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Europe - Die Superstars im Interview...
Europe - Die Superstars im Interview...  
"Echte Superstars" sind Gentlemen. Ganz nach dieser Devise präsentierten sich die sympathischen Schweden von Europe im ausgiebigen Talk vor ihrem Auftritt in der Münchner Olympiahalle am 21.11. dieses Jahres. Aber lest bitte selbst...
Maggo
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(16 Interviews)
For the English version of the interview, please scroll down...

Im Rahmen ihrer gemeinsamen Deutschland-Tour mit Gotthard machten die schwedischen Hardrock-Götter Europe am 21.11. in der Münchner Olympiahalle Station, um ihr großartiges neues Album "Last Look At Eden" vor würdiger Kulisse anständig zu promoten. Fast noch beeindruckender als die wie immer vorzügliche Live-Performance der Superstars war jedoch das freundliche, zuvorkommende und unkomplizierte Verhalten der Millionenseller, für die das Wort "Star-Allüren" nicht auch nur im Entferntesten zu existieren scheint. Während andere Bands dieses Levels Interviews kompromisslos nach 10 oder 15 Minuten vom Management beenden lassen, nehmen sich Drummer Ian Haugland und Keyboarder Mic Michaeli sagenhafte 40 Minuten Zeit, um sich gut gelaunt zu den Fragen des DS-Schreibers zu äußern. Respekt, meine Herren.



DarkScene: Es ist jetzt genau 26 Jahre her, dass Ihr Euer Debütalbum veröffentlicht habt. Euer sensationelles neues Album ("Last Look At Eden" - zum Review…) hat in Eurem Heimatland Schweden nicht nur die Nummer 1 der Albumcharts erreicht, sondern zeigt auch in beeindruckender Art und Weise, dass Europe im Jahre 2009 musikalisch relevanter als jemals zuvor sind. Die Stimmung im Europe-Camp müsste also ziemlich gut sein im Moment, oder?

Ian Haugland: Ganz großartig. Wir bekommen ein unglaublich positives Feedback von Journalisten, der Presse im Allgemeinen und auch von den Fans. Es hat den Anschein, dass wir mit diesem Album noch Großes erreichen können. Da ist definitiv was am Kochen. "Start From The Dark" (zum Review…) und "Secret Society" (zum Review…) waren sozusagen das Fundament und momentan haben wir ganz einfach eine aufregende Zeit.

Mic Michaeli: Wir sind wirklich sehr stolz auf das neue Album. Wir haben sehr, sehr hart daran gearbeitet, um – wie du gerade gesagt hast - nach wie vor wie eine moderne Band zu klingen und uns nicht zu sehr an den 80ern zu orientieren.

DarkScene: Viele Bands dieser Ära sind in den letzten Jahren zwar erfolgreich auf den „Nostalgie-Zug“ aufgesprungen, die meisten von ihnen haben jedoch seit mehr als 20 Jahren kein gutes Album mehr auf die Reihe gebracht. Eigentlich seid Ihr fast schon die einzigen meiner alten Helden, die nach wie vor Killer-Alben aufnehmen. Viele sind wirklich nicht mehr übrig…

Mic Michaeli: … da hast du wahrscheinlich recht. Dieses Thema gehörte auch zu den wichtigsten Dingen, die wir besprochen haben, bevor wir den Entschluss gefasst haben, die Band wieder zu beleben. Wir haben beschlossen, dass falls wir mit Europe wieder durchstarten wollen, wir modern klingen und in die Zukunft blicken müssen. Und das ist uns – glaube ich – bisher ganz gut gelungen.

DarkScene: 100%ig. Es ist schon komisch, wie sich gewisse Sichtweisen mit der Zeit verändern können. In den 80ern habt ihr Euch von selbsternannten Kritikern und auch von vielen „die-hard“ Metal-Fans einiges anhören können. Sie bemängelten Euer durch den enormen Erfolg vom "The Final Countdown"-Album ausgelöstes „Poster Boy Image“, kritisierten den radiofreundlichen Mix dieses Jahrhundertalbums und vergaßen dabei völlig, dass Ihr doch vor und auch nach "The Final Countdown" großartige Alben veröffentlicht habt. Heutzutage allerdings werdet Ihr für Eure neueren Alben überall auf der Welt von den Kritikern verehrt und endlich bekommt Ihr auch die verdiente Anerkennung als eine der Top-Livebands dieses Genres. Spürt Ihr auf Grund dessen eine gewisse Genugtuung oder gehen Euch die Meinungen von Kritikern generell am Allerwertesten vorbei?

Mic Michaeli: Wenn ein Kritiker eine Meinung – auch wenn diese negativ ist - über uns hat und diese auch vernünftig begründen kann, werden wir das immer akzeptieren, weil man daran erkennen kann, dass sich derjenige Gedanken gemacht hat. Er hat unsere Musik angehört und sich eine Meinung darüber gebildet. Was jedoch in unserer Karriere bisher so oft passiert ist, sind Kritiken, bei denen man sofort erkennt, dass sich diese Person nicht einmal die Mühe gemacht hat, die Musik anzuhören, sondern nur darauf aus ist, etwas zu schreiben, was ihn selbst cool aussehen lässt. Sowas regt mich ungeheuer auf. Aber im Allgemeinen hören wir die Meinungen der Leute – ob von Journalisten oder Fans – sehr gerne, solange sie imstande sind, zu begreifen, was die neuen Europe ausmacht.

