Zu den nimmermüden Veteranen, die erst seit dem Herbst ihrer Karriere relativ engmaschig Platten veröffentlichen, wie es im Normalfall die jungen Mitbewerber in ihrer Blütephase machen, gehören
Destructor aus Euclid/Ohio. Deren 1985er Debüt
"Maximum Destruction" kann problemlos als B-Liga-Klassiker eingestuft werden, aber auch für das 2003er Comeback
"Sonic Bullet" und
"Decibel Causalties" von 2017 müssen sich Bandboss/Sänger/Gitarrist Dave Overkill und seine Sidekicks keineswegs verstecken, eher im Gegenteil.
Das insgesamt sechste Album der vier Stehaufmännchen, die sich bis heute in Sachen Soundausrichtung zu 100% treu geblieben sind, verspricht demzufolge reinrassigen Power/Speed/Thrash Metal, welcher das bisherige Schaffen nahtlos prolongiert. Die Nähe zu den ebenso ungeschliffenen
Exciter,
Hallow's Eve oder
Razor ist einmal mehr omnipräsent, zudem die Chemie innerhalb der Band besser denn je zu sein scheint. Die neun Songs lassen jedenfalls ihre Funken springen, als ginge es um Leben und Tod. Oder um Blut, Knochen und Feuer. Anders formuliert: es herrscht 35 Minuten lang eine Spielfreude vor, die einen früher oder später elektrisieren muss bzw. wie man sie von jüngeren Routiniers gern öfter vernehmen möchte. Wem die Stimme bekannt vorkommt, dem sei gesagt gesagt, dass
Overkill's Blitz und Tom Gattis von
Wardog nur einen Steinwurf weit weg sind.
Glanz, Perfektion, Allüren, Kopflastigkeit - Attribute, welche natürlich völlig deplatziert im Hause
Destructor sind. Authentizität/Bodenhaftung/Fannähe stehen dafür ganz oben. Die Jungs hat man also auch so ganz lieb. Kurz gesagt:
"Blood, Bone and Fire" bietet mehr oder weniger alles, was ein sympathisch-kauziges Heavy Metal Album besitzen muss!