Wer dachte,
WARWOLF seien eine Eintagsfliege sieht sich getäuscht. Bereits ein Jahr nach dem Debütalbum
"Necropolis" hauen die Kölner mit
"The Apocalyptic Waltz" ihren zweiten Longplayer raus. Das Aus von
Wolfen scheint damit endgültig besiegelt und das
WARWOLF-Konzept wird hier konsequent weiterverfolgt. In Anlehnung an ihre alten Vorbilder der Achtziger, insbesondere
Iron Maiden, setzen die beiden Bandköpfe Lippi (Gesang) und Frank (Gitarre) auf einen traditionellen NWOBHM-Sound, der von Produzent Chris Boltenthal (
Grave Digger) gut in Szene gesetzt wird.
Freilich wird
das Rad dadurch nicht neu erfunden, aber man muss den beiden und ihren Mitstreitern einfach bescheinigen, dass ihre Mucke jedem old-school Headbanger Spaß machen müsste. Noras ist ein versierter Gitarrist und Songwriter, der sich zwar immer mal wieder bei Maiden & Co bedient, seine Arrangements aber mit vielen eigenen Ideen anreichert. Lipinski schafft es nicht nur stimmlich irgendwo zwischen Dickinson und Bailey zu liegen, sondern hat auch seine Art des Textens völlig umgestellt. Während er bei
Wolfen noch über reale gesellschaftliche Themen sang, setzt er bei
WARWOLF komplett auf ein Fantasykonzept rund um das Fabeltier und artverwandte Wesen aus der Unterwelt. Auf dem detailreichen Coverartwork ist dies perfekt umgesetzt. Da lohnt sich das Vinylformat auf jeden Fall, zumal der Scheibe noch eine CD beiliegt. Dies ist deshalb so wichtig, weil die LP ganze vier Tracks weniger enthält als die CD. Man will aus Prinzip nun mal keine DLP machen und da ist das ein guter Kompromiss, denn Songs wie ‘Jealous Clown’ oder ‘Kingdom Of Fools’ sollten den Vinyl-Freaks nicht vorenthalten bleiben. Ansonsten haben es die besten Tracks wie ‘Flying Dutchman’, Die With Dignity’ oder das Titelstück aber auf die LP geschafft und das ist gut so.