Ian Haugland: Uns ist eigentlich Ähnliches passiert als bei Abba. In den 70ern als sie am Höhepunkt ihrer Karriere waren, wurden sie von Leuten ständig niedergemacht, weil sie zu kommerziell klangen. Es war so uncool, Abba zu hören. Heutzutage ist alles, was von ihnen geblieben ist, die Musik und ganz plötzlich ist es wieder cool, Abba zu mögen. Das ist ungefähr das Gleiche, was Europe mit "The Final Countdown" und unseren anderen Songs dieser Zeit passiert ist. Das sind schlicht und einfach unglaublich gute Songs, die nie wieder in der Versenkung verschwinden werden. Wir sind in der Lage, diese alten Kracher mit neuen modern klingenden Songs zu kombinieren und das ist der Grund, warum uns die ganze Sache so viel Spaß macht.



DarkScene: Sprechen wir doch ein bisschen über das neue Album. Ich liebe "Last Look At Eden", muss aber zugeben, dass ich – wenn wir mal die zwei Singles "Last Look At Eden" und "New Love In Town", die beide sofort unglaublich zünden, ausnehmen – doch einige Durchläufe des neuen Albums benötigt habe, um vollständig davon überzeugt zu sein. War das geplant, dass ihr zwei schnell eingängige Singles für Airplay-Zwecke aufs Album packt und dann mit den restlichen Songs demonstriert, wie gereift, durchdacht und auch tiefgründig Euer Songwriting inzwischen geworden ist?

Mic Michaeli: Wir denken eigentlich niemals in dieser Weise. Falls wir überhaupt einen Plan für dieses Album gehabt haben, dann der, dass wir den gesamten Prozess lockerer angehen und mehr improvisieren wollten, damit jeder seinen Input zu den Songs und den Arrangements beitragen konnte.

Ian Haugland: Da stimme ich überein. Einige Songs verlangen dem Hörer deshalb mehr ab, weil diese Musik mehr aus einem Feeling heraus entstanden ist anstatt Songs innerhalb eines gewissen Rahmens zu schreiben. Solche Songs brauchen manchmal einige Durchläufe mehr. Aber um zu den Singles zurück zu kommen. Eigentlich waren es gar nicht wir selber, die die Singles ausgesucht haben – mehr die Plattenfirma.

Mic Michaeli: Dass wir "Last Look At Eden" als erste Single rausbringen, war schon unsere Wahl…

Ian Haugland: Ah ja – richtig. Damit wir den Song auf den Sommerfestivals spielen konnten. Jedoch hat uns die Plattenfirma die zweite Single "New Love In Town" schon „sehr ans Herz gelegt“. War aber okay. Das ist ein großartiger Song. Eine gute Wahl. Ist in Schweden auch ein großer Hit geworden. Der Song hat definitiv etwas.

DarkScene: Im Vergleich zum letzten Album ("Secret Society") klingt "Last Look At Eden" sehr organisch und mir kommt auch vor, dass ihr als Band mehr zusammen gearbeitet habt, anstatt irgendwelche Sound-Files von Stockholm nach London und Los Angeles und wieder zurück zu schicken. Stimmt dieser Eindruck?

Mic Michaeli: Was du ansprichst, liegt daran, wie wir das letzte Album gemixt haben. Wir wollten einen sehr modernen Sound – so in die Rammstein Richtung. Das war unser Ziel. Dieses Mal wollten wir’s lockerer angehen und - wie du schon sagtest – organischer klingen. Und Tobias Lindell, der das Album produziert und auch „engineered“ hat, hat dieses Vorhaben ganz fantastisch umgesetzt und mit uns dabei an einem Strang gezogen.

DarkScene: In den „Songwriting Credits“ steht bei einigen Tracks ein gewisser Andreas Carlsson. Ich kann mich erinnern, dass Joey das Experiment mit bandfremden Songwritern zusammen zu arbeiten nach der "Prisoners In Paradise" Scheibe als gescheitert erachtete und dies zukünftig nicht mehr wiederholen wolle. Wie kam es dazu?

Mic Michaeli: Andreas ist ein guter Freund von Joey. Normalerweise wenn wir ein Album machen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem uns gelegentlich die Zeit für einige Dinge ausgeht. Dieses Mal war Joey mit den Lyrics noch nicht ganz fertig und rief daher Andreas an und fragte ihn, ob er ihm nicht ein bisschen dabei aushelfen könnte. Einfach ein wenig mit ein paar Ideen herum zu spielen. Andreas hat ein paar Lyrics beigetragen und ich glaube auch einige Arrangements für "New Love In Town" angeregt. Das war’s dann aber auch schon wieder.



Ian Haugland: Der Unterschied zu damals liegt auch darin, dass Joey für "Prisoners In Paradise" gewisse Leute von der Plattenfirma und dem Management fast schon aufgezwungen worden sind. Das lief ungefähr so ab: „Jetzt fliegst du nach London und schreibst mit Nick Carter oder wie immer der Typ auch hieß. Geh nach Vancouver und schreib mit Jim Vallance…“

DarkScene: Das ist sicher auch nicht ganz leicht, mit wildfremden Leuten so mir nichts dir nichts Songs zustande zu bringen. Songwriting fällt sicher viel leichter, wenn eine gewisse Chemie zwischen den Schreibern herrscht?

Ian Haugland: Ganz genau. Die Chemie ist das Wichtigste dabei. Joey kannte Andreas und hat großen Respekt vor ihm. Umgekehrt ist Andreas ein großer Europe-Fan und hat auch großen Respekt vor Joey. Daher war es dieses Mal ganz was anderes.

DarkScene: Zwei Songs auf dem neuen Album – nämlich "No Stone Unturned" und "Only Young Twice" - würden sich perfekt als Filmmusik eignen. "Only Young Twice" könnte durchaus als James Bond-Song verwendet werden. Habt Ihr schon mal daran gedacht, Euch in diese Richtung des Business zu orientieren?

