Die vielen Versäumnisse der letzten Saison schließen auch die von mir wieder entdeckten Finnen von
Diablo mit ein, welche 2004 ein herausragendes Album namens
"Eternium" in den Orbit katapultierten, aber danach aus unerklärlichen Gründen in meiner Audiowelt verwaisten. Na gut, lediglich drei Alben gingen somit unter …
Umso schöner, dem 1995 gegründeten Quartett aus Kalajoki samt (nicht ganz) neuem Full-Length-Player dieser Tage gegenüber zu treten. Der technisch versierte Groove Metal walzt und kickt wie zu erwarten auch im Jahre 2022/23 ordentlich in den Allerwertesten - nicht nur das, auch die Hit-affinen Refrains wissen vielerorts zu überzeugen. Da die Kapelle um Sänger/Gitarrist Rainer Nygård genauso dick aufträgt, was ausladende Harmonien und Leads Marke Mustaine betrifft (
"Grace Under Pressure",
"Jack Of All Mistakes" und
"Titan"), gibt es fast nichts, was man im Entferntesten bekritteln könnte. Und anhand einiger ruhiger und melancholischer Arrangements – selbstverständlich stets im passenden Kontext – wird ein vierzigminütiger Dreher wie
"When All The Rivers Are Silent" nie langweilig, der Ohrwurm
"The Stranger" bündelt all jene Eigenschaften in Perfektion.
Wer ähnlich wie ich seinen erschwerten Zugang zu den neueren
In Flames Machwerken hat, modernem Melodic Death Metal trotzdem aufgeschlossen ist, kommt an
"When All The Rivers Are Silent" nicht vorbei. Obschon der letzten
Soilwork niemand wirklich das Wasser reichen vermag: zumindest sind
Diablo hier verdammt nahe dran. Apropos: der finale Titeltrack atmet diesen speziellen Vibe der genannten, bei dem sich Wehmut, Trauer, Isolation und Hoffnung dicht aneinander schmiegen!