: Hmm, dazu habe ich gespaltene Gefühle. Einerseits fühle ich mich gar nicht so wohl, dass Leute mir allzu sehr zuhören – so selbstbewusst war ich eigentlich gar nie. Andererseits ist Watain natürlich eine Band, die Leute ermutigt, nach Dingen zu suchen, die sie sonst nicht suchen würden und auch Dinge in Frage zu stellen. Ich habe aber auch immer versucht klar zu machen, dass Watain niemals als Antwort auf irgendwas verstanden werden soll. Am ehesten ist Watain ein wegweisendes Licht in eine bestimmte Richtung oder die entscheidende Fragestellung im richtigen Moment, aber niemals eine Antwort. Am besten gefällt mir, wenn Leute eine Reaktion auf uns zeigen – egal ob positiv oder negativ, egal ob heftig oder zahm – das ist das einzige, was zählt für mich. Ich denke, das haben wir ganz gut hin bekommen! Watain ist definitiv eine Band, über die die Leute eine klare und ausgeprägte Meinung haben und ich sehe das als Bestätigung! Radikale Ideen müssen immer das gewisse Element der Provokation innehaben, um ehrliche und wahrhaftige Reaktionen zu erzeugen! DarkScene: Macht es Dich stolz, wenn Du junge Leute mit Watain T-Shirts auf der Straße siehst oder hast Du dem gegenüber auch ambivalente Gefühle? Erik Danielsson: Nein, ich habe keine ambivalenten Gefühle wenn ich Leute unser Merchandising tragen sehe – ich würde es aber auch nicht als Stolz bezeichnen. Merch ist auf jeden Fall wichtig und es ist weitaus mehr als eine reine Einnahmequelle! Wir beschäftigen uns sehr viel mit unserem Merch. Ich beispielsweise designe alles, unser Drummer bringt auch regelmäßig Ideen ein und wir machen wirklich alles selbst. Wenn ich jemanden mit einem Watain -Shirt sehe, ist das durchaus ein gutes Gefühl. DarkScene: Du machst ja auch einige Arbeiten für andere Künstler. Zuletzt hast Du für The Oath das Logo gestaltet. Siehst Du so etwas als Auftragsarbeiten, mit denen Du Geld verdienst um zu leben oder Watain -Produktion realisieren zu können oder wählst Du diese Künstler gewissenhaft aus? Handelt es sich hier um Freunde, Label-Kollegen oder gar um Leute mit demselben spirituellen Hintergrund? Erik Danielsson: Diese Arbeiten mache ich nur für Leute, die ich respektiere und mit denen ich gewisse Sachen gemeinsam habe – wo ich das gute Gefühl habe, dass ich wirklich was beisteuern kann. Vor fünf Jahren war ich mit Design-Arbeiten wirklich sehr beschäftigt und es machte mir großen Spaß! Aber es ist nicht immer so. Zu dieser Zeit habe ich Sachen für einige meiner Lieblingsbands wie zum Beispiel Dissection oder sogar richtig große, etablierte Bands wie Venom gemacht. Im Moment bin ich aber so sehr auf Watain fokussiert, da fehlt mir einfach die Zeit für Dinge dieser Art. Das letzte, was ich gemacht habe, war das Artwork der letzten In Solitude Platte. ("Sister", 2013). DarkScene: Weil wir gerade von Artwork und Design sprechen: die Ästhetik Eurer Live-DVD "Opus Diaboli" ist wirklich umwerfend. Vor allem die Zwischensequenzen mit dem "Black Mass"-Ritual und die dazugehörigen Interviews lassen die Live-Show um ein vielfaches intensiver wirken. Wer oder was steckt eigentlich hinter diesem Konzept und wie habt ihr den Art-Director "Johan Bååth" (der sich auch für das "Outlaw" Video verantwortlich zeigt) für diese Sache ausgewählt? Erik Danielsson: Johan Bååth wurde mit der Zeit ein enger Freund der Band. Man hat uns damals angeboten mit ihm zu arbeiten. Davor hat er ein paar Sachen für The Hellacopters gemacht. Nach ein paar Meetings war die Sache klar und er hat sich sehr enthusiastisch gezeigt mit uns zu arbeiten. Wir haben auch einige Gemeinsamkeiten, was zum Beispiel Ambition und Leidenschaft angeht. Aber wir haben ihn deswegen trotzdem nie alleine gelassen und haben jeden Schritt verfolgt. Gemeinsam haben wir sehr hart an dieser Produktion gearbeitet, deshalb freut es mich, wenn das Ergebnis die Leute überzeugt. Für die erste DVD ist das Ergebnis wirklich gelungen, ich habe aber schon so einige Ideen für den zweiten Teil, auf den ich mich schon freue. Es gibt da noch einige Themen, mit denen wir noch nicht ganz durch sind. DarkScene: Da Ihr soviel in Eigenregie selber macht, ist es sehr schwer für Euch, Euch zurückzunehmen und Euch einer externen Person, zum Beispiel einem Produzenten anzuvertrauen, der dann Einfluss nehmen könnte? Oder behält Ihr wirklich immer den Überblick über alles? Erik Danielsson: Nein, wir haben uns noch nie zurückgenommen! Es ist nicht leicht das zu beantworten, aber nochmals: eines der Grundfeste von Watain ist die Tatsache, dass wir alles selber von Anfang an aufgebaut haben und alles, was Du siehst, kommt direkt von uns, jede einzelne Idee! Das ist