Mic Michaeli: Lustig dass du das erwähnst. In der Tat dachte ich mir während der Aufnahmen des Albums, dass dieser Song eine gute Wahl für einen James Bond-Film wäre. Wir sollten den Produzenten vorschlagen, den nächsten James Bond-Film "Only Young Twice" zu nennen (lacht).

DarkScene: Der Song hat wirklich diese Vibes…

Mic Michaeli: An einem Punkt habe ich sogar einige Streicher-Arrangements wieder rausgenommen. Das war dann schon fast zu „Bond-mäßig“. Da habe ich mich wirklich etwas zurücknehmen müssen.

DarkScene: Im Song "The Beast" heißt es „We don’t show up – we arrive“ und auch „No one can touch us on a good day“. Klingt als hätte ich eine ziemlich selbstbewusste Band vor mir. Eure Auftritte diesen Sommer auf ziemlich deftigen Metal-Festivals wie z.B. „Bloodstock“ in England und „Hellfest“ in Frankreich sind ebenfalls ein gutes Indiz dafür.

Mic Michaeli: Absolut. Wir haben inzwischen so viel Erfahrung. Wir arbeiten jetzt alle schon seit gut 30 Jahren als Musiker, sind unzählige Male rund um die Welt getourt und haben viele Platten sowohl mit Europe als auch mit anderen Leuten aufgenommen. Jetzt sind wir wieder zurück und es hat sich noch nie zuvor so gut angefühlt. Nimm ganz einfach mal jüngere Bands her - Gotthard zum Beispiel – großartige Schweizer Jungs. Trotzdem kann man in gewisser Weise fühlen, dass sie noch nicht so lange im Business sind und auch nicht das gleiche Selbstvertrauen wie wir haben. Mit jedem Album steigern wir uns diesbezüglich.



DarkScene: Weil du gerade Gotthard erwähnst – ich liebe Gotthard und sie machen auch ganz großartige Alben und sind eine fantastische Live-Band. Was sie aber nicht haben – egal wie groß die Hallen auch werden, in denen sie spielen – ist diese Rockstar-Aura, diese internationalen Vibes. Bands wie Europe oder Whitesnake zum Beispiel haben dieses gewisse Extra, das schwer in Worte zu fassen ist. Und das macht den Unterschied aus.

Mic Michaeli: Obwohl wir auf dieser Tour als erste spielen, haben wir sie schon dabei ertappt, sich das eine oder andere von uns abzuschauen. Das ist schon okay. Denn wie wir vorher schon erwähnt haben – „we don’t show up, we arrive“ (lacht).

DarkScene: Als Ihr Euch 2003 wieder zusammen getan habt, hattet Ihr doch sicher einen ungefähren „Fahrplan“ für Eure „zweite Karriere“ aufgestellt. Mit all dem jetzigen Medieninteresse rund um die Band und einem weiteren Nummer 1-Album auf der Habenseite ist Europe ganz klar auf dem aufsteigenden Ast. Hat das bisher Erreichte Eure Erwartungen übertroffen oder gibt es Dinge, die sich nicht wie gewünscht entwickelt haben?

Ian Haugland: Wir hatten eigentlich gar keine Erwartungen an das, was wir noch erreichen könnten. Daher hat alles, was wir nun erreicht haben, unsere Erwartungen übertroffen, weil wir schlicht und einfach keine hatten. Aber ganz klar haben wir noch Ziele. Wir wollen mal wieder wirklich ausgiebig und flächendeckend in Amerika touren. Wir wollen nach Australien und nach Südamerika. Ganz einfach touren – die Ziele sind die gleichen wie früher auch – live spielen. Freddy Mercury sagte mal: „just more of the same“. Also ganz einfach „more of the same“ bitte.

DarkScene: Weil Du gerade die USA erwähnt hast – in Eurem Forum gibt’s zahlreiche US-Fans, die es nicht mehr erwarten können, Euch wieder mal live zu sehen. Also jetzt ganz offiziell: wann werdet Ihr wieder in den USA touren?

Ian Haugland: Wir versuchen wirklich, diesbezüglich was auf die Beine zu stellen. Wir hoffen, dass es im Herbst 2010 endlich so weit ist. Es ist jedoch schon sehr schwer, eine Tournee in Amerika zu machen. Noch ist jedenfalls nichts unterschrieben.

DarkScene: Habt Ihr schon mal eine dieser alljährlichen „package" Tourneen dort in Erwägung gezogen?

Ian Haugland: Absolut.

DarkScene: Oder verzichtet Ihr lieber auf eine solche Tour, da diese ja mehr oder weniger einen Nostalgie-Event darstellen mit Bands, die schon ewig kein gutes Album mehr veröffentlicht haben und Ihr mit einem solchen Event nicht assoziiert werden wollt?

