Für jemand, der nur gelegentlich Doom Metal Klänge ins Gehege lässt und dennoch Altkapellen wie
Candlemass,
Solitude Aeturnus und
Trouble samt deren Meisterwerke seit Ewigkeiten zu schätzen weiß, ist es eine höchst erfreuliche Begebenheit, einem deutlich jüngeren Kollektiv wie
Crypt Sermon eine Portion Aufmerksamkeit zu schenken. Die US-Amerikaner, die via
"The Stygian Rose" ihr mittlerweile drittes Opus letztes Jahr ins Rennen schickten, haben nicht nur die erforderlichen Eigenschaften im Sinne besagter Stilrichtung im Blut, sondern bringen ihre kreativen Trümpfe derart souverän auf den berüchtigten Punkt, dass einem das Herz im Sekundentakt aufgeht.
In erster Linie sind ihre Landsleute bzw. die aus Texas stammenden
Solitude Aeturnus eine affine Orientierungsquelle, da die Stimmfarbe von Sänger Brooks Wilson der von Majestro Robert Lowe durchaus ähnlich ist. Und auch instrumental bewegen sich die passionierten Musiker aus Pennsylvania an der Schnittstelle zwischen riffig-erdigem Power- und epischem Doom Metal. Einer von vielen Gründen, weshalb
"The Stygian Rose" das Spannungslevel locker bis ins Ziel aufrecht hält. Dass bei längeren Instrumentalparts nie Langweile zu Tage tritt und Parallelen zu solch legendären Kauz-Kapellen wie
Cirith Ungol und
Manilla Road an die Oberfläche schlüpfen, sollte ausschließlich als Kompliment verstanden werden. Diese Feinnasen fühlen jede Note quasi bis ins Knochenmark. Anspieltipps: der opulente Dosenöffner
"Glimmers In The Underworld", das eingängige
"Heavy Is The Crown Of Bone" und das elfminütige, durchwegs progressive Titelstück, das sich von Minute zu Minute hin zu einem furiosen Finale entwickelt! Wahrlich starke Vorstellung dieses aufstrebenden Sextetts.