wichtig für unser Gefühl der Unabhängigkeit und Freiheit, außerdem verstärkt es den Zusammenhalt innerhalb der Band und trägt wesentlich zur kreativen Dynamik bei. Je länger wir als Band existieren, desto mehr werden uns diese Werte bewusst und desto weniger lassen wir jemanden in unser Territorium. DarkScene: Kannst Du unseren Lesern eine aktuelle Metal-Veröffentlichung empfehlen, die Dich besonders beeindruckt hat? Oder vielleicht sogar etwas außerhalb des Metal-Welt? Erik Danielsson: Dazu fällt mir ein, dass ich gemeinsam mit den beiden Jungs von In Solitude (Die Åhman Brüder) vor einem Jahr ein ganz kleines Label gegründet habe und wir gerade unsere erste 7inch rausgebracht haben: ein Release von Anna Norberg. Sie hat übrigens auf "They Rode On" die weibliche Stimme sowie auch auf der In Solitude Platte gesungen. Es handelt sich hier um zwei Songs, die sie selber geschrieben und aufgenommen hat und diese beiden Songs gehören mit zum Feinsten, was ich je gehört habe. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, das Label zu gründen und diese Songs zu veröffentlichen. In der Zwischenzeit ist noch so einiges in Planung. DarkScene: Also ist Euer Label so ein richtiges DIY-Ding? Erik Danielsson: Ja, absolut. Ihr würdet es mir nicht glauben, wenn ich es nicht sagen würde, aber wir sitzen tatsächlich an einem Tisch und verpacken jede einzelne Single. Wir haben insgesamt aber nur 200 Stück gepresst und wir verkaufen das Teil bei Konzerten und nehmen ein paar ins Pub mit und drehen sie ein paar Alkoholikern an, haha. Unser Vertriebssystem ist noch etwas ausbaufähig, aber ich kann diese 7inch wirklich jedem ans Herz legen. Leider weiß ich noch nicht, wie Leute, die Interesse an der Platte haben, diese auch kaufen können, denn im Moment liegt ein Großteil daheim in unserem Keller, aber es wird irgendwann sicher möglich sein. Hmmm, was könnte ich noch so empfehlen? Ja, da gibt es dieses Album einer spanischen Band namens Teitan Blood, das kürzlich erst rausgekommen ist. Es ist ein wirklich gutes Album, mit dem ich mich noch weiter beschäftigen will. DarkScene: Kommen wir zur heutigen Show zurück. Wir haben schon einige Gigs in der KuFa gesehen und fragen uns, ob Ihr heute Kompromisse wegen Eurer Bühnenshow eingehen müsst? Wenn man Eure Live-DVD "Opus Diaboli" ansieht, muss man doch bezweifeln, dass heute Abend eine derartige Show möglich sein wird, oder? Erik Danielsson: Auf dieser Tour haben wir ein anderes Setup. Und das heutige Venue erlaubt eigentlich eh nahezu alles. Die Decke ist ein bisschen zu niedrig, deshalb können wir nicht alle unsere Pyros auffahren, das war’s aber auch schon. Viele Kompromisse sind also heute nicht nötig. Man darf auch nicht vergessen, dass "Opus Diaboli" in einer speziell ausgewählten Location gefilmt wurde, in welcher wir von Anfang sicher sein konnten, dass wir alles Erdenkliche machen können. Das kann mit einer Tour gar nicht vergleichen. Auf Tour muss man flexibel sein und in der Lage sein, die Produktion jeden Tag an die örtlichen Gegebenheiten anpassen zu können. DarkScene: Habt Ihr einen Tour- oder Produktionsmanager, der vor Ort entscheidet, was showtechnisch möglich ist oder nicht? Wer entscheidet bei Euch letztendlich? Erik Danielsson: Wir selber entscheiden! Wir sind bei der Produktion von Anfang an dabei und entscheiden im Team. Jeder in der Band baut am Showtag das Bühnenbild mit auf – das ist mir wichtig. Wenn ich auf der Bühne bin, möchte ich all das ansehen und mit gutem Gewissen behaupten können, dass wir das alles selber gestaltet haben – das ist ein wahrhaftig gutes Gefühl! DarkScene: Erik, vielen Dank für Deine Zeit und die interessanten Antworten! Wir freuen uns schon sehr auf eine 100%ige, authentische Watain Show heute Abend! Erik Danielsson: Thank you! English version of the interview: DarkScene: Erik, thank you very much for your time to answer a few questions. We have requested an interview because your last album "The Wild Hunt" was one of the best releases of 2013, got great reviews and was very successful. Speaking of success, how do you define success in general (record sales, size of audience, number of people understanding your attitude…)? Would you consider Watain, your latest album "The Wild Hunt" and yourself as a person as being successful? Erik Danielsson: I suppose when you look up the word "success" in the dictionary, the definition of the word can somehow relate to where we are at this point with our band. But at the same time, honestly, it is something that is of very little concern to me. I see life as a chance to do very important things and there are moments with Watain, many