Ian Haugland: Nein, überhaupt nicht. Wenn es notwendig sein sollte, dass wir uns mit einer anderen Band – ganz egal ob das jetzt Whitesnake, Journey, Cheap Trick, Scorpions oder auch Poison sind - zusammenschließen müssen, um eine flächendeckende US-Tour organisieren zu können, dann werden wir das auch machen. Nochmals, wir wollen unbedingt dort touren und das sehr lange. Das ist auch der einzige Weg, wie du heutzutage in Amerika Erfolg haben kannst. Ich finde es sehr dumm, wenn Bands ihre Vergangenheit verleugnen, denn ihre Vergangenheit ist der einzige Grund, warum es sie in der Gegenwart überhaupt noch gibt. Ganz offensichtlich gibt’s noch immer hunderttausende Leute, die diese Songs immer noch lieben. Was ist falsch daran, diese Songs für diejenigen zu spielen, solange man’s als Band noch bringt und solange man – wie in unserem Fall – immer noch gute neue Alben abliefert? So was werde ich nie verstehen. Nostalgie erlebt man in allen Lebensbereichen. Du schaust dir alte Fotos an. Du trinkst ein Bier und erinnerst dich daran, dass dies das gleiche Bier ist, das du schon mit 13 zum ersten Mal probiert hast. Überall gibt es Nostalgie. Warum nicht auch in der Musik. Wie gesagt, da ist nichts Verwerfliches daran, solange man auch noch in die Zukunft blickt und nicht ausschließlich von der Vergangenheit lebt. Dann könnte es natürlich ein bisschen langweilig werden. Natürlich gibt’s momentan viele Bands, die genau das tun - The Sweet zum Beispiel oder Slade. Die gehen mit nur mehr ein oder zwei Gründungsmitgliedern in der Band raus und spielen hunderte Shows pro Jahr, aber die Leute lieben sie, obwohl sie wahrscheinlich nie wieder neue Alben rausbringen werden. Andererseits ist auch daran nichts wirklich falsch. So verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Sie haben auch nicht wirklich eine andere Wahl. Sollen sie zurück in die Fabrik gehen, um zu arbeiten?

Mic Michaeli: Wenn wir auftreten, bekommen die Leute jedenfalls Altes und Neues zu hören. Jedermann bekommt ganz einfach einen fairen Anteil an dem, was er bevorzugt.



DarkScene: Ich weiß, dass viele Leute, wenn sie gefragt werden, was sie in ihrer Vergangenheit ändern würden, hätten sie die Gelegenheit dazu, sagen, dass sie erst durch vergangene Fehler zu der Person oder Band geworden sind, die sie heute sind. Jetzt mal ganz ehrlich – zurückblickend – was war der größte Fehler, den Europe als Band in ihrer Karriere gemacht haben? Als Außenstehender fallen mir zwei Dinge ein. Erstens – dass Ihr zu blauäugig bezüglich dem geschäftlichen Teil Eurer Karriere wart. Und zweitens – dass Ihr, als "Out Of This World" rausgekommen ist, nicht die gesamte Def Leppard-Tour durch die großen Stadien in Amerika gemacht habt.

Ian Haugland: Sehr gut erkannt. Das trifft es ganz genau. Du hast dir sozusagen deine Frage selbst beantwortet. Nächste Frage (lacht). Ja ja, wir haben schon ziemlich schlechte geschäftliche Entscheidungen getroffen. Andererseits darf man aber nicht vergessen, dass diese Entscheidungen darin begründet sind, dass wir …

Mic Michaeli: … unser Hirn nicht eingeschaltet haben …

Ian Haugland: … ja genau. Wir hatten ganz einfach zu wenig Erfahrung. Wir waren jung. Alles was wir wollten, war Rock’N’Roll zu spielen, so viele Bräute wie möglich flachzulegen – ganz einfach den Rock’N’Roll-Lifestyle zu leben. Das Geschäftliche war uns egal. Wenn ich etwas an unserer Vergangenheit ändern könnte, wäre es der geschäftliche Teil von Europe.

DarkScene: Eine Frage zur Hierarchie in der Band. In den meisten Bands gibt’s ein oder höchsten zwei Mitglieder, die den Weg vorgeben. Wenn bei Euch wichtige Band-Entscheidungen anstehen, fällt ihr die in einem demokratischen Prozess oder behält sich Joey oder sonst wer in der Band das Recht zu „overrulen“ vor?

Ian Haugland: Wir sind eine sehr demokratische Band, wenngleich das nicht heißt, dass wir ähnliche Meinungen haben. Obwohl die Mehrheit bei uns entscheidet, versuchen wir immer die anderen in Gesprächen und Diskussionen auch für die Mehrheitsentscheidung zu gewinnen.

Mic Michaeli: Gut, dass wir zu fünft sind. Zu viert würde eine Demokratie bei uns ganz sicher nicht funktionieren. Wir sind aber nicht nur eine demokratische Band, sondern jeder von uns hat auch ganz bestimmte Gebiete, in denen er seine Talente einbringt. Ian zum Beispiel kümmert sich ums Merchandise und ist sehr aktiv im Internet – wir stehen ständig mit unseren Fans über das Internet in Verbindung. Joey ist natürlich im musikalischen Teil von Europe sehr involviert.

Ian Haugland: Wenn es um unsere Musik, unser Image oder die Planung unserer nächsten Schritte geht, ist Joey die treibende Kraft.

Mic Michaeli: Er ist unglaublich intelligent und er ist sehr eifrig. Er ist der Motor. Er treibt uns an und setzt die Ziele. Da ist er auch verdammt gut darin. Aber allgemein arbeiten wir sehr gut zusammen als Einheit.

DarkScene: Es ist nicht sehr schwer zu erkennen, dass die Chemie bei Euch zu 100% stimmt.

Mic Michaeli: Richtig. Ich persönlich kümmere mich zum Großteil um die Arrangements, wenn wir beim Aufnehmen sind. Und zu guter Letzt – John Norum (lacht) – ist sehr fokussiert auf seine Gitarren. Das ist alles, was er tut (lacht). Aber das ist gut für uns, denn er ist unbestritten einer der besten Gitarristen dieser Erde. Und nie mit sich selbst zufrieden. Er will sich immer weiter entwickeln, um immer noch besser zu werden. Immer wieder hörst du ihn Sachen sagen wie „der Gitarrensound könnte schon noch ein bisschen besser sein“ oder „Ich hab jetzt mal diese Batterie in dieser kleinen Box versucht“ (lacht)…



DarkScene: Ich habe gelesen, dass Ihr bei den Aufnahmen zum neuen Album mehr oder weniger alle in jeweils zwei oder drei Tagen fertig mit Euren Teilen wart. Mit Ausnahme von John Norum, der alleine zwei Wochen brauchte, um die Gitarrensounds zu finden, die er verwenden wollte. Entspricht das der Wahrheit?

