Whom Gods Destroy kann als nahtlose Adaption zu
Sons Of Apollo wahrgenommen werden. Obschon drei von fünf Musikern Reißaus nahmen: Der
impulsive und moderne Prog Metal steht in höchst affiner Art immer noch klar am Notizblatt. Nach dem Drum-Koryphäe Mike Portnoy nach dreizehn Jahren zu seiner alten Liebe
Dream Theater zurückfand, Tausendsassa J. S. Soto sich offensichtlich wieder mehr auf die gefühlt zehn anderen Projekte konzentriert, zuguter Letzt Bassist Billy Sheeman (
Mr. Big) ebenso nicht mehr die nötige Zeit aufbringt, blieben
Saitenhexer Ron ("Bumblefoot") Thal sowie
Keyboardmagier Derek Sherinian als Herzstück übrig. Wer komplettiert nun die neue Formation
Whom Gods Destroy? Kroatiens Powertimbre Dino Jelusić (
Jelusick/
Whitesnake/
TSO) dürfte mittlerweile als neuzeitlicher Jorn Lande weit über die Grenzen Europas bekannt sein, während Yas Nomura (bass) und Bruno Valverde (drums) zumindest für mich eher unbeschriebene Blätter sind.
Es ist ein offenes Geheimnis, wonach mich die Traumstimme von Dino Jelusić seit Jahren in ihren Bann zieht. Und egal, welche Musiker der Shouter just um sich schart, der "Kick-Ass-Faktor" sitzt. Die variablen, mitunter polyrhythmischen und vor Kraft strotzenden Kompositionen, bilden wie bei
Sons Of Apollo ein grandioses Fundament, wobei die Balance aus Eingängigkeit und Komplexität über weite Strecken stimmt. Nicht zuletzt aufgrund der massiven Skills dieser internationalen Vollprofis gibt es diese speziellen Vibes als Bonus, welche man von den Besten der Besten eigentlich so erwarten darf. Anbei: Die dekadent wirkende Doppelhalsgitarre eines Bumblefoot (u. a. ex
-Guns N' Roses) ist nicht nur als Show-Element gedacht, sondern spiegelt das Spektrum dieses außergewöhnlichen Riff-Zauberers im Songwriting-Kontext wider. Desweiteren tragen die massive Dichte der Songs und der bebende Bollwerk-Sound dazu bei, dass der Einstand
"Insanium" am Ende vor Superlativen nur so strotzt. Na gut, beim Instrumental
"Hypernova 158" lässt die Crew ihre Hosen runter, um der Welt zu zeigen, was der Prog-Knüppel sonst noch so alles drauf hat.
Werke ob solchen Charakters benötigen zwar Anlaufzeit, gewiss, geben einem allerdings schon während den initialen Klängen weg quasi die Message mit: "Früher oder später fang' ich Dich sowieso".
Whom Destroy Gods haben via
"Insanium" wahrlich nicht zu kurz vorgelegt - die Frickel-gestresste Liga Konkurrenz, angeführt vom Branchenprimus
Dream Theater, muss sich heuer kräftig pushen, um hier mitzuhalten.