moments, when life becomes important, you know, when it becomes something more than the human struggle what it is for most people. Our work with Watain is very much based upon a connection with something that is not necessarily human in itself, you know. Watain is about a connection with a higher form of power. The moment when that connection becomes most obvious - for example when writing songs - is a very direct way to communicate with things that are greater than my own self. When life becomes interesting and important that’s really the only thing that I personally consider a success. I mean success in general whether you’re making money or whether or not you’re selling a lot of albums that’s the same thing as a guy who starts up a gas station somewhere and a lot of cars come to fill up... I mean, sure, that’s great and it works and I don’t have to go to a normal job like ten years back – which is great but I’m not so personally attached to materialistic things. I don’t love money so much. You know, it’s not something I dwell in living. Watain is more a spiritual thing for me. DarkScene: Is it important for you when you go on stage to see 50 or 500 hundred people in front of the stage today? Or in general: would it corrupt your sense of integrity to see thousands and thousands of people coming to your shows? Erik Danielsson: Of course, it is important. I always value external support. The more people open up their hearts at concerts the more interesting and the more powerful the experience itself becomes, absolutely! That is of course one good thing about success as we spoke about, you know. There are suddenly more people, hungry people, young and eager people – that of course adds to the whole importance of things. DarkScene: So I guess you would also appreciate the way Ghost do their music and their style in a satanic but almost pop-sounding kind of way and drag more and more people into this – with a kind of subversive type of way to undermine the mainstream culture. Can you somehow connect with that approach? Erik Danielsson: I can connect with that as much as I can connect with The Beatles or The Rolling Stones. I mean, Ghost, yes, like Stephen King or any horror movie director or whoever, they use these kinds of things to attract people. These things always interest people since they turned up in popular culture. That’s always been a very fascinating subject for a lot of people but I think it’s very important on the line whilst Ghost are like a gimmick or sort of theatre, Watain in comparison is something much more severe and much more based upon those actual things. It is very important to draw a clear line to acts like Ghost. DarkScene: How do you feel about people who only like the sound of your music? People who just consume or pick the music out of the whole Watain concept? Is it somehow okay for you? Erik Danielsson: I mean – let’s face it. 90% of people who come to our concerts do not necessarily relate to the spiritual concept of Watain. But I see it like this: if I prepare someone a cocktail with some really fine ingredients that tastes really well and I add one drop of blood into it – the person might not notice it but the blood will be there and the characteristics of the blood will permeate the entire drink, you know, and it still might taste very well. DarkScene: So, it’s a matter of the essence? Erik Danielsson: Yes, absolutely. Everything is connected in Watain: every little piece and every little detail is thought through and has relevance. We do what we do and whether or not people are ready or capable to take that in is very much up to them. I wouldn’t say that it is a frustrating thing that the majority of our audiences do not necessarily relate to every aspect. I think it’s quite natural because the things that we talk about are quite different. And there are things that are not meant to be understood by everyone. DarkScene: Do you think that you have already reached the ultimate essence of black metal or is your career more like a never-ending search, could there be a time when you say, ok, it can`t get any deeper than this? Erik Danielsson: I think I can very much relate to the idea of a depth that has to be penetrated and explored thoroughly. I think we will never really reach the bottoms of the depths we are exploring – you can always go deeper and deeper. The human intellect and the human mind are quite narrow at first until you open them up to things that are eternal and incomprehensible. I definitely see Watain as an eternal journey in that sense but on the other hand one has to take into consideration that