Ian Haugland: (Lächelt)… ja, so ist er nun mal. Aber genau deswegen ist er auch so gut. Aber ich gebe zu – das kann manchmal ein zweischneidiges Schwert sein (lacht).

DarkScene: Wie habt Ihr Ihn überhaupt dazu überreden können, "Seventh Sign" auf dieser Tour zu spielen? Er hat seine negative Meinung über "Prisoners In Paradise" ja nie hinterm Berg gehalten.

Ian Haugland: Wir benötigten mehrere Jahre, um ihn dazu zu überreden. Wir wollten diesen Song schon 2004 für unsere Tour proben. Er hat aber verweigert.

Mic Michaeli: „This sucks“ – Zitat Ende. Wir haben’s jetzt nochmals probiert, haben den Song ein paar Mal geprobt und auf einmal sagt er „Ich mag den Song. Der ist gut.“ (lacht).

Ian Haugland: Er mag auch "Girl From Lebanon" und "Yesterday’s News" von den Outtakes von "Prisoners In Paradise".

DarkScene: Viele der „Veteranen-Bands“ im Business spielen heute eines ihrer legendären Alben in voller Länge. Metallica hat’s gemacht. Iron Maiden und auch Mötley Crüe taten es diesen Sommer. Habt Ihr sowas auch schon in Erwägung gezogen? Vielleicht auch nur als einmaligen Event?

Ian Haugland: Ja, wir haben mal darüber gesprochen aber keine weiteren Pläne dahingehend gemacht. Einige Songs sind vielleicht in der heutigen Zeit nicht mehr relevant. Aber, verworfen haben wir diese Idee keineswegs. Wenn man so etwas macht, sollte es rund um ein Jubiläum passieren – vielleicht 2011 mit 25 Jahre "The Final Countdown". So was in der Art.

DarkScene: Ich habe eine Frage, die ich Dir, Mic, immer schon mal stellen wollte. Hast Du jemals schon das Intro zu "The Final Countdown" live verbockt?

Mic Michaeli: (Lacht) … vor ein paar Tagen. Ja, vor ein paar Tagen ist es mir tatsächlich mal passiert.

Ian Haugland: Das zeigt nur, dass wir keine Playbacks verwenden (lacht).

Mic Michaeli: Das war der Grund. Das wollte ich damit zeigen (lacht).



DarkScene: Ian, wenn Du mit Europe nicht auf Tour bist, hast Du immer noch Deine eigene Radio-Show auf „Rockklassiker“ in Stockholm. Offensichtlich liebst Du diesen Job. Geht Dir das manchmal nicht ziemlich auf den Sack, wenn Du ständig die gleichen Songs immer und immer wieder anhören musst?

Ian Haugland: Manchmal schon. Aber ich habe so viele andere Sachen im Kopf, wenn ich im Studio sitze. Ich sitze ja nicht einfach nur da und höre mir die Songs an und sage dann „Das war The Clash und hier kommt Mötley Crüe“. Während der Songs arbeite ich viel im Internet, beantworte Emails, etc. Es macht Spaß. Es ist fast so wie es als kleiner Junge war, als ich mir in meinem Zimmer meine Lieblingsplatten angehört habe. Jetzt mache ich das auch – nur mit tausenden Zuhörern.

DarkScene: Deine Show ist sehr beliebt, oder?

Ian Haugland: Ja. Wir haben auch gerade unseren Sendebereich erweitert. Früher konnte man uns nur in Stockholm empfangen. Jetzt auch noch in Göteborg, Malmö und auch im Norden von Schweden. Es macht sehr viel Spaß.

DarkScene: Wie geht’s mit Europe weiter?

Ian Haugland: Nach dieser Tour gehen wir Ende November zurück nach Schweden. Wir spielen zwei Shows in Göteborg und Stockholm im Dezember. Dann gehen wir auf Europa-Tournee im Jänner und Februar. Im März geht’s dann nach Asien. Japan, Taiwan, Singapur und alle diese Länder. Danach haben wir noch keine fixen Pläne in der Zeit bis zu den großen Sommer-Festivals. Aber da könnte sich noch was entwickeln. Nach den Festivals wollen wir unbedingt, wenn’s nur irgendwie geht, nach Amerika. Falls dies nicht zustande kommt, machen wir irgendwas anderes (lacht).

DarkScene: Letzte Frage. Was sind Eure liebsten Alben aller Zeiten und Eure liebsten neuen Alben?

Ian Haugland: Aller Zeiten – ich würde sagen "Rainbow Rising" von Rainbow.

Mic Michaeli: Ich sage "Led Zeppelin IV".

Ian Haugland: Ja, die ist gut. Diese Alben waren für mich persönlich sehr prägend. Sie sind vielleicht nicht die besten Alben aller Zeiten, aber sicherlich die prägendsten. Wegen "Rainbow Rising" habe ich mit den Drums begonnen. Dann noch "Sweet Fanny Adams" von The Sweet, weil es das erste Album ist, dass ich mit eigenem Geld gekauft habe, als ich sieben oder acht Jahre alt war. Das war echt stark.

Mic Michaeli: Dann noch The Beatles "Abbey Road". Seltsam aber wahr.

Ian Haugland: Neuere Alben… ich liebe Muse.

Mic Michaeli: Sag du noch eins – ich muss noch überlegen… oh ja – ich mag das erste Audioslave Album. Das ist sehr gut.

DarkScene: Okay. Vielen Dank, dass Ihr mir so viel Eurer wertvollen Zeit für dieses Interview geopfert habt. Echt cool von Euch und ich hoffe, wir können das bald mal wiederholen.

