Eigentlich schon lange gesättigt von all den Heerscharen Power Progressive Metal Bands, die in acht von zehn Fällen für meine Auffassung mittlerweile kaum Relevanz besitzen, hat es mir ausgerechnet eine Kapelle aus dem Genre-vorbelasteten Italien angetan, die im letzten Spätsommer ihr viertes Opus von der dunklen Unterwelt an das grelle Sonnenlicht übergab:
Noveria und ihr Capalavoro
"The Gates Of The Underworld" ...
Der Querverweis zum letzten
Symphony X Opus
"The Underworld" mag gewissermaßen auf der Hand liegen, und tatsächlich: in diesem Fahrwasser steuern
Noveria ihren
bombastischen High-End-Prog-Power-Metal, und zwar so, als gäbe es nicht leichteres. Michael Romeo & Co. sowie die Thronträger
Dream Theater müssen also wieder mal als unumgängliche Referenz herhalten, aber ganz ehrlich ... was soll's? Die Qualität dieser Scheibe hält allen internationalen Maßstäben locker Stand und bereitet von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß. Nichts überladen und genauso nichts dem Zufall überlassen, bewahren
Noveria die Balance aus galanter Eingängigkeit und dosierter Komplexität. Ach ja: Chöre, Orchester- und Synthesizer- Parts kommen natürlich auch zum Zug. Kleine Gastbeiträge (unter anderem Fabio Leone und Kate Nord) bereichern zudem Songs wie
"Descent" und
"When Everything Falls" auf gesanglicher Ebene, ohne jedoch den Gesamtcharakter zu verwässern.
Darüber hinaus muss man sich diesen zeitgemäßen, messerscharfen und fetten Erste-Sahne-Sound auf der Zunge zergehen lassen, an dem es nicht das Geringste auszusetzen gibt. Könnte wahrlich schlimmeres geben: 65 Minuten ein würdiges (Euro-) Pendant zu den schon länger pausierenden
Symphony X. Alle anderen Details dürft ihr gerne selbst auf
"The Gates Of The Underworld" entdecken.
Grazie mille, fratelli!