writing music also demands a direct passion for music and that’s a different thing from pursuing a spiritual path. The love of music and the love of creativity is on one hand while the spiritual journey is of a much more profound nature. With that being said I think while my spiritual journey downwards and will always come one can never tell whether the passion that I still feel very strongly about music is something that is necessarily everlasting. The loss of passion has happened to a lot of people on their way... I myself feel more inspired now than ever. It’s very hard to say but the spiritual journey is ever ongoing in this life and further on. DarkScene: Could you imagine performing your music in a reduced, almost unplugged kind of way? Would your music for example work in a chamber music arrangement? Would that be a challenge for you as a band? Would a setup like this transfer the message/attitude of your band and lyrics? Erik Danielsson: One of the cornerstone-ideas of Watain that we always focused very much on has been the concept of independence, the concept of freedom. With that in mind it’s very important to always be open to new ways of expression. Metal has always served as a perfect platform for us to express things we want to express. It’s the power that comes through our music that is important, not the actual genre of music itself. With that being said we are definitely open for many different ways of expressions. Our song "They Rode On" from "The Wild Hunt" album is a good example of us being liberated from any form of musical genres. We are only focusing on atmosphere and what we feel we need to express. DarkScene: As you mentioned "They Rode On". With songs like this or the title-song of "The Wild Hunt" - do you care if people (fans, label managers, etc) argue that you leave the borders of black metal? Is it important for you to stay in the genre and fulfil expectations or do you feel comfortable as long as it stays part of your own integrity? Erik Danielsson: The only ones we ever had to answer to have always been ourselves - the band. It is very important, especially for me myself, it’s very easy to get caught up in being aggravated and frustrated when people are not necessarily able to relate towards what you do. I think at some point you have to let all that go because if you get caught up too much in the perception that other people might have of you or other people’s understanding of your work, things get quite boring and predictable. I like to think that I’m a free artist able to do exceptional things. DarkScene: During the concert, are you in some sort of trance where you only interact with the dark spirits and everything around? Do you interact mainly with your band colleagues or with the audience? How important is the audience really? Erik Danielsson: I think the importance of the audience is like this: whenever there is something going on in the audience that resonates with what we are doing on stage, for example if someone decides to cut up his wrists or banging his head frantically or just get into that same kind of state that we are in on stage, then it becomes important. If people are standing still, if people are silent and just looking, it doesn’t really affect me at all – neither positive or negative. It’s the reaction we’re after. If they vomit, start to cry or go completely “bananas”– it’s the reaction that’s important, not the non-reaction. WATAIN audience in general is quiet and silent. Most people just want to take in what’s going on on stage. I think it’s about people having a bit of a hard time being able to honestly relate to what we do. I think what people see on stage is perhaps a little bit more honest & genuine than what they see on other extreme metal concerts. Therefore it might be hard for them to go with it. It feels they have a lot of respect for what we do which I think is a good thing. DarkScene: How would you describe an ideal Watain-Fan/Worshipper? Erik Danielsson: That’s a good question, however I don’t have terms for that. Of course, when you meet people before or after a show it’s always easier when you feel you can relate to them directly. For us it’s easier to meet people who are more like us – like outlaws: strong people who stand up for themselves with fire in their eyes. In general: if people come and show appreciation for the band, I don’t care if it’s a grandmother or a metal fan and I appreciate it, of course. DarkScene: Do you consider yourselves a pack of wolves or a union who stand up against the world? Would you ever consider a kind of solo project/solo effort? You recently