Mic Michaeli: Absolut. Es war uns eine Freude. Vielen Dank.

Ian Haugland: Danke. Es war nett, Dich zu treffen.

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English version of the interview:

DarkScene: We’re sitting here 26 years after your first album has been released. You have a brilliant brand new album out that not only reached the top spot in your home country’s album charts but also shows that Europe in 2009 is musically more relevant than ever. So things are probably pretty good in the Europe camp these days, aren’t they?

Ian Haugland: I think it feels great – as you said – we’re getting so much positive feedback from journalists and from the press and the fans. It seems like something big is about to happen with this album. It’s really cooking. "Start From The Dark" and "Secret Society" have built up to this. It’s a really exciting time for us right now.

Mic Michaeli: We ourselves are really proud of the album. We have been working really hard to achieve exactly what you just said before – to be a band of today and not just to lean back on the 80ies…

DarkScene: Yeah, exactly. A lot of bands from that era are still riding the nostalgia train but haven’t had a good album out in almost 20 years. You’re almost the only band out there that’s still releasing killer new albums. There’s not too many left…

Mic Michaeli: … no, there probably isn’t. That was also one of the things that we discussed before we started the band again. One of the main things was that if we’re gonna do this - get together again - we have to move forward. And I think we achieved that in a good way.

DarkScene: For sure. Isn’t it funny how things change sometimes. Back then, the so-called critics and also the die-hard metal fans were all over the band for the poster boy image due to the success of "The Final Countdown" and the lack of – let’s call it – “heaviness” on that record and totally downplayed the fact that you released great albums before and after "The Final Countdown" as well. Now more than two decades later you get praised by critics everywhere for your newer albums and also finally get credited for being one of the top live bands around. Do you feel some kind of satisfaction over that or could you care less about what critics say?

Mic Michaeli: If a critic has an opinion and can back it up reasonably – even if it’s a bad thing – I think “Good guy” because he has been thinking. He has actually been listening and has been thinking. But if there’s someone – and this happened so many times - where you can hear right from the beginning that this person has never been listening to the music and is just trying to write something to be a cool guy himself that pisses me off. But generally I like to hear from whoever it is – if it’s a journalist or if it’s a fan – who sees the thing about the “new” Europe - the Europe of today.

Ian Haugland: It’s a bit like how it was with the Swedish band Abba - when they were at their peak in the 70ies, people were always constantly dragging them down because they sounded too commercial. It was so not cool to listen to them. But these days all those weird opinions about them are gone. The only thing that’s left is the music and all of a sudden it’s cool to like Abba again. So the same thing was/is happening to Europe with "The Final Countdown" and those songs. They’re simply just great fucking songs that will never go away. To be able to combine that with a brand new album with a new sound that matches up with the old stuff feels very good I think.



DarkScene: Let’s talk about the new album for a little bit. I absolutely love "Last Look At Eden". But aside from the two singles ("Last Look At Eden", "New Love In Town") it took quite a few rotations to fully appreciate some of the songs. So it’s definitely a “grower”. Was that a planned move to have two instantly kicking singles on the album for airplay purposes and then show a lot of the deeper facets of your songwriting on the rest of the album?

Mic Michaeli: We never think like that. The only plan – if we ever had a plan for this album – was to let the whole process to be looser and just improvise a lot and let everybody come with their input on the songs and the arrangements.

Ian Haugland: I think so too. Some of the songs might need a little bit more effort by the listener because the music came more out of a feeling than making songs within a framework. And those kind of songs sometimes might take a little bit longer.

DarkScene: Your songwriting has also become much more mature…

Ian Haugland: Yes, it did. It wasn’t really us that picked the singles. It was more the record company that decided on that.

Mic Michaeli: We wanted to release "Last Look At Eden" as the first single.

Ian Haugland: Yeah, so that we could play that song on the summer festivals that we did. But then the record company has been more eager to pick "New Love In Town" as the second single. I think it’s a great song. It’s a brilliant choice. Apparently it’s a big hit in Sweden. It’s got something.

DarkScene: The new album sounds very organic and it seems to be much more of a group effort than the previous records. Instead of just sending files back and forth did you spend more time in rehearsals together this time?

Mic Michaeli: It has to do a lot with the way we mixed the last album. We wanted to make it very modern sounding – almost Rammsteinish – you know. That’s what we aimed for. This time we said – let’s make it looser, let’s make it – as you said – more organic. So we really wanted to do that. And we also worked with a really fantastic guy in producing and engineering the album – Tobias Lindell – and we were exactly on the same track as to where we wanted to go soundwise.

DarkScene: In the songwriting credits I noticed a “Mr. Andreas Carlsson” on some of the tracks. I also remember Joey saying in an interview that after the “experiment” with “outside songwriters” on "Prisoners In Paradise" he wouldn’t want to repeat that. What caused that change of attitude?

Mic Michaeli: Andreas is a friend of Joey’s. Usually when we’re about to do an album it’s always like “Oh we have to rehearse – Oh we have no time”. So Joey actually didn’t finish the lyrics and called Andreas and asked him if he could help out a little bit just bouncing ideas back and forth. So he was mainly involved in the lyric writing and possibly some arrangements on "New Love In Town".

Ian Haugland: In the past the songwriters that Joey worked with on "Prisoners In Paradise" were mainly people that were suggested by the record company or the management. It was like “Go to London and write with Nick Carter or whatever his name was – go to Vancouver and write with Jim Vallance”…



DarkScene: How do even write with somebody you don’t know at all or might not even like. I’m sure songwriting with somebody has a lot to do with chemistry…

Ian Haugland: Exactly, it’s about chemistry. Joey knew Andreas and had a lot of respect for him. Andreas had a lot of respect for Joey and he is a big Europe fan. So that makes the connection much easier.

