Wer im Jahre 1993 nicht zufällig als Musiker bei
Aerosmith,
Bon Jovi oder
Meat Loaf beschäftigt war, hatte denkbar schlechte Karten, mit Mainstream-Rock kommerzielle Höhenflüge einzufahren - sprich, vernünftig Zaster zu machen.
Zar aus Stuttgart hatten bis dahin künstlerisch gesehen nichts verkehrt gemacht, mit dem Debüt von 1990 (
"Live Your Life Forever") schon über die Grenzen hinaus positives überaus Echo erhalten (was gewissermaßen dem Engagement von John Lawton geschuldet war) und hätten mit diesem Drittwerk eigentlich den Durchbruch schaffen müssen. Dass und weshalb dann ziemlich alles anders kam als erhofft, weiß der lang gediente "Rockchronist" quasi wie aus dem FF. Grunge, Industrial, Alternative Rock & Co. bestimmten in diesen Umbruchsjahren die Entwicklung neuer Trends und Gattungen. Zähe Tage bis zum Minirevival Anfang der Nullerjahre für diese einst opulent aufblühende Nische.
Wie gesagt ....
Zar blieben sich und ihrer künstlerischen Linie weiterhin treu. Positiv gefärbter, leichtfüßig gezockter und Airplay-affiner Hardrock, der internationalen Standards locker Stand und sich vom provinziellen Touch fern hielt, das war die Essenz von
"From Welcome... To Goodbye". Die um Bandchef Thommy Clauss versammeten Musiker hatten auch auf diesem vorläufig letzten Longplayer das feine Gespür für flotte Rocker und herzberührende Balladen, obgleich das Kitsch-Territorium da und dort kräftig touchiert wurde. Obendrein ein Extralob für die cremige Performance von Leadsänger Thomas Bloch, der das ganze Gesamtpaket eines würdigen Frontman inne hat(te). Dieser Re-Release wurde klangmäßig genauso belassen, wobei der Originalsound für meinen Geschmack auch heute kaum Wünsche offen lässt. Allerdings gibt es als zusätzlichen Anreiz zwei Bonustracks, wovon der eine instrumental ist und der andere (
"Didn't Know It Was Love") von Originalshouter John Lawton (R.I.P.) aus früheren Recording Sessions verwendet wurde. Weitere Anspieltipps aus der regulären Tracklist:
"How Many Tears",
"Angel",
"When The Fire Burns".