mentioned in an interview that you like the band Swans. What if for example Michael Gira of The Swans asks you to do a side project, would you turn him down? Would that corrupt your bond between the band members? Erik Danielsson: I mean we know each other for so long. We have established such a strong connection between us. If someone of us makes the kind of decision to make a solo effort, the other would respect und understand it, absolutely. In fact we had this situation already. I played bass for Dissection a while. Every now and then we do stuff on the side of the band. I think it’s good as long as it puts something back into the band in the end which gives Watain more strength. I would not do something that would oppose Watain’s own ideas. Watain itself is so established and so connected within itself nothing can really bring that down. DarkScene: Besides music, do you get any inspiration from other art forms like literature, movies or even TV series, if so, could you name some? (You once quoted the writer Cormac McCarthy as a reference) Erik Danielsson: I haven’t owned a TV in 12 years, honestly! Therefore I don’t really have much to say about that. I think it’s like this with inspiration: what I am inspired by is not a story in itself or a character in itself, it’s the atmosphere. For me, creating things with Watain has to be about breaking things and destroying everything in yourself. It’s about a collapse, liberation away from external ideas. It’s about a place where chaos reigns, where there is no wrong or right, no up or down. That’s the space we create. Everything that makes a strong impression on me such as Cormac McCarthy’s books, of course I take that in, I take it very deeply and I probably bring it with me to this lawless space but it’s never a case of me directly being inspired, having a direct channel from a book into a song – that never happens. Creativity is to me very connected with the tearing down of everything and complete destruction. DarkScene: So you don’t watch TV news! Do you read newspapers? Erik Danielsson: No, I never watch TV or read newspapers. I trust other people to tell me if something important is going on. But I’ll keep myself updated on a few things but the concerns of the world in general and whatever the newspapers write about have often very little to do with the reality that I live in. I see myself quite alienated from the world as such. I find this very liberating because I see how it eats up people around me. It’s very obvious to me that newspapers and news stations are very aware what they choose to show or write. I refuse to be a part of that – I’ve chosen another way. DarkScene: Maybe that’s the reason why we consider your art & music “timeless” as it isn’t an immediate response to daily life and daily news. In our point of view your music can be listened to in 20 years time and still be relevant as today. There are a lot of records that we enjoy to listen to but they didn’t really stand the test of time and you clearly have the impression that those records come from a different time and were a reflection of state of the world in this particular time. Erik Danielsson: That’s a very nice compliment – thank you. I myself am a very nostalgic person. 90% of music I listen to was realised before 1993. And I think Watain has always been openly influenced and inspired by the 80s rather than the 90s. For me this era will always be the golden years of Black Metal. DarkScene: When you look at the poor and miserable state of the world and the society we live in, could Watain`s worship of evil and the dark side be seen as some kind of mirror to mankind’s atrocity and mankind’s brutal history? Erik Danielsson: No! Watain is a withdrawal way of the world. It’s a world that we have built for ourselves that is excluded from whatever our planet has to offer. A lot of people ask what keeps us going for so long and together; it’s great to have a successful band, I enjoy this, it is great to be able to go on tour making music, but first and foremost the idea and the reason why Watain exists is because we have an urge, we have a need to withdraw ourselves away and turn our backs towards this world and create our own. In this world we create our own laws and we have our own pantheon and our own temple and this is everything we need.I love punk music, I really do since the very young age and I love radical questioning of the status quo. I think it’s very important but Watain is very detached from social values or ethics or moral in general. It’s the other side – it’s something else. DarkScene: Let’s talkmore about musical