DarkScene: There are two songs on the album - "No Stone Unturned" and "Only Young Twice" - that would be a perfect fit to use as film music. "Only Young Twice" could easily be a James Bond song. Have you ever thought about exploring those areas of the business?

Mic Michaeli: Funny that you’re mentioning this right now because when we were recording the album we thought that it would be a good choice and we wanted to suggest to – whoever it is – the James Bond Movie company “Why don’t you call the next film "Only Young Twice"”.

DarkScene: It totally has that vibe…

Ian Haugland: Yeah, we should approach them and see what they say.

Mic Michaeli: Actually, at one time I had a string line in that song that was almost too much James Bond-ish. So I had to back off a little bit.

DarkScene: In "The Beast" you say “We don’t show up – we arrive” and “No one can touch us on a good day”. Sounds like a pretty confident band right there. Your appearances this past summer on extremer Metal Festivals like “Bloodstock” in the U.K. or “Hellfest” in France also proves this.

Mic Michaeli: Yes, you’re right. I think it has a lot to do with the experience we have. We have been around working as musicians for almost 30 years now. So we’ve been around for quite some time. We played a lot all over the world, made a lot of records also with other people and now we’re back together again and it feels better than ever. If you look at younger bands – just take Gotthard for example – great Swiss boys but you can sense that they haven’t been around long enough to have the same confidence as we have today. And I think we’re getting it more and more with every album.



DarkScene: You mentioned Gotthard right there. I mean I love Gotthard and they have really good albums and they are kind of local heroes here but even when they play in big venues they don’t have an international vibe to them. If you see a band like Europe or Whitesnake for example they have those intangibles that are hard to describe in words that make the difference. They still seem to be a club band performing on bigger stages.

Mic Michaeli: They have been trying to copy a few things from us on this tour as well even though we’re going on first. But still you can sense that when we go on it’s just like we say in "The Beast" - “we don’t show up – we arrive”.

DarkScene: When you reappeared as a band back in 2003, you probably had a loose idea of what you wanted to accomplish “the 2nd time around”. Now with all the buzz about the band, another number one album under your belt and Europe clearly being on the rise again – did reality exceed your expectations or are there things that didn’t work out as planned?

Ian Haugland: We didn’t really have any expectations to what would come out of it. Whatever we did exceeded our expectations because simply we didn’t have any. But of course there are still goals that we want to achieve. We want to do extensive touring in America for instance. We want to go to Australia and South America. It’s still the same goal more or less – like Freddy Mercury said once: “just more of the same” – even though we have done so much so far we still wanna do more of the same.

DarkScene: Speaking of the US – just for the sake of the numerous US fans on your forum who can’t wait to see you live again and are jonesing for a Europe fix – let’s make it official – IF and WHEN will you tour in the USA again?

Ian Haugland: We’re really trying to put something together. We’re hoping we’ll be able to go there in the autumn of 2010 but it’s hard to get a tour going in America. Nothing is set in stone so far.

DarkScene: Have you considered doing one of those package tours over there?

Ian Haugland: Absolutely.

DarkScene: Or would you rather not play them because they’re more or less nostalgia events with bands that haven’t had a good record in 20 years and you wouldn’t wanna be associated with this type of event?

Ian Haugland: Not really. I mean if that’s what it takes for Europe to go there and do a major tour together with another band – be it Whitesnake or Journey or Cheap Trick or Scorpions or Poison or whatever – we’ll go there because we wanna go there. The only way to gain success in America is to be there and to tour there a lot. I also think it’s stupid when bands or artists don’t want to connect with their past anymore because the past is the reason why they’re in the present. Apparently hundreds of thousands of people still love those songs. What’s wrong with playing those songs for them as long as it’s coming from a band that’s still valid and in our case that’s still releasing new albums? I just don’t get it. I mean there’s nostalgia in everything in life. You look at an old picture. You drink a beer and you remember that this has been the first beer you were drinking when you were 13 years old. There’s nostalgia in anything. So why not have some nostalgia in music as well? There’s nothing wrong with that as long as you don’t give up on the future and just live in the past. That’s when it becomes in my opinion a bit boring. But they are several bands out there doing just that like The Sweet for instance, Slade only have one or two original members. They go out. They tour and they do hundreds of shows every year. They perform a great show to a very appreciative audience. But they will probably never release a new album. On the other hand I don’t see anything wrong with that either. They make a living with this. What’s their choice? To go back to work in a factory?

Mic Michaeli: When we play live the audience gets to see the old songs for the nostalgia people and they get to see the new songs too. Everybody gets their share of whatever they want to hear.



DarkScene: I know that people are saying that if they were able to change events from the past, they wouldn’t be the person or the band they are today. But in all honesty – what was the biggest Europe related mistake the band has ever made in retrospect? As an outsider I can think of two things: 1.) being too careless with the business side of the band and 2.) not doing the entire Def Leppard tour in the US when "Out Of This World" came out.

Ian Haugland: Exactly. You’re spot on there. You just answered the question. Next question please (laughs). Yes, bad business decisions but on the other hand those decisions were based on that we didn’t have the…

Mic Michaeli: … brains (laughs)…

Ian Haugland: … the brains yeah (laughs)… we didn’t have the experience. We were young guys. We just wanted to play Rock’N’Roll and fuck chicks and have a good Rock’N’Roll lifestyle. So we didn’t even care about that. If we could change anything it would be the business side for sure.

DarkScene: I’ve got one question about the hierarchy in the band. In most bands there’s one or maybe two persons calling the shots. When it comes to important decisions concerning the band – is it a democratic process or does Joey or somebody else have the right to “overrule”?

