Man durfte auf das Endresultat zurecht hin fiebern, als die ersten News durch's Netz huschten, wonach die zwei Drover Brüder nach ihrer alten Stammband
Eidolon wieder gemeinsame Sache machen. Die Frage war, mit wem? Geangelt haben sie sich hierfür überaus Szene bekannte Herrschaften, als da wären Frontröhre Henning Basse (
Metalium) sowie Joe DiBiase (Ex-
Fates Warning) am Tieftöner.
Über die Jahre sind die Beteiligten künstlerisch gewachsen, vor allem das Engagement bei
Megadeth und
King Diamond - obschon das auch schon etliche Jährchen zurückliegt - dürfte den Kanadischen Brüdern Shawn (drums) und Glen (guitar) zusätzlich Routine verliehen haben. Am Scheitelpunkt zwischen klassischem und US geprägtem Power Metal sind die acht Tracks von
"Prophets Of Demise" zu guter Letzt angesiedelt, was seitens der Ausrichtung jetzt kaum verwundern wird. Großteils im Midtempo-Segment agierend und von unglaublich fetten Gitarrensounds durchzogen, entpuppt sich das Debüt dieses kleinen Starensembles als ein solches, das ehrlich gesagt nicht ganz die hohen Erwartungen deckt. Zudem braucht es Zeit und Hingabe, um besser hinter die Kulissen dieser 40 minütigen LP blicken zu können. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Umsetzung einiger Refrains, die wenig zwingend wirken, bzw. nur im Ansatz hängen bleiben. Davon gelöst zeigt sich der vielleicht beste Track, namentlich
"Dethroned", welcher in bester teutonischer Manier über den Hörer hinwegfegt.
Ansonsten ist hier alles im grünen Bereich platziert: die bereits angedeutete Riff-Kante, das bombastische Schlagzeug, der markante Gesang, die pumpenden Bassläufe - anders formuliert: die Basis von
"Prophets Of Demise" steht wie ein Fels in der Brandung, daran besteht nicht der geringste Zweifel. Die kompositorischen Spitzen (v. a. die Chorus-Kultur) können beim nächsten Anlauf allerdings gerne öfter, höher und schärfer nach oben schieben. Jo. Und was das Artwork betrifft, bin ich vielleicht nicht einzige, der an ein bestimmtes
Avantasia Langeisen denkt.