influences. Can you tell us about your first groundbreaking experience with heavy metal/Rock’n’Roll, when did you realise that this particular music is the soundtrack of your life? For us for instance it was AC/DC when we were ten years old. Erik Danielsson: For me it was Metallica. Metallica had a very profound impact on my life. Music has always been a focal point in my entire life. When I was nine or ten years old I remember sitting with my cassette recorder listening to The Beatles and Stones. When I was a kid in school I had the cassette "And Justice For All". I then saw Metallica one year after I first heard them in 1993 and this was my first big heavy metal show and – I mean – it changed everything. I was so baffled by the idea of 30.000 people coming to the same place to watch something that looked and sounded like a fucking abomination. It was like I was looking at every horror movie I ever saw at the same time on a stage. And it sounded like nothing I ever heard and I still thrive on that experience. And I was always very focused on keeping on experience throughout the rest of my life. For me it’s one of the closest things that I’ve come to where life truly becomes altered, when you transcend into a higher state of existence.Your life suddenly becomes important in a completely different way. Other things such as violence and ferocity, chaos and aggression and passion become central. They become everything and they eat you alive. I think that’s a very beautiful thing. DarkScene: Did you have one special moment when you realised that you have a certain gift/ability to convince people/to make people listen to you and understand or share your approach and attitude? Erik Danielsson: I am a bit ambivalent when it comes to that. One hand I’m quite uncomfortable with the idea of other people listening too much to what I say. I have never been totally self-confident. Watain is a band that of course encourages people to search and questioning things around them. And it encourages people to seeking places where they would not perhaps seek otherwise. I always tried to be very clear about that Watain was never meant to be an answer to anything. It is perhaps a guiding light in a direction or an important question that comes to mind but it is not an answer. I am most comfortable with when I see people react in one way or another even it is positive or negative. As far as the relationship with the listener goes, I think the reaction itself whether it is strong or not, that’s what is truly important to me. And that’s something I think we have accomplished. Watain is a band people have quite strong opinions about. I see this as a sign that what we are doing is important. Radical ideas must have this element of provocation of true and honest reactions. DarkScene: Does it make you proud to see (young) people wearing Watain T-shirts or do you have ambivalent feelings towards this as well? Erik Danielsson: I don’t have ambivalent feelings towards people wearing our merchandising but I wouldn’t call it pride either. The merch is important – and it is more than something that brings in money, definitely. We spend a lot of time on our merch. I design everything, our drummer brings ideas and we do everything ourselves. Seeing a random person on the street with a Watain shirt is something I feel good for. DarkScene: You also do design work for other artists. For example you have just recently worked with The Oath and designed their logo. Do you consider this work as just an extra job that brings in money that can be used for further WATAIN productions or do you carefully choose with which band you are willing to work. Are these bands friends, label mates or even people with the same attitude? Erik Danielsson: I do this work for people I do respect and do things I can relate to and where I feel can contribute. Five years ago I was very busy with design work because I was enjoying it so much. But it goes in waves. And at that time I worked for some of my favourite bands of all time like Dissection or even big bands like Venom. It’s a great thing to be able to contribute to this kind of stuff. But now I am so focused on Watain and there is so much going on that I don’t have much time. The latest thing I have done was the design for the last In Solitude LP ("Sister"). DarkScene: Speaking of artwork & design:the aesthetic of the live-DVD "Opus Diaboli" is really stunning, the black mass and interview sections between songs lifts your live show to an even higher level of intensity, who came up with the idea/concept and how did you choose the art director for these interludes? (Johan