Wohin die Augen und Ohren auch ausgerichtet sein mögen: der Coolness von
Spiritworld kann sich wohl kaum jemand entziehen. Der abgehangene Mix aus Groove Metal, Thrash, Hardcore und Westernsounds hebt sich schon mal vom Einheitsbrei automatisch ab, wodurch ein spezielles Flair entsteht und
"Helldorado" sich zum rezeptfreien Stimmungsaufheller empor schwingt.
Übrigens mit
W.A.S.P., die Ende der Neunziger den selben prägnanten Titel benutzten, haben die stylischen Cowboys aus der Glücksspiel Metropole Las Vegas wenig gemein, was den meisten Interessenten schon im Vorfeld bewusst war. Die klar strukturierten, direkt auf den Punkt gespielten Kompositionen vibrieren dementsprechend vor Rotz, Whiskey und L-m-a-A-Attitüde. Die Zeiten, als im wilden Westen Gesetze den Horden Gesetzlosen einen feuchten Furz interessierten bzw. gesattelte Pferde, Cowboyhut und Revolver zur Grundausstattung eines ernstzunehmenden Manns gehörten, werden von
Spiritworld auf
"Helldorado" gewissermaßen mit humorigen Schlenkern glorifiziert und sollten am Ende des Tages Fans von
Hellyeah über
Slayer bis
Volbeat erreichen. Das knackige Vergnügen dauert zwar nur 31 Minuten, aber manchmal ist weniger halt doch mehr!
Das Potpourri aus genannten Stilrichtungen funktioniert wie auf den beiden Vorgängern Platten
"Pagan Rhytums" und
"Deathwestern" tadellos und dürfte Initiator & Bandboss Stu Folsom somit weitere Fanschichten bescheren. Meinen ernst gemeinten Coolness Daumen (also den nach oben) haben sich
Spiritworld sowieso schon abgeholt.