Ian Haugland: I think we’re very democratic but that doesn’t mean that we all have the same opinions. Even if it’s the majority that rules – if there’s a question and 3 out of 5 vote for it we still want to have a conversation and discuss how we can win them over or try at least to be on equal terms anyway.

Mic Michaeli: It’s a good thing that we are 5 in the band. If it would be 4 the democracy thing wouldn’t really work out. But I think we’re a very democratic band and also we each have different areas where we are engaged. Ian for example is constantly brainstorming about different types of merchandise and is also very active on the internet – we connect a lot to our fans over the internet. Joey is obviously very engaged in the music part.

Ian Haugland: Joey is the driving force when it comes to the music and the image and to figure out our next steps.

Mic Michaeli: He has a very good mind. He is very driven. I would say he is the engine – he drives the whole thing, sets the goals and he’s really good at that. But all around we’re working very well as a unit.

DarkScene: Everybody can see that the chemistry is right within the band.

Mic Michaeli: Yes. I have a lot to do in the musical part as well when it comes to recording albums. I do a lot of the arrangements. Well – and John Norum (laughs) – is very focused on his guitars. That’s all he knows (laughs). But that’s a good thing for us because I would say that he is absolutely one of the world’s best guitarists. And he is never satisfied. He always wants to push himself even further. You know “the guitar sound could be a little bit better” or “I tried this battery in this little box here” (laughs)…



DarkScene: I read an interview about the recording of the new album and it said that everybody in the band was more or less done with their parts in two or three days and it took John like two weeks to just find the guitar sounds that he wanted to use. Is there any truth to this?

Ian Haugland: (Smiles) Yes, that’s the way he is but because of that he is one of the best guitar players in the world. But it’s a double-edged sword sometimes (laughs).

DarkScene: How did you make him play "Seventh Sign" on this tour? He didn’t hold back in the past in saying that he wasn’t really into the "Prisoners In Paradise" stuff.

Ian Haugland: It took us a couple of years to persuade him. I remember we tried to rehearse that song for our first tour in 2004 and he didn’t wanna play it.

Mic Michaeli: “This sucks” – end of quote. And then when we finally tried again and played it a few times he said “I like that song. It’s a good song.” (laughs)

Ian Haugland: He liked "Girl From Lebanon" though. And "Yesterday’s News" from the outtakes.

DarkScene: A lot of veteran bands nowadays play one of their classic albums in its entirety on tour. Metallica did it. Iron Maiden did it. Also Mötley Crüe did it this summer. Have you considered doing this in some way? Maybe as a one off special event?

Ian Haugland: Yeah, we’ve been talking about it but we never made any further plans about it. Some of the songs might not feel relevant to play for some people but I don’t think that we scrapped that idea either. If you’re gonna do a concept thing like that it needs to be around an anniversary – maybe "The Final Countdown" in 2011. Something like that. Otherwise I don’t see the point in doing that.

DarkScene: There’s one question I always wanted to ask you Mic. Did you ever screw up the intro to "The Final Countdown" live?

Mic Michaeli: The other day (laughs). Yeah, it happened the other day actually.

Ian Haugland: It just shows that we’re not using any playbacks (laughs).

Mic Michaeli: Yeah, I just wanted to show that (laughs).



DarkScene: Ian, when Europe is not touring, you’re still doing your radio show on “Rockklassiker” in Stockholm. You obviously still enjoy doing it but don’t you get sick of hearing the same songs over and over again for the millionth time?

Ian Haugland: Yes, I do. But I have so many other things in mind when I’m sitting there. It’s not like that I’m sitting there just listening to the songs and go “That was The Clash and here comes Mötley Crüe”. While the songs are playing I do a lot of things on the internet, sending emails and stuff like that. You know, it’s a fun job. It’s almost like you’re sitting in your room as a kid, listening to your favorite records with thousands of people listening to it.

DarkScene: It’s very popular, isn’t it?

Ian Haugland: Yes, it is. We just increased our broadcasting reach too. It used to be just in Stockholm. Now it’s Stockholm, Gothenburg, Malmö and the Northern parts of Sweden as well. It’s fun.

DarkScene: What’s gonna be next for Europe?

Ian Haugland: After this tour is finished on the 28th of November we’ll go back to Sweden. We’ll do two shows in December in Gothenburg and in Stockholm. Then we’re going back out to Europe in January and February. In March we will go to Asia. Japan and Taiwan and Singapur and places like that. After that there’s nothing scheduled yet up until the summer festivals. But there could always be new things coming up. And then hopefully in the autumn we can make something happening in America. If not we’ll do something else (laughs).

DarkScene: Final question. What are your all time favorite albums? And what are your favorite recent albums?

Ian Haugland: All time albums I got to say "Rainbow Rising" by Rainbow.

Mic Michaeli: I would go for "Led Zeppelin IV".

Ian Haugland: That’s a good one. These were albums that were very significant for me. They may not be the best albums but the most significant albums. "Rainbow Rising" was the album that made me start playing the drums. "Sweet Fanny Adams" by The Sweet because that was the first rock album that I bought with my own money. I was like seven, eight years old. Oh I have a little money – I wanna buy this album – you know. It was fucking awesome.

Mic Michaeli: I have to put in The Beatles "Abbey Road". Strange but true.

Ian Haugland: And to pick a new album… I really love Muse.

Mic Michaeli: You go ahead. I have to think… the first Audioslave album. Yeah, that’s a good album.

DarkScene: Okay guys. Thanks a lot for taking so much time to answer my questions. I really appreciate it and I hope we’ll be able to hook up with you again soon.

Mic Michaeli: Absolutely. It was a pleasure. Thank you.

Ian Haugland: Thank you. Very nice to meet you.


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