Bååth, who is also responsible for the "Outlaw" video) Erik Danielsson: Johan Bååth became a friend of the band. We got offered to work with this guy. He had only done some stuff for Hellacopters before. We had a few meetings and he was really interested. He was also very much in the nature of the band – he is a passionate person, so we decided to work with him. But we were the whole time together and he was never really alone. We were always watching over his back and we really worked hard on this project. So I am glad to hear that it comes across this way. So, for the first DVD it was good but I really look forward making part two and I have great ideas for that. There are still many subjects & topics that I don’t think we have done enough with - so far this was more like an introduction and I look forward to go deeper and show more as well. DarkScene: As you do so much on your own (artwork, overall design…), is it hard for you when someone external comes in - like a producer for example. Is it hard for you to step back and let someone else take over and even control things? Or do you see yourself as the mastermind who always has the overview what is going on? Erik Danielsson: No, I never stepped back. It is hard to answer… again: one of the foundations of Watain is the fact that we built this thing from scratch and everything we do comes directly from the band, every single idea. It adds to the feeling of independence, it adds to the brotherhood, to the creative tensions and dynamics. I think it’s extremely important: the longer we exist we keep that and don’t let anyone come into our territory. DarkScene: Can you recommend to our readers one of the latest metal releases you truly love? Or even something outside of the metal world? Erik Danielsson: Actually one year ago I and two guys from In Solitude (The Åhman brothers) founded a label on our own which is a very very small thing and we just released our first 7inch with a female vocalist called Anna Norberg. She sang on They Rode On and on In Solitude’s record. It’s two of her songs she wrote and recorded herself – that’s one of the finest pieces of music I’ve heard in my life, which is pretty much the reason why we decided to form this label and put that out. Now there’s a bunch of other stuff, which is coming up as well. DarkScene: So, this label is a totally DIY-thing? Erik Danielsson: Yes, you wouldn’t believe me if I told you. I mean we sit there on a table and cut and paste each single copy. We only have released a total of 200 copies on vinyl. We sell it at concerts or we take some copies to the pub and sell to like alcoholics. Our distribution channels are little bit awkward at the moment. But that is definitely something I can really recommend. Unfortunately I don’t know how people can get hold of it because it is all sitting in our basement but I’m sure it will possible somehow at some point. Hmm, what else is new that I heard? There’s an album by a Spanish band called Teitan Blood which was just released and I look forward to go deeper and deeper into that album – it is a very good album. DarkScene: Coming back to tonight’s show: We have witnessed a lot of shows in this venue (KuFa) and we were discussing about your live-show beforehand. Is it possible to perform your full show/setup (which can be seen in your live-DVD "Opus Diaboli") - or are you faced with restrictions and compromises? Erik Danielsson: We’re doing a different kind of setup on this tour. This place (KuFa) actually allows pretty much all of it. It is a bit too low for our biggest pyros though. So it’s not a very compromised show tonight. On "Opus Diaboli" – that show was filmed in a very special location and we made sure that we could do anything and double. In a tour scenario you have to kind of adapt everything – the whole production to be able to suit day by day. DarkScene: Do you have tour- or a production manager who decides how to adapt the production day by day and decides what is possible or not? Erik Danielsson: No, we are involved from the start and we have a very close communication in our team. Everyone in the band is always building the stage setup on the day of a show and we feel it is very important for us to do that. When I’m on stage I want to look around and say that I put that up – it’s a good feeling. DarkScene: Erik, thank you very much for your time and your interesting answers. We are looking forward to the show and we are totally convinced to see a 100% genuine and authentic Watain tonight! Erik Danielsson: Thank you! Mehr von Watain
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