Rising Steel kehren mit ihrem vierten Studioalbum
"Legion Of The Grave" zurück. Verwurzelt im Geist der NWOBHM, aber mit spürbaren Hard-Rock- und Thrash-Einschlägen, setzt das Quintett aus Grenoble auf eine Attacke aus massiven Riffs, zackigen Hooks und Hochgeschwindigkeitsrhythmen. Angeführt von Emmanuelson (Vocals) und einer Rhythmusfraktion, die aus Steel Zard (Drums) und Stone Warrior (Bass) wie ein Rammbock arbeitet, treiben Tony Steel (Guitars) und Steff Leadmaster (Lead Guitars) das Material mit schneidenden Twin-Leads und glühenden Soli nach vorn - das wurde bereits in den bisher veröffentlichen Singles deutlich.
Rising Steel - "King Of The Universe" - Official Music Video
Zur inhaltlichen Stoßrichtung liefert die Band selbst die Blaupause:
„Das Album erkundet dunklere und introspektivere Themen, mit einem Fokus auf verlorene Identität, innere Kämpfe und die Stärke, wieder aufzustehen. Mit einer Mischung aus roher Emotion und kraftvoller Bildsprache wollen wir die Hörer:innen auf eine Reise durch persönliche Schlachten mitnehmen, die größere menschliche Erfahrungen widerspiegeln. Es ist sowohl ein Statement des Widerstands als auch eine Suche nach Sinn“, so
Rising Steel.
Produktionstechnisch fährt die Truppe schwere Geschütze auf. Aufgenommen wurde
"Legion Of The Grave" in Frankreich von Mathieu Gaud und Steel Zard (Studio de la Plaine/KNT und Lezard Studio), veredelt im schwedischen Sweetspot Studio von Staffan Karlsson und Rickard Bengtsson (Mix), schließlich mit dem finsteren Glanz eines Mika Jussila-Masterings aus den Finnvox Studios versehen. Das Ergebnis klingt präzise, druckvoll und modern, ohne die raue Kante zu glätten — der Sound rahmt die thematische Schwere, statt sie zu polieren.
Musikalisch will man mit
"Legion Of The Grave" hin, wo das Frühwerk ansetzte (Warlord-EP,
"Return Of The Warlord") und die beiden Frontiers-Alben (
"Fight Them All",
"Beyond The Gates Of Hell") den Radius vergrößerten: zwischen
Priest-Schärfe und
Maiden-Melodik, mit Ankern in
Metallica-Härte und
Accept-Statur. Ob das neue Material die Versprechen halten kann? Wir haben reingehört!
Rising Steel - "Black Martin" - Official Music Video
Mit Vollgas starten
Rising Steel ins Album,
"Betrayer" ist der erwartet schnelle und knackige Auftakt, in dem Sänger Emmanuelson dem Frosch in gesanglicher Hinsicht zeigt wo die Locken sind. In
"King Of The Universe" galoppieren wir mit feinstem Heavy/Speed Metal weiter, druckvoll und wuchtig ist
"Black Martin", ein etwas düsterer Song, der uns in Gedankenwelten führt. Im Stil der vorherigen Songs ist auch der Nackenbrecher
"Legion Of The Grave" gehalten, man hört ein bisschen Maiden raus, doch insgesamt ist die Nummer eher thrashig denn im NWOBHM-Style.
"Nightmare" kommt mit mehr Melodik und hat dann die britischen Einschläge, aber eher von
Judas Priest, was dem coolen Song und der Stimmung aber nicht schadet. An dieser Stelle muss auch die geile Performance der Instrumentalisten gelobt werden, die Jungs hauen so geil reich und das herrlich abwechslungsreich, grandios.
"Venomous",
"Messiah Of Death" und
"Dead Mind" scheppern und knallen nach Art des Hauses, machen Bock mit fetten Solis und dem rauen, oldschooligen Vocals, die einladen zum mitsingen! Die Gitarren werden auch während
"Trapped In A Soul's Garden" ordentlich geshreddet und mit
"Night Vision" geht dieses sehr hörenswerte Album zu Ende und bietet nochmal Mitgröhl-Möglichkeiten!
Rising Steel machen
Rising Steel Sachen und das ist gut so. Die Truppe spielt einen bodenständigen Heavy Metal ohne Schnick-Schnack, ohne Effekthascherei und ohne irgendwelche Computersounds. Der erdige und bockstarke Gesang, die fetzenden Gitarren und die Jungs an Bass und Drums machen einen soliden Job, überdrehen nicht und werden so vielen Metallern gefallen - Schwermetall wie